Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)
Autoren: Laurin Wittig
Vom Netzwerk:
und sein kurz gestutzter Bart umrahmten stählern kalte Augen, in denen kaum bezwungener Zorn loderte. Angus Dubh, Chief von Culrain, Gair und Bruder John reihten sich hinter dem König auf. Ailig und die anderen Brüder standen ihnen gegenüber und waren dem König wie Bauern auf einem Schachbrett zugewandt. Soldaten säumten die Wände des Raums.Ailig war gerade mitten im Satz, unterbrach sich jedoch, als sie hereinkamen.
    »Sire, hier ist Tayg«, sagte Ailig. »Lasst Euch von ihm in seinen Worten berichten, was er alles herausgefunden hat.«
    Der König erhob sich und nahm Taygs und Cats hastige Verbeugung entgegen.
    »Das ist das Mädchen, das die ganze Jagd ausgelöst hat?«, knurrte der König.
    Catriona zuckte zusammen, wich aber nicht von der Stelle. Tayg legte einen Arm um sie und zog sie an sich. »Aye, Sire. Das ist sie, und ohne sie wäre Euer Leben in großer Gefahr …«

    Mehrere Stunden später lag Cat in der Kammer, die man ihr gegeben hatte, auf dem Bett. Es war ein großer Raum, und das Bett war breit und mit Federn gestopft. Sie war müde, und ihr tat alles weh, einerseits von der tagelangen Reise, andererseits wegen ihres Sturzes vom Pferd, den sie Broc zu verdanken hatte. Sie wollte schlafen, all dem, was sie in den vergangenen Stunden gehört und mit angesehen hatte, entkommen – und sie wollte der Erkenntnis entkommen, dass Tayg nicht der Mann war, den sie in ihm zu sehen geglaubt hatte.
    Denn sie war sicher, dass sie ihn nur zu sehen geglaubt hatte. Wie sonst sollte sie sich erklären, dass sie den Mann, der sich da vor ihren Augen wortgewandt für ihren Clan eingesetzt hatte, für einen zwar charmanten, aber ungeschickten Barden gehalten hatte? Er war durch und durch ein Krieger und stand offenkundig hoch in der Gunst des Königs, als er da die Fakten darlegte, um ihren Clan zu retten, um Ailig, die Schafe und auch, wie sie mit einiger Verspätung begriffen hatte, sie selbst zu retten vor dem unübersehbaren Zorn des Königs. Ailig hatte still dagestanden und hatte erst Tayg und dann, als er befragt wurde, Duff erlaubt, die Geschichte zu bestätigen, die er dem König bereits vor ihrem Eintreffen erzählt hatte.
    Schließlich hatte der König alle bis auf Tayg fortgeschickt und Duff, Ailig und die anderen unter Bewachung gestellt. Erst nachdem Tayg dem König etwas zugeflüstert hatte, entließ der sie in die Obhut von Taygs Mutter, ließ sich von Cat jedoch versprechen, dass sie in ihrer Kammer bleiben werde, bis sie wieder vor den König gerufen wurde. Dieses Versprechen leistete sie gern. Die Frau, die sie aus dem überfüllten Raum hinaus und in diesen gemütlichen hinein führte, hatte sie merkwürdig gemustert, aber wenig gesagt und eigentlich nur auf die Wanne und die Kleidung hingewiesen, die man ihr zur Verfügung stellte.
    Cat hatte in der Wanne gesessen, bis das Wasser zu kalt war, um noch angenehm zu sein. Sie hatte sich angezogen und erst ein schön gearbeitetes Unterhemd aus Leinen übergestreift und dann ein Kleid, das schöner war als jedes andere, das sie jemals getragen hatte. Es bestand aus fein gewebter, indigoblau gefärbter Wolle, wie das Kleid, das Isobel ihr angeboten hatte, und es war weich und warm und entlang der Ärmel mit aufwendigen Stickereien verziert. Der kunstvoll abgenähte Saum war mit winzigen grauen und weißen Süßwasserperlen besetzt. Die gleiche Zierde säumte den Halsausschnitt. Der Rest des Kleides floss schlicht und doch elegant über ihre Hüften und fast, aber nicht ganz bis zum Boden, als wäre es eigens für sie geschneidert worden. Als Umschlagtuch diente ein Plaid in roten Tönen, die mit Safrangelb und Schwarz durchwirkt waren.
    Sie hatte ihr Haar ausgekämmt und vor dem Feuer getrocknet. Sie hatte es offen gelassen und nur vorn zu Zöpfen geflochten, die sie nach hinten schlang und mit einem Stück Leder befestigte. Jetzt wartete sie und fragte sich, ob sie sich wohl für ihre Hinrichtung so gekleidet hatte.
    Es klopfte leise an der Tür. Im Aufsetzen stockte ihr der Atem. Würde sie jetzt das Schicksal ihres Clans erfahren? Ihr eigenes Los?
    »Herein«, sagte sie.
    Die Tür schwang auf, und Tayg betrat die Kammer. Er hatte seine Kleidung nicht gewechselt, immer noch befleckte Brocs Blut sein Gewand. Cat erhob sich. Auf dem Bett zu sitzen erschien ihrzu traulich, es erinnerte sie an Dinge, die sie wollte und nicht haben konnte.
    Tayg starrte sie förmlich an. Er leckte sich die Lippen und schien etwas sagen zu wollen, stand dann aber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher