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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)
Autoren: Laurin Wittig
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sollten die Stimmung der Menschen heben, und Lieder über die Tapferkeit im Krieg machten stets amschnellsten die Runde. Kein Wunder, dass seine Mutter behauptete, die Mädchen würden Ränke schmieden, um ihn zu heiraten. Mit solchem Gewäsch in den Ohren mussten die Mädchen ihm freilich auflauern, erst recht, wenn bekannt wurde, dass er zu einer Reise in die Berge aufbrach. Verflucht! Dem Plan seiner Mutter mochte er damit entkommen, heiratswütigen Mädchen jedoch nicht.
    Applaus drang zur Tür herein, und er hörte, wie der Barde mit klarer Tenorstimme bat, ihn zu entschuldigen, weil er eine kurze Pause einlegen wolle.
    Das war ein Leben. Ein Barde reiste frei umher, frei von Pflichten und Verantwortung. Die Mädchen schenkten ihm ihre Aufmerksamkeit, aber er brauchte sich nicht mit ihren Hoffnungen herumzuschlagen. Einem Barden wurde alles Gute im Leben zuteil und nur wenig vom Schlechten. Wenn er doch nur …
    Natürlich! Einem einfachen Barden war möglich, was Tayg von Culrain nicht vergönnt war. Ein Barde konnte das Sendschreiben des Earls von Ross überbringen, leichten Herzens mit den Mädchen tändeln und die Gastfreundschaft eines jeden Menschen genießen, der ihm auf seiner Reise begegnete. Die einzige Pflicht, die er hatte, bestand darin, seine Gastgeber mit Liedern, Geschichten und dem neuesten Klatsch zu unterhalten. Gewiss, Taygs Sangeskünste ließen zu wünschen übrig, aber Geschichten erzählte er nicht schlechter als jeder geübte
seanachaidh
. Und als Junge hatte er ein wenig Trommel gespielt. Aus seiner Zeit in der Armee des Königs kannte er Tratsch zuhauf. Wie schwierig konnte es also sein, sich als Barde auszugeben, sobald er die Gegend verlassen hatte, in der sein Gesicht bekannt war?
    »Ich mache mich bei Tagesanbruch auf den Weg.« Rasch rollte Tayg das Pergament des Earls von Ross zusammen.
    Angus lachte leise. »Kluger Junge. Ich werde mich nach Kräften bemühen, deine Mutter davon abzubringen, selbst ein Mädchen für dich zu finden. Ehrlich gesagt glaube ich, dass sie Ärger wittert, wo gar keiner droht, oder vielleicht sehnt sie sich auch einfach nur nach Enkelkindern. Sieh zu, dass du nicht zu bald wiederkommst,sonst verheiratet sie dich womöglich doch noch im Handumdrehen.«
    Tayg musste packen und eine Trommel finden, denn er würde noch vor Sonnenaufgang aus diesem Haus verschwinden. Er nickte seinem Vater zu und verließ die Bärenhöhle voller Freude auf die nahe Zukunft – für den Moment jedenfalls.
    1
Schottisch für Silvester

Kapitel 2
    »Raus aus meiner Kammer!« Catriona MacLeod funkelte Broc, ihren ältesten Bruder, wütend an und wies mit dem Finger zur Tür.
    Der Name passte zu ihm, so ähnlich war er einem Dachs 2 sowohl dem Aussehen als auch dem Temperament nach. Groß, mit spitzem Gesicht, nachtschwarzem Haar und kleinen Augen ging er keinem Streit aus dem Weg und verteidigte sein Recht, die vielen jüngeren Geschwister herumzukommandieren, ohne Gnade. Catriona, die Jüngste, wusste indes mit seiner Art des Hochmuts gut umzugehen.
    Er trat auf sie zu. »Ich bin noch nicht fertig damit, dir Anweisungen zu …«
    »Wenn ich mich recht erinnere, war nach dem letzten Mal, als du mir
Anweisungen
erteilt hast, dein Haferbrei wochenlang jeden Morgen angebrannt, dein Bett brach unter dir zusammen und …«
    »Das reicht!«, fuhr er auf. Catriona gefiel der rote Ton, den seine Haut annahm.
    »Ich bin eine erwachsene Frau und ich führe diese Burg, wie ich es für richtig halte. Wenn es dir nicht passt, dann geh. Dem Geruch hier drinnen käme das sehr zugute.«
    Er trat noch näher an sie heran, bis ihre Nasen sich beinahe berührten und sie die Härte in seinen dunklen Augen sehen konnte.
    »Du wirst diese Burg nicht mehr lang mit deinen Forderungen und Drohungen führen, Triona«, sagte Broc. »Bald werde ich Chief sein, dann wird meine Frau die Burg führen, und dann werde ich endlich meine Ruhe und eine anständige Mahlzeit auf dem Tisch haben und brauche mir deine spitze Zunge nicht mehr gefallen zu lassen.«
    »Vergisst du da nicht etwas?«, fragte sie und entfernte sich ein wenig von ihm, ohne jedoch so dumm zu sein, ihn aus den Augen zu lassen.
    »Ich vergesse nie etwas …«
    »Du hast keine Frau. Zu dumm, dass niemand einen so grässlichen Rüpel wie dich heiraten wird.«
    »Im Gegensatz zu dir, liebes Schwesterlein.« Er stürzte sich auf sie, packte sie am Arm und drückte fest zu. Im Stillen verfluchte sie sich dafür, ihm nicht ausgewichen zu
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