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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)
Autoren: Laurin Wittig
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blauen Augen seiner Mutter bereitete ihm Sorgen, und er erkannte, dass es zu spät war, um noch zu entkommen, ehe sie ihm ihren wie auch immer gearteten Plan unterbreitete.
    »Wenn wir großen Aufruhr im Dorf vermeiden wollen, dann müssen wir dich umgehend verheiraten. Es würde ein langer und elendiger Winter werden, wenn sich die Mädchen um dich stritten, zumal sie von ihren Müttern dazu aufgestachelt würden.«
    »Ich möchte aber nicht heiraten.«
    »Das möchten die wenigsten Männer, bis es dann so weit ist«, erwiderte Sorcha. »Es gibt mehr als genug willige Mädchen hier in Culrain. Du wirst noch vor Monatsende heiraten, und dann wird alles gut.«
    »Nay, gar nichts wird dadurch gut! Nay«, wiederholte er, um Zeit zu schinden, in der er in Gedanken nach einem passenden Argument suchte, um den Plan seiner Mutter zu vereiteln. »Ich brauche noch ein Jahr, mindestens, vielleicht sogar zwei.«
    Angus lachte leise. »Ich würde dir noch mehr gewähren, Junge, aber ich fürchte, deine Mutter hat nicht ganz unrecht.«
    Tayg streckte die Hand mit seinem Krug aus. Angus schenkte ihm rasch nach. Dann ließ Tayg den Kopf gegen die Stuhllehne sinken und starrte zur rauchgeschwärzten Decke empor. Er war gerade erst heimgekehrt, fand sich gerade erst ein in seine neue Rolle im Clan, und schon drängte seine Mutter ihn.
    Er wusste, dass man ihn an seiner Reaktion messen würde, aber er konnte diese Aufgabe nicht allein übernehmen. Es war schon genug, in Robbies Fußstapfen treten und den Clan führen zu müssen. Das war seine Pflicht, und die würde er erfüllen. »Ich möchte nicht heiraten … noch nicht«, sagte er, den Blick immer noch zurDecke hinaufgerichtet, damit er den sturen Glanz nicht sehen musste, den er in den Augen seiner Mutter wusste.
    »Aber …« Sorcha fasste ihn am Arm.
    Er hob eine Hand, um sie zu unterbrechen.
    »Wenn ich Robbies Platz einnehmen soll«, fuhr er fort und sah sie nun endlich an, »dann musst du mir vertrauen in dem, was ich für das Beste halte. Eine überstürzte Heirat würde den guten Leuten hier nur Unfrieden bescheren. Und mir auch. Sag jedem, und insbesondere diesem Barden, dass ich mir eine Frau suchen werde, sobald ich dazu bereit bin. Sollte es Streit geben, werde ich mein Möglichstes tun, um ihn beizulegen. Und sag ihm, er soll aufhören, diese verdammten Lieder zu singen.«
    »Siehst du, Sorcha, habe ich es nicht gesagt?«, fragte Angus. Er grinste, als hätte Tayg den größten Hirsch im Wald erlegt.
    »Aye, das hast du, aber das wird nicht reichen.«
    »Ich lasse mich nicht zwingen, eines dieser Mädchen zu heiraten. Wär’s nicht ich, würden sie sich eben um einen anderen zanken. Und außerdem«, Tayg ließ den Blick über die jungen Frauen schweifen, die dem Gesang und Spiel des Barden lauschten, »kenne ich sie alle schon lang genug, um zu wissen, dass keine unter ihnen ist, die ich heiraten wollte.«
    »Dann werden wir dir eine andere suchen.«
    »Nay. Ich werde selbst die richtige Frau für mich finden.«
    Sorcha musterte ihn mit ruhigem, festem Blick. »Du wirst Chief werden. Es ist deine Pflicht, das zu tun, was für den Clan am besten ist. Solang du hier und nicht verheiratet bist, wirst du unter den Frauen für Ärger sorgen. Und das ist für niemanden gut.«
    Tayg seufzte und betete um die Kraft, sich gegen den starken Willen seiner Mutter zu behaupten. »Dann werde ich eben gehen. Ich werde wieder in die Dienste des Königs treten …«
    »Warte, Junge«, warf Angus ein. »Wie es der Zufall will, habe ich eine Aufgabe für dich, die das, was deine Mutter befürchtet«, er maß Sorcha mit einem eindringlichen Blick, »ein wenig aufschieben wird. Außerdem wirst du Gelegenheit haben, andere Mädchen kennenzulernen, die dir vielleicht eher … zusagen.« Erbedeutete Tayg mit einem Wink, ihm in die Kammer des Chiefs zu folgen.
    »Angus.« Sorcha sprach zwar leise, ließ jedoch keinen Zweifel daran, wie sehr ihr seine Einmischung missfiel.
    »Der Junge hat recht, meine Liebe. Wir sollten ihn nicht zwingen, so überstürzt zu heiraten. Es gefiel mir schon nicht, dass Robbie ein Mädchen heiraten musste, das er nicht mochte. Der Junge hier ist klug genug, um den Unsinn eines solchen Vorhabens zu erkennen. Wir verschaffen Tayg und dir etwas Zeit.« Er beugte sich vor und küsste seine Frau auf die Wange. »Geh. Sag allen, dass Tayg im Auftrag des Königs umgehend aufbrechen muss. Und mach diesem Barden klar, dass er mit uns an einem Strang ziehen muss,
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