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retten die Pferde

retten die Pferde

Titel: retten die Pferde
Autoren: Enid Blyton
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nachdem wir ihm von den Mitternachtsfesten und ihren Folgen erzählt hatten. Er hat sich halb totgelacht. Und meinte dann, ein Heizkissen auf dem Bauch wäre vielleicht gut am Tag danach.“
    Als die Hausmutter ihre Runde machte, war sie sprachlos. Schließlich kannte sie ihre Mädchen. Das Zimmer war tadellos aufgeräumt, die Betten waren gemacht, nur ein vergessener rosaweiß gestreifter Slip baumelte am Fenstergriff.
    „Dass du ordentlich bist, Anja, weiß ich“, sagte sie. „Aber Hanni und Nanni, was ist los mit euch, seid ihr krank?“
    Sie lachte und die Mädchen lachten mit.
    „Uns geht’s gut“, erklärte Nanni. „Kein Fieber oder so was. Nicht mal ein richtiges Delirium. Aber Anja hat Katastrophenplan eins zur Anwendung gebracht. Wie Sie sehen . es funktioniert.“
    Die Hausmutter nickte zufrieden und nahm den Karamellbonbon, den Nanni ihr angeboten hatte.
    „Sehr gut, Anja. Lass dir deine Methode patentieren.“ Sie ging und Nanni fragte sich, ob der Karamellbonbon an den hausmütterlichen Zähnen genauso kleben würde wie an den ihren. Zumindest tat er es nicht sofort. Denn sie hörten die Hausmutter im Nebenzimmer schimpfen: „Was denkt ihr euch eigentlich? Das sieht ja aus wie . wie . “ Sie fand kein passendes Wort.
    Carlotta half ihr bereitwillig aus: „Wie ein Saustall zwei Minuten vor Mitternacht.“
    Die Hausmutter zögerte, leicht verwirrt.
    „Saustall, ja, das wollte ich auch gerade sagen . nur, warum zwei Minuten vor Mitternacht?“
    Carlotta blinzelte sie vergnügt an. „Das weiß ich selbst nicht. Aber bis morgen früh fällt es mir ein. Dann erzähle ich es Ihnen.“
    Die Hausmutter lachte. „Na schön. Aber vorerst strengt euch mal an. Ich komme nach dem Abendessen wieder.“ „Jawohl, Hausmütterchen“, sagte Carlotta, die wie meistens das große Wort führte, während ihre Freundinnen in sich hineinlachten. „Wir geben uns jetzt einen höchsteigenen Tritt in den Hintern, und dann .“
    Die Hausmutter war gegangen. Nanni hatte das Gespräch
    mitgehört und mit heimlichem Vergnügen wahrgenommen, dass die Stimme der Hausmutter mit jedem Satz klebriger klang .
    Die Neue
    Das Essen in Lindenhof war fast immer gut. Nur selten gab es das, was die Mädchen als „Mampf“ bezeichneten. Am ersten Tag nach den Ferien war es traditionsgemäß besonders gut. Heute gab es zum Nachtisch Kuchen mit Schlagsahne. Und so viel davon, wie man wollte. Hanni wollte gleich drei Stück.
    „Haben deine Eltern dich in den Ferien hungern lassen?“, fragte Elli.
    Sie hatte ihr einziges Stück nicht mal aufgegessen, weil sie auf ihre Linie achten musste. Sie war hübsch und eitel und neigte zur Rundlichkeit.
    Hanni antwortete ernsthaft und mit vollem Mund: „Genau das, Ellimaus. Das heißt, gehungert haben wir nicht gerade, aber Paps hat im Großhandel hundert Dosen Hundefutter eingekauft. Die sollten Nanni und ich aufessen. Es schmeckte nicht besonders, nicht einmal mit Ketschup. Deshalb .. Hausmutter, ach bitte, kann ich noch ein Stück Kuchen haben?“
    Wie immer nach den Ferien unterhielten sich alle an diesem Abend während des Essens lautstark über tausenderlei Dinge. Nachdem die spannendsten Erlebnisse ausgetauscht waren und der Geräuschpegel sich wieder normalisierte, klopfte Frau Theobald an ihr Glas. Sie hielt eine kleine Begrüßungsrede. Auch das gehörte zur Tradition. Zum Schluss stellte sie zwei neue Schülerinnen vor. Eine Erstklässlerin, die tatsächlich rote Ohren bekam, als sie aufstehen und ihren Namen nennen sollte.
    Hanni und Nanni und ihre Freundinnen interessierten sich nicht für die kleine Rotohrige. Das war ein „Baby“. Sie hatten vergessen, dass sie vor nicht allzu langer Zeit auch als solche „Babys“ in Lindenhof angefangen hatten.
    Die zweite Neue war weitaus interessanter, denn sie kam wahrscheinlich in ihre Klasse. Es war eine große, schlaksige; sie war nicht direkt hübsch, aber sie hatte ein klares, sympathisches Gesicht, helle graue Augen und kurzes, glattes blondes Haar. Sie wurde nicht rot, als sie ihren Namen nennen musste. Sie hieß Marion Henders und kam aus Norddeutschland.
    „Ich möchte ein paar Worte über Marion sagen“, erklärte Frau Theobald. „Damit ihr wisst, warum sie zu uns kommt. Und auch, um etwaigen neugierigen Fragen vorzubeugen, wenn .“
    Marion hob die Hand.
    „Ja?“
    „Bitte, Frau Direktor, darf ich selbst .“
    Frau Theobald schaute sie irritiert an. Es kam selten vor, das heißt, es war, soweit sie sich erinnerte,
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