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Retra – Insel der Schatten: Roman (German Edition)

Retra – Insel der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Retra – Insel der Schatten: Roman (German Edition)
Autoren: Marianne de Pierres
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Rand der Lichtlache an und klappte seine Beine ein. Lenoir öffnete die Tür und sprang hinaus.
    Eve fuhr herum und hob drohend den Hammer. Eilig stieg Naif aus.
    »Eve! Nicht!«
    Rollo half Markes aus dem Wagen.
    »Seht!«, rief Joel und zeigte mit dem Finger.
    Alle fünf hielten sie inne und starrten zu der Plattform hinauf, die sich aus dem Bauch des Zeppelins herabsenkte.
    Joel richtete die Spitze seines blutig glänzenden Schwerts auf Lenoir. »Was hast du mit meiner kleinen Schwester vor?«
    »Dafür sorgen, dass sie am Leben bleibt«, sagte Lenoir. »Wenn sie aber in Ixion bleibt, kann ich die Ordnung zwischen den Nachtwesen nicht wiederherstellen. Sie ist der Grund für ihr Leid.«
    Als Eve das hörte, ließ sie Hammer und Schild sinken. »Warum … hilfst du … uns?«, keuchte sie.
    »Sie gehört nicht mehr zu euch«, sagte Lenoir. »Sie ist nun mit mir verbunden, und ich werde alles tun, damit ihr nichts geschieht.«
    »Verbunden!«, zischte Joel. »Du hast sie verdorben!«
    »Nenn es, wie du willst, aber immerhin ist sie am Leben. Entweder sie geht jetzt oder die Nachtwesen oder die abtrünnigen Wächter werden ihr Schaden zufügen. Ihr Chip wurde ungültig gemacht. Nur so konnte ich meine Mehrheit behalten. Varonessa hat darauf bestanden.«
    Naif sah auf ihre Handfläche. Der ölige Chip hatte eine dunkelgraue Farbe angenommen und schien sich irgendwie abzuschälen. »Du hast gekämpft … gegen Modai und Brand. Wie ist es ausgegangen?«
    »Modai ist verletzt. Aber er und Brand sind geflüchtet und halten sich nun versteckt.« Er spähte in die Dunkelheit, als rechnete er damit, dass sie jeden Augenblick auftauchten. »Wenn du willst, dass niemandem etwas geschieht, dann müsst ihr, du und der Musiker, jetzt gehen. Ich kann die Nachtwesen nur bändigen, wenn du fort bist. Beeil dich.«
    Die Plattform hing jetzt ganz knapp über ihnen.
    »Clash«, sagte Eve. »Rede mit ihr.«
    Joel humpelte zu Naif. »Bitte geh, Ret«, sagte er. »Du wolltest sowieso nie wirklich herkommen. Das hast du nur für mich getan.«
    »Wartet noch, wo ist Suki?«, rief Rollo plötzlich.
    Charlonge begann zu weinen. »Sie ist bei der Tür gestürzt. Ich habe es nicht geschafft, sie hochzuheben, und dann, als die anderen nachgedrängt haben, hab ich sie aus dem Blick verloren. Naif, es tut mir leid. Ich weiß nicht, ob sie noch … lebt.«
    Suki . Naifs erster Impuls war, ins Dunkel zu laufen und ihre Freundin zu suchen, doch Eve packte die schwankende Plattform, hielt sie fest und winkte zu den Gestalten hinauf, die aus der Kabine des Zeppelins zu ihnen heruntersahen. »Steigt auf, ihr beiden. Sofort!«
    »Lenoir hat mich angelogen«, sagte sie zu ihnen, als sie Markes heraufhalf.
    »Was war eine Lüge?«, protestierte der Riper.
    Sie spürte seinen Wunsch, dass sie diesen Ort verließ, wie Finger, die sich in ihr Fleisch drückten, aber darunter war ehrliche Verwirrung.
    »Die Maxer. Du sagtest, sie hätten es besser. Dass sie an einen besseren Ort gingen.«
    »Aber so ist es doch auch.« Und er glaubte es wirklich. Das wusste sie.
    »Habt ihr gesehen, was sich in Danskoi befindet?«, fragte sie Eve und Joel.
    Joel schüttelte den Kopf. »Sobald wir die Tür geöffnet hatten, haben uns diese Kugeldinger angegriffen, und dann kam Ruzalia. Ganz hinein sind wir nie gekommen.«
    »Es sieht so aus, als würden sie die Maxer benutzen, um die Nachtwesen zu züchten «, sagte Naif.
    »Was soll das heißen?«, fragte Eve.
    »Das ist Teil des Prozesses«, sagte Lenoir.
    »Was für ein Prozess?«
    Doch Lenoir antworte nicht auf Eves Frage, sondern zischte, als ein Tentakel aus der Dunkelheit nach ihnen schlug: »Dafür ist jetzt keine Zeit!«
    Naif drehte sich zu Joel um und streckte beide Arme aus. »Komm mit uns«, flehte sie.
    »Nein, Ret, ich muss hierbleiben. Der Kampf ist noch nicht vorbei.« Er beugte sich über den Rand der Plattform und umarmte sie. »Ich bin stolz auf dich. Du bist nicht die, für die ich dich gehalten habe, und darum bin ich froh. Pass auf dich auf«, flüsterte er. Dann ließ er sie los und nahm Charlonges Hände. »Char, du kannst auch nicht bleiben.«
    »Joel hat recht, Char. Abzug bedeutet Tod.« Naif sah Joel an. »Alle müssen es erfahren. Sag es ihnen. Versprich mir das.«
    »Ich verspreche es«, sagte er, während er Charlonge auf die Plattform half. »Und du musst Ruzalia erzählen, was du in Danskoi gesehen hast.«
    Naif nickte und winkte dann Lenoir zu sich heran, damit sie sich zu seinem Ohr
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