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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter
Autoren: S. D Perry
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Sicherheit alle tot – Schüsse hatte Jill zum letzten Mal … gestern gehört? Vorige Nacht? Es konnten die Plünderer gewesen sein, vermutete sie, aber es kam ohnehin nicht mehr darauf an. Raccoon war ausgestorben, bis auf die hirnlosen Virusträger, die durch die Straßen streiften und nach einer Mahlzeit suchten.
    Ohne Schlaf und unter fast pausenlosem Adrenalinfluss waren die Tage für Jill ineinander übergegangen; Details verwischten. Nachdem der Polizeiapparat außer Kraft gesetzt war, hatte Jill ihre Zeit mit der Suche nach Überlebenden verbracht, endlose Stunden, in denen sie sich geduckt durch dunkle Gassen bewegt, an Türen geklopft und Gebäude durchkämmt hatte nach denjenigen, die es geschafft hatten, sich zu verstecken. Sie hatte ein paar Dutzend gefunden und mit der Hilfe einiger weniger hatten sie es an einen sicheren Ort geschafft, eine Highschool, die sie verbarrikadiert hatten. Jill hatte sich davon überzeugt, dass diese Menschen in Sicherheit waren, bevor sie wieder in die Stadt hinausgegangen war, um nach weiteren zu suchen.
    Sie hatte keine mehr gefunden. Und heute Morgen, als sie in die Highschool zurückkehrte …
    Sie wollte nicht daran denken, aber ein Teil von ihr wusste, dass sie es tun musste , dass sie es sich nicht leisten konnte, es zu vergessen. Heute morgen war sie zurückgegangen, und die Barrikaden waren verschwunden gewesen. Niedergerissen von Zombies oder vielleicht von jemandem im Gebäude, jemandem, der hinausgeschaut und geglaubt hatte, in der Meute der Fleischfresser einen Bruder oder einen Onkel zu sehen – oder eine Tochter. Jemand, der festen Glaubens gewesen war, das Leben eines seiner Lieben zu retten, ohne rechtzeitig zu erkennen, dass es dafür bereits zu spät war.
    Es war wie in einem Schlachthaus gewesen, die Luft hatte nach Kot und Erbrochenem gestunken, die Wände waren mit Blut verschmiert gewesen. Da hatte Jill beinahe aufgegeben, müder als jemals zuvor und kaum mehr in der Lage, etwas anderes zu sehen als die Leichen jener, die das Glück gehabt hatten zu sterben, bevor sich das Virus in ihrem Körper hatte ausbreiten können. Als sie durch die fast leeren Flure gegangen war, um die Hand voll Infizierter, die noch umhergestolpert waren, zu töten – Menschen, die sie gefunden hatte, Menschen, die vor Erleichterung geweint hatten, als sie Jill nur ein paar Stunden zuvor sahen – , war alle Hoffnung, die sie noch gehegt hatte, gewichen. Die Erkenntnis, dass alles, was sie durchgemacht hatte, letztlich keinen Sinn gehabt hatte, war überwältigend.
    Das Wissen um Umbrellas Machenschaften hatte im Endeffekt niemanden gerettet, und die Bürger, die sie geglaubt hatte, in Sicherheit geführt zu haben – über siebzig Männer, Frauen und Kinder – waren nun tot.
    Sie konnte sich wirklich nicht erinnern, wie sie es nach Hause geschafft hatte. Sie war nicht mehr fähig gewesen, klar zu denken, hatte nicht mehr sehen können mit ihren tränenverquollenen Augen. Abgesehen davon, wie es sie erschüttert hatte, waren Tausende gestorben – eine so gewaltige Tragödie, dass sie es mit dem Verstand nicht fassen konnte.
    Das Ganze hätte verhindert werden können. Und es war Umbrellas Schuld.
    Jill zog die Beretta unter dem Kissen hervor und gestattete sich zum ersten Mal, die Ungeheuerlichkeit dessen zu empfinden, was Umbrella getan hatte. Während der letzten paar Tage hatte sie ihre Gefühle unter Kontrolle gehalten – sie hatte Menschen führen, ihnen helfen müssen, und da hatte es keinen Platz für persönliche Gefühle gegeben.
    Jetzt allerdings …
    Sie war bereit, Raccoon zu verlassen und die Bastarde, die nichts gegen die Katastrophe unternommen hatten, spüren zu lassen, wie sie sich deswegen fühlte. Sie hatten ihr die Hoffnung geraubt, aber nicht verhindern können, dass sie überlebte.
    Jill lud die Waffe durch und straffte sich. In ihrem Bauch wühlte glühender, aus tiefster Seele kommender Hass. Es war Zeit zu gehen.

ZWEI
    Noch in dieser Stunde würden sie in Raccoon City eintreffen.
    Nicholai Ginovaef war bereit, und er glaubte, dass sein Trupp sich gut schlagen würde – besser als der Rest jedenfalls. Die neun anderen, die Trupp B bildeten, hatten Achtung vor ihm. Er hatte es in ihren Augen gelesen. Und obwohl sie mit ziemlicher Sicherheit sterben würden, würde die von ihnen vollbrachte Leistung doch bemerkenswert sein. Immerhin hatte er sie praktisch selbst ausgebildet.
    Es gab keine Gespräche an Bord des Hubschraubers, der Zug D durch den
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