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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter
Autoren: S. D Perry
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mit den anderen Überlebenden – Chris, Barry und Rebecca – auf der Hubschrauber-Landeplattform des geheimen Laboratoriums auf ihre Rettung. Sie waren alle erschöpft und verwundet, und es war ihnen nur allzu bewusst, dass die umliegenden Gebäude– das Gebäude unter ihnen – gleich in die Luft gehen würden. Es dämmerte, und kühles Licht fiel durch die Bäume, die das Spencer-Anwesen umgaben. Die Stille wurde nur von dem willkommenen Geräusch des nahenden Helikopters durchbrochen. Sechs Mitglieder der Special Tactics and Rescue Squad waren tot, Opfer der menschlichen und nichtmenschlichen Kreaturen geworden, die in der Villa umgingen, und wenn Brad nicht bald landete, würde es gar keine Überlebenden geben. Das Labor würde explodieren, die Beweise des Ausbruchs von Umbrellas T-Virus würden vernichtet werden – und sie alle ums Leben kommen.
    Chris und Barry gestikulierten wild mit den Armen und bedeuteten Brad, sich verdammt noch mal zu beeilen. Jill warf, wie betäubt, einen Blick auf ihre Uhr. Ihr Verstand versuchte immer noch all das zu fassen, was passiert war … die Dinge zu ordnen. Umbrella Pharmaceutical, die Firma, die das Meiste zu Raccoons Wohlstand und Gedeihen beitrug und eine gewaltige wirtschaftliche Macht weltweit darstellte, hatte unter dem Deckmantel der Biowaffenforschung heimlich Monster erschaffen – und sich bei diesem Spiel mit dem Feuer auf übelste Weise die Finger verbrannt.
    Aber darauf kam es jetzt nicht an, alles, was zählte, war, hier rechtzeitig wegzukommen …
    … und uns bleiben vielleicht noch drei Minuten, maximal vier …
    WOAMMM !
    Jill wirbelte herum, sah Beton- und Teerbrocken durch die Luft fliegen und über der Nordwestecke der Landeplattform herabregnen. Eine riesige Klaue streckte sich aus dem entstandenen Loch und fiel auf den gezackten Rand herab …
    … und das bleiche, ungeschlachte Monster, das Barry und sie im Labor zu töten versucht hatte, der Tyrant, sprang auf den Boden des Heliports. In einer fließenden Bewegung erhob sich das Ungetüm aus der Hocke und hielt auf sie zu!
    Es war eine Ausgeburt des Grauens, mindestens zweieinhalb Meter groß, dereinst vielleicht menschlich, aber jetzt nicht mehr. Die rechte Hand war normal, die linke ein riesiges, chitinöses Krallenbündel. Das Gesicht des Wesens war entsetzlich entstellt, seine Lippen durchtrennt, sodass es sie durch zerschlitztes rotes Gewebe anzugrinsen schien. Der nackte Leib war geschlechtslos, der dicke, blutige Tumor – das Herz des Geschöpfs – zitterte nass auf seiner Brust.
    Chris visierte den pulsierenden Muskel mit seiner Beretta an und drückte ab. Fünf 9mm-Geschosse schlugen in rascher Abfolge in das grässliche Fleisch, doch der Tyrant wurde nicht einmal langsamer. Barry schrie ihnen zu, dass sie sich verteilen sollten, und dann rannten sie los. Jill zog Rebecca mit sich. Hinter ihnen krachte Barrys.357er, über ihnen kreiste der Helikopter, und Jill konnte spüren, wie die Sekunden verrannen, glaubte beinahe fühlen zu können, wie sich unter ihren Füßen die Explosion aufbaute.
    Sie und Rebecca zogen ihre Waffen und begannen zu schießen. Jill drückte den Abzug selbst dann noch weiter durch, als sie sah, wie die Kreatur Barry zu Boden schlug. Sie rammte einen neuen Clip in die Pistole, während der Tyrant hinter Chris herhetzte. Sie schoss und schrie, ihr Entsetzen wuchs. Warum fällt das Ding nicht um?!
    Von oben kam ein Ruf und etwas wurde aus dem Hubschrauber geworfen. Chris rannte darauf zu, und Jill sah nichts anderes – nichts als den Tyranten, der jetzt seine Aufmerksamkeit auf sie und Rebecca richtete, von den Schüssen unbeeindruckt, die weiterhin blutige Löcher in seinen abnormen Körper stanzten.
    Jill rannte los, drehte den Kopf und sah, dass das Mädchen dasselbe tat. Da wusste sie – wusste es – , dass das Ungeheuer hinter ihr her war. Das Gesicht von Jill Valentine schien wie eingebrannt in sein Echsenhirn zu sein.
    Jill rannte, rannte immer weiter, und plötzlich gab es keinen Hubschrauber mehr, keine einstürzende Villa, nur eine Million Bäume und Geräusche – das Geräusch ihrer Stiefel auf dem Boden, des Rauschen des Blutes in ihren Ohren, ihren keuchenden Atem.
    Das Monster hinter ihr verhielt sich still, eine stumme, schreckliche Gewalt, unbarmherzig und unausweichlich wie der Tod.
    Sie waren tot, Chris, Barry, Rebecca, selbst Brad … Sie wusste es, alle außer ihr waren tot … Und im Rennen sah sie, wie sich der Schatten des Tyranten vor ihr
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