Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter
Autoren: S. D Perry
Vom Netzwerk:
sich des Lachanfalls, noch kurz vor seinem Tod. Wie er sie angesehen hatte, als sei sie verrückt.
    Komm schon, Chris , dachte sie, schloss die Augen und wünschte es sich, so sehr sie nur konnte. Sie durfte ihn nicht auch noch verlieren, das würde sie nicht verkraften.
    Jetzt blieb noch eine Minute, um den Mindestsicherheitsabstand zu erreichen.
    Als das Gebäude unter ihren Füßen zu beben begann, dachte sie, gleich losheulen zu müssen. Aber es kamen keine Tränen. Stattdessen blickte sie wieder auf die Fahrstuhltür, sicher, dass ihr Bruder tot war – so sicher, dass sie zu halluzinieren glaubte, als sich die Tür öffnete und er heraustrat.
    „Chris?“, fragte sie, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern, und er rannte auf sie zu, Blutspritzer und irgendetwas anderes über Gesicht und Arme verschmiert. Und da begriff sie, dass er real war. In einer Halluzination hätte sie ihn sich nicht so vorgestellt.
    „Chris!“
    „Steig ein“, befahl er, und Claire sprang in den zweiten Sitz, glücklich und ängstlich und beunruhigt, einsam und erleichtert. Sie wünschte sich, dass Steve bei ihnen wäre – und war traurig, dass er es nicht war. Sie empfand noch mehr, Dutzende widerstreitende Gefühle, aber im Moment konnte sie sich mit keinem davon auseinandersetzen. Sie verdrängte sie und dachte an gar nichts, verspürte nichts als Hoffnung.
    Chris begann Knöpfe zu drücken. Der kleine Jet erwachte brüllend zum Leben. Über ihnen teilte sich die Decke, die Sturmwolken darüber brachen auf, als er die Maschine sanft und scheinbar mühelos aus dem Hangar aufsteigen ließ. Ein paar Sekunden später jagten sie davon und ließen die dem Untergang geweihte Einrichtung hinter sich zurück.
    Chris’ Schultern entspannten sich. Er rieb sich mit der Hand über die Stirn und versuchte das sauer riechende Zeug abzuwischen.
    „Ich könnte ’ne Dusche vertragen“, sagte er gelassen, und endlich kamen ihr die Tränen, strömten über ihre unteren Wimpern.
    Chris, ich dachte, ich hätte dich verloren …
    „Lass mich nicht mehr allein, ja?“, bat sie und gab sich alle Mühe, die Tränen aus ihrer Stimme herauszuhalten.
    Chris zögerte, und sie wusste sofort, weshalb, wusste, dass es für sie beide noch nicht vorbei war. Das wäre wohl zu viel des Guten gewesen.
    „Umbrella“, sagte sie, und Chris nickte.
    „Wir müssen diese Sache zu Ende bringen, ein für alle Mal“, erklärte er fest. „Wir müssen, Claire.“
    Claire wusste nicht, was sie sagen sollte und entschied sich schließlich, zu schweigen. Als einen Augenblick später die Explosion erfolgte, drehte sie sich nicht danach um. Stattdessen schloss sie die Augen, lehnte sich in ihrem Sitz zurück und hoffte, dass sie nicht träumen würde, wenn sie endlich eingeschlafen war.

EPILOG
    Meilen entfernt hörte Wesker die Explosion und sah kurz darauf, wie der Rauch in dicken, schwarzen Wolken aufstieg. Er dachte daran, den Jet zu wenden, entschied sich jedoch dagegen. Wozu? Wenn Alexia nicht tot war, würden seine Leute das früh genug herausfinden – zum Teufel, die ganze Welt würde es früh genug erfahren.
    „Ich hoffe, du warst noch da drin, Redfield“, sagte er leise und mit einem kleinen Lächeln. Natürlich war er das. Chris war nicht schlau und nicht schnell genug, um von dort rechtzeitig zu entwischen …
    … aber vielleicht hatte er ja einfach genug Dusel.
    Das immerhin musste Wesker ihm zugestehen – Redfield stand, was das Glück anging, mit dem Teufel im Bunde.
    Es war eine Schande, dass Alexia ihn, Wesker, abgewiesen hatte. Sie hatte wirklich etwas Besonderes an sich, sie war Furcht erregend und bösartig, sicher, aber sie hatte auch etwas unglaublich Faszinierendes, gar keine Frage. Seine Auftraggeber würden nicht erfreut sein, wenn er ohne sie zurückkehrte, und er konnte es ihnen nicht einmal verübeln. Sie hatten sich den Angriff auf Rockfort eine Menge kosten lassen, und er hatte ihnen dafür greifbare Ergebnisse quasi versprochen.
    Sie werden’s überleben. Wenn es ihnen nicht passt, können sie sich einen neuen Laufburschen suchen. Trent hingegen …
    Wesker verzog das Gesicht. Er sah ihrem nächsten Treffen mit einem flauen Gefühl im Magen entgegen. Er stand in der Schuld dieses Mannes. Nach dem Spencer-Fiasko hatte Trent ihn – buchstäblich – aus dem Feuer geholt und veranlasst, dass er wieder hergestellt wurde … und seither besser als vorher war. Außerdem hatte Trent ihn seinen neuen Brötchengebern vorgestellt, Männern, die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher