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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen
Autoren: S. D Perry
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der Kanal verschlüsselt war, war es trotzdem das Beste, nicht mehr zu sagen als nötig. Umbrella war auf dem Fundament der Geheimhaltung errichtet worden, ein Charakteristikum des Pharmazeutikriesen, das nach wie vor von jedem in den höheren Rängen des Managements respektiert wurde. Selbst wenn es um die legalen Geschäfte des Unternehmens ging, galt das Motto: Je weniger Worte darum gemacht wurden, desto besser.
    Es geht alles den Bach runter , dachte Wesker träge, während er die Monitore beobachtete. Spencers Villa und die umliegenden Labors waren Mitte Mai den Bach runtergegangen. White Umbrella hatte von einem „Unfall“ gesprochen. Das Labor sollte versiegelt werden, bis die infizierten Forscher und das übrige Personal ihr Gefahrenpotenzial verloren hatten. Solche Fehler und Zwischenfälle passierten nun einmal. Aber der Albtraum in der Trainingseinrichtung war nicht einmal einen Monat später eingetreten … und erst vor ein paar Stunden hatte der Lokführer von Umbrellas Privatzug, dem Ecliptic Express, den Panikknopf aufgrund einer biologischen Gefahr gedrückt.
    Die Versiegelung hat also nicht funktioniert. Das Virus ist ausgetreten und hat sich verbreitet. So einfach ist das … nicht wahr?
    Im Speisesaal der Trainingseinrichtung befand sich eine Handvoll infizierter Arbeiter. Einer von ihnen lief in endlosen Kreisen um den einstmals schönen Tisch herum. Aus einer hässlichen Kopfverletzung troff eine zähe Flüssigkeit, während er dahinwankte, ohne sich seiner Umgebung oder Schmerzen oder sonst etwas bewusst zu sein. Wesker drückte eine Taste auf dem Kontrollfeld unter dem Monitor und verhinderte damit, dass das Bild wechselte. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und beobachtete das unglückselige Wesen, das von neuem um den Tisch herumlief.
    „Sabotage vielleicht“, sagte er leise. Sicher konnte er sich dessen nicht sein. Es machte den Eindruck einer zufälligen Verkettung unglückseliger Ereignisse – die versehentliche Freisetzung des Virus im Arklay-Labor … eine unzureichende Versiegelung … ein paar Wochen später ein paar vermisste Wanderer, die wahrscheinlich auf das Konto eines oder zweier entkommener Testobjekte gingen … und wieder ein paar Wochen später die Infizierung einer zweiten Einrichtung von White Umbrella.
    Es war höchst unwahrscheinlich, dass einer der Virusträger rein zufällig in eines der anderen Labors von Raccoon gestolpert war. Aber es war möglich. Nur war da jetzt noch der Zug in die Überlegungen mit einzubeziehen. Und das kam Wesker nicht wie ein Unfall vor. Es machte auf ihn einen … geplanten Eindruck.
    Verdammt, ich hätte es vielleicht sogar selbst getan, wenn es mir eingefallen wäre . Er suchte nun schon seit einiger Zeit nach einer Möglichkeit zum Absprung, weil er es satt hatte, für Leute zu arbeiten, die ihm offensichtlich unterlegen waren. Und außerdem wusste er sehr wohl, dass es ungesund war, zu lange auf der Lohnliste von White Umbrella zu stehen. Jetzt wollten sie, dass er S.T.A.R.S. in die Villa und die Labors in Arklay führte, nur um herauszufinden, wie gut sich Umbrellas kriegslustiges Getier gegen bewaffnete Soldaten schlug. Interessierte es sie, ob er dabei starb? Nicht, wenn er zuvor noch die Daten aufzeichnete, dessen war er sich sicher.
    Forscher, Doktoren, Techniker – jeder, der länger als zehn oder zwanzig Jahre für White Umbrella arbeitete, verschwand oder starb letzten Endes. George Trevor und seine Familie, Dr. Marcus, Dees, Dr. Darius, Alexander Ashford … und das waren nur die klangvolleren Namen. Gott allein mochte wissen, wie viele der kleineren Mitarbeiter irgendwo ein flaches Grab gefunden hatten – oder als Testobjekte A, B und C wieder aufgetaucht waren.
    Weskers Mundwinkel zuckte. Jetzt, da er darüber nachdachte, hatte er doch eine ziemlich genaue Vorstellung, wie viele es waren. Er arbeitete seit Ende der siebziger Jahre für White Umbrella – die meiste Zeit davon in Raccoon und Umgebung – und hatte mit angesehen, wie die Doktoren eine beträchtliche Anzahl von Testobjekten verbraucht hatten. Bei ihrer Beschaffung hatte er zum Teil selbst mitgeholfen …
    Er hätte schon längst seinen Hut nehmen sollen, und wenn er die Daten bekam, hinter denen die großen Jungs her waren, konnte er vielleicht eine kleine Auktion veranstalten, ein Abschiedsgeschenk zur Finanzierung seines mehr als verdienten Ruhestands. White Umbrella war nicht die einzige Adresse, die sich für Biowaffenforschung
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