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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen
Autoren: S. D Perry
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hatte das Gefühl, sich an Gleise hier oben zu erinnern … Umbrella, der Pharmaziekonzern, unterhielt eine Privatstrecke, die von Latham nach Raccoon City führte, oder? Sie war sich hinsichtlich der Geschichte nicht ganz sicher – schließlich war sie keine Einheimische –, aber sie glaubte zu wissen, dass die Firma in Raccoon gegründet worden war. Das Hauptquartier von Umbrella war vor einiger Zeit nach Europa verlegt worden, aber trotzdem gehörte die ganze Stadt praktisch noch immer dem Unternehmen.
    Aber was steht der Zug dann hier herum, mitten im Wald und so spät in der Nacht? Sie ließ den Lampenstrahl weiterwandern, sah, dass der Zug fünf große Waggons mit jeweils zwei Etagen hatte. Auf dem Waggon vor ihr stand, unmittelbar unterhalb des Daches: ECLIPTIC EXPRESS. Es brannten ein paar Lampen, aber ihr Licht war so schwach, dass es kaum durch die Fenster fiel … von denen etliche zerbrochen waren. Rebecca glaubte in der Nähe eines der noch heilen Fenster die Umrisse einer Person auszumachen, aber sie bewegte sich nicht. Vielleicht war es ja jemand, der schlief.
    Oder jemand, der verletzt ist. Oder tot. Vielleicht ist der Zug stehen geblieben, weil Billy Coen eine Möglichkeit fand, ihn zu stoppen.
    Lieber Gott, war das eine Vorstellung. Er konnte sich im Zug befinden, gerade jetzt, mit Geiseln. Sie sollte auf jeden Fall Verstärkung anfordern. Sie wollte nach dem Funkgerät greifen, hielt dann aber inne.
    Vielleicht ist der Zug ja auch schon vor zwei Wochen auf der Strecke liegen geblieben und steht seitdem hier, und darin befindet sich womöglich nichts außer einer Kolonie von Waldmurmeltieren. Na, darüber würde sich das Team herrlich amüsieren. Natürlich, sie würden es auf die nette Tour tun, aber nichtsdestotrotz würde sie sich wochen-, vielleicht monatelang anhören dürfen, wie sie wegen eines verlassenen Zuges Verstärkung angefordert hatte.
    Sie schaute noch einmal auf die Uhr, sah, dass seit ihrem letzten Blick darauf zwei Minuten vergangen waren … und spürte, wie ihr ein Tropfen kalter Flüssigkeit auf die Nase fiel. Dann ein weiterer auf ihren Arm. Bald hörte sie das leise, melodische Platschen Hunderter von Tropfen auf Blättern und Erdboden. Und schließlich waren es Tausende, als sich der Himmel öffnete und das Gewitter endlich loslegte.
    Der Regen nahm ihr die Entscheidung ab. Sie wollte nur eben einen raschen Blick ins Innere werfen, bevor sie zurückmarschierte – wollte nur sicherzugehen, dass alles genauso war, wie es sein sollte. Wenn Billy nicht da war, konnte sie wenigstens melden, dass der Zug sauber zu sein schien. Und wenn er da war …
    „Dann kriegst du es mit mir zu tun“, murmelte Rebecca. Doch ihre Worte verloren sich in dem stärker werdenden Unwetter, als sie sich dem still dastehenden Zug näherte.

    ZWEI
    Billy hockte zwischen zwei Sitzreihen auf dem Boden und bearbeitete seine Handschellen mit einer Büroklammer, die er auf dem Boden gefunden hatte. Eine der Spangen war bereits offen, die rechte. Sie war aufgeschnappt, als der Jeep umgekippt war, aber wenn er kein verräterisches Armband tragen wollte, musste er die andere auch noch loswerden.
    Runter mit dem Ding und nichts wie raus hier , dachte er, während er mit dem Metalldraht im Schloss herumstocherte. Er schaute nicht auf, musste sich nicht in Erinnerung rufen, wo er war. In der Luft lag der schwere Geruch von Blut, es klebte überall, und auch wenn sich in diesem Waggon keine Leichen befanden, hatte er doch keine Zweifel daran, dass die anderen voll davon waren.
    Die Hunde, das müssen diese Hunde gewesen sein … aber wer hat sie frei gelassen?
    Der Typ, den sie im Wald gesehen hatten – er musste es gewesen sein. Der Typ, der vor dem Jeep aufgetaucht war, woraufhin der Fahrer das Lenkrad verrissen hatte und der Jeep außer Kontrolle geraten war. Billy war aus dem Fahrzeug geschleudert worden, bis auf ein paar Prellungen jedoch einigermaßen unversehrt geblieben. Seine MP-Eskorte, Dickson und Elder, war unter dem umgekippten Wagen eingeklemmt worden. Aber die beiden Männer waren noch am Leben gewesen. Der Typ, der den Unfall verursacht hatte, war nirgends zu sehen gewesen.
    Es waren harte ein oder zwei Minuten gewesen, als Billy in der zunehmenden Dunkelheit dagestanden hatte, den heißen, beißenden Geruch von Benzin im Gesicht, sein ganzer Körper schmerzend, während er sich zu entscheiden versuchte – davonlaufen oder per Funk um Hilfe rufen? Er wollte nicht sterben, verdiente es nicht
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