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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen
Autoren: S. D Perry
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    Buuuummmm!
    Sie hatte sich so auf das nahende Unwetter konzentriert, dass sie für einen Sekundenbruchteil glaubte, es sei ein Donnerschlag gewesen, selbst dann noch, als sich der Hubschrauber gefährlich neigte und absackte. Ein furchtbares, anschwellendes, schepperndes Heulen erfüllte die Kabine, der Boden vibrierte unter ihren Stiefeln. Der heiße Geruch von verbranntem Metall und Ozon fuhr ihr sengend in die Nase.
    Ein Blitzeinschlag?
    „Was ist passiert?“, rief jemand. Enrico, der auf dem Copilotensitz saß.
    „Motorschaden!“, antwortete der Pilot, Kevin Dooley. „Notlandung!“
    Rebecca packte eine Strebe, hielt sich daran fest und richtete den Blick auf die anderen, damit sie nicht zusehen musste, wie ihnen die Bäume rasend schnell entgegenwuchsen. Sie sah Sullys entschlossen aufeinander gepresste Kiefer, Edwards zusammengebissene Zähne und den nervösen Blick, den Richard und Forest tauschten, während sie nach Streben oder Haltestangen an der bebenden Wandung griffen. Vorne rief Enrico etwas, das sie über das Kreischen des ersterbenden Motors hinweg nicht verstehen konnte. Rebecca schloss einen Herzschlag lang die Augen, dachte an ihre Eltern – und dann wurde der Flug zu wüst, als dass sie noch irgendetwas hätte denken können. Das Knacken und Krachen von Ästen, die auf den Hubschrauber einschlugen, wurde zu laut und ging ihr zu sehr durch Mark und Bein, und sie war zu nichts anderem mehr imstande als zu hoffen … und zu beten. Der Helikopter geriet außer Kontrolle, drehte sich in einem schrägen, schlingernden, Übelkeit erregenden Kreis.
    Eine Sekunde später war es vorbei. Die Stille kam so plötzlich und war so vollkommen, dass Rebecca glaubte, taub geworden zu sein. Alle Bewegung verebbte. Dann hörte sie das Ticken von Metall, das erstickte letzte Keuchen des Motors und ihren eigenen donnernden Herzschlag. Und sie begriff, dass sie am Boden waren. Kevin hatte es geschafft, und das ohne einen einzigen Hüpfer.
    „Alle okay?“ Enrico Marini, ihr Captain, drehte sich in seinem Sitz zu ihnen um.
    Rebecca ergänzte den Chor von Bestätigungen mit ihrem Nicken.
    „Toller Flug, Kevin“, sagte Forest, und ein weiterer Chor hob an. Rebecca hätte ihm nicht mehr beizupflichten vermocht.
    „Ist das Funkgerät noch intakt?“, fragte Enrico den Piloten, der sich an den Kontrollen zu schaffen machte und Schalter drückte.
    „Sieht aus, als sei alles Elektrische durchgeschmort“, sagte Kevin. „Muss ein Blitz gewesen sein. Wir wurden nicht direkt getroffen, aber der Einschlag war dicht genug. Das Landelicht ist auch hinüber.“
    „Lässt sich der Schaden mit Bordmitteln reparieren?“
    Enrico sah bei seiner Frage Richard an, ihren Nachrichtenoffizier. Daraufhin sah Richard Edward an, und der hob die Schultern. Edward war der Mechaniker des Bravo-Teams.
    „Ich schau’s mir mal an“, sagte Edward, „aber wenn Kev sagt, der Transmitter sei Toast, dann ist er wahrscheinlich Toast.“
    Der Captain nickte langsam und strich sich geistesabwesend über den Schnurrbart, während er im Geiste ihre Möglichkeiten durchging. Nach ein paar Sekunden seufzte er. „Ich habe einen Funkspruch abgesetzt, als wir getroffen wurden, aber ich weiß nicht, ob er wirklich ankam. Aber man kennt unsere letzten Koordinaten. Wenn wir uns nicht bald melden, wird man nach uns suchen.“
    „Man“, das war in diesem Fall das Alpha-Team von S.T.A.R.S. Rebecca nickte wie auch die anderen. Sie war sich nicht ganz sicher, ob sie enttäuscht sein sollte oder nicht. Ihre erste Mission, und sie war vorbei, noch bevor sie richtig angefangen hatte.
    Enrico fuhr sich abermals über seinen Schnurrbart und strich ihn an den Enden mit Daumen und Zeigefinger einer Hand glatt. „Alle raus. Lasst uns nachsehen, wo wir sind.“
    Nacheinander stiegen sie aus der Kabine, und die Realität ihrer Lage, den ganzen Ernst, erfasste Rebecca eigentlich erst, als sie sich nun im Dunkeln versammelten. Sie hatten unsagbares Glück, noch am Leben zu sein.
    Vom Blitz getroffen. Und das auf dem Weg zur Suche nach wahnsinnigen Mördern , dachte sie, tief erschüttert ob des bloßen Gedankens. Selbst wenn die Mission vorbei war, war dies hier immer noch ganz klar das Aufregendste, was ihr je widerfahren war.
    Die Luft lastete warm und drückend auf ihnen wegen des bevorstehenden Regens, die Schatten waren tief. Kleine Tiere raschelten im Unterholz. Zwei Taschenlampen wurden eingeschaltet, und die Strahlen schnitten durch die Dunkelheit,
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