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Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt

Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt

Titel: Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt
Autoren: mainbook
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Allerdings auch die Gewissheit, dass er mit in einer äußerst gefährlichen Sache steckte.
    „Was ist mit dir? Willst du nicht mitkommen?“, fragte sie leise.
    Er schüttelte verzweifelt den Kopf.
    „Nein, dazu ist es zu spät.“
    Sie verbot sich jedes Mitgefühl. Er hatte es nicht verdient. Er hatte auch kein Mitleid mit ihr gehabt. Sie erschrak über ihre eigene Härte. Es schien, als hätte sich nicht nur Thomas verändert. Auch sie war nicht mehr die fröhliche, naive Frau, deren ganzes Leben sich um die Familie und das Haus drehte. Langsam löste sie ihre Hand aus seiner Umklammerung.
    „Danke, dass du es mir gesagt hast.“
    Verwirrt sah er sie an. Dieses Treffen kam ihm plötzlich merkwürdig vor. Fast schien es ihm, als hätte Leni etwas geahnt. Aber das war ja unmöglich. Er war erleichtert, dass sie wegfahren wollte. Wenigstens wäre sie in Sicherheit. Auch wenn er wusste, dass zwischen ihnen nichts mehr sein konnte, war ihm das sehr wichtig.

Kapitel 14
    In Arthurs Haus wurde der Kriegsrat allmählich zu einer festen Einrichtung.
    „Irgendwas wird in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch passieren, da bin ich ziemlich sicher.“
    Charly nickte ernst.
    „Vielleicht solltest du wirklich zu deiner Tochter fahren.“
    „Kommt nicht infrage, ich bleibe hier“, protestierte Leni.
    „Ich würde mir nie verzeihen, wenn einem von euch etwas zustößt. Ich habe euch da rein geritten mit meiner blöden Idee. Einen Zwergenaufstand habe ich angezettelt, der zu nichts führt. Und schaut, was daraus geworden ist. Ich bringe euch alle in Gefahr.“
    Arthur hob die Hand.
    „Das ist völliger Quatsch, was du da redest. Außerdem ist noch nicht raus, wie die Sache ausgeht. Möglicherweise geht Köhler einen Schritt zu weit. Dann haben wir ihn.“
    Charly stimmte ihm zu.
    „Der Punkt ist nur, wenn Thomas mitkriegt, dass du nicht weggefahren bist, könnte er Köhler überreden, die Aktion zu verschieben.“
    „Charly hat ganz Recht, du musst hier verschwinden“, mischte sich nun auch Barbara ein.
    Leni sah sie alle der Reihe nach an. Linse hatte noch keinen Ton gesagt, aber sie hörte aufmerksam zu. Barbara sah man ihre Angst deutlich an. Aber sie blieb tapfer sitzen. Arthur war wie ein Bollwerk. Er hatte die geballten Fäuste auf den Tisch gelegt und sah so aus, als würde er seine Damen auch gegen den Teufel höchstpersönlich verteidigen. Und Charly? Sie hatte ihm lange Unrecht getan, war misstrauisch und wenig nett zu ihm gewesen. Letztlich hatten sie es allein ihm zu verdanken, dass sie von der geplanten Aktion wussten.
    „Also gut“, sagte sie. „Aber ich werde nicht zu Moni fahren, sondern irgendwo in der Nähe bleiben. Vielleicht gehe ich zu den Simoglus. Da bin ich nicht weit weg, und keiner wird mich dort vermuten.“
    „Das ist eine gute Idee“, lobte Charly. „Und ich werde hier ein paar Vorbereitungen treffen.
    Er ignorierte die fragenden Blicke der Runde.
    „Je weniger ihr von der ganzen Sache wisst, desto besser“, kam er weiteren Kommentaren zuvor.
    Leni konnte den Simoglus nicht erklären, warum sie Asyl für eine Nacht brauchte. Aber die beiden fragten auch nicht lange, sondern nahmen sie herzlich bei sich auf. Leni stocherte in dem liebevoll zubereiteten Essen herum und konnte vor Nervosität kaum still sitzen. Arkan und Erika tauschten besorgte Blicke.
    „Wollen wir etwas spielen? Dann geht die Zeit schneller herum“, schlug Arkan vor. Leni nickte, und er holte ein Brettspiel aus dem Regal. Erika kam mit einer Flasche Rotwein und drei Gläsern aus der Küche. Sie waren für einen langen Abend gut gerüstet.
    Charly hatte seine Kontakte aus früheren Zeiten wieder aktiviert. Da gab es jemand bei einem zivilen Sicherheitsdienst, der ihm noch einen Gefallen schuldete. Auch bei der Polizei hatte er ein paar Bekannte. In der einbrechenden Dunkelheit huschten dunkel gekleidete Gestalten lautlos in Arthurs Garten und suchten sich Verstecke in den Büschen rund um den Rasen. Von hier aus hatte man den Pavillon gut im Blick. Nun begann der schwierigste Teil der Operation, das Warten.
    Barbara verkroch sich im Obergeschoss. Schon der Gedanke, dass dieser unangenehme Köhler durch den Garten schlich, verursachte bei ihr eine Gänsehaut. Eine Weile versuchte sie, ein Gespräch mit Linse anzufangen. Die hatte es sich vor Lenis kleinem Fernseher gemütlich gemacht und trank genüsslich ein Glas Wein.
    „Dass du so ruhig sein kannst“, wunderte sich Barbara. Linse zuckte mit den
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