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Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt

Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt

Titel: Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt
Autoren: mainbook
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die Küche. Leni folgte ihm.
    „Das war eine Drohung. Wir sollten das nicht auf die leichte Schulter nehmen“ sagte sie ernst. Arthur zuckte die Schultern.
    „Nichts als Theaterdonner. Ich wüsste nicht, wie der uns ernsthaft ans Bein pinkeln kann. Wir haben uns nichts zuschulden kommen lassen. Und es kann mich schließlich keiner zwingen, das Haus zu verkaufen.“
    Mit finsterem Gesicht brütete Charly vor sich hin. Genau wie Leni nahm er die Drohung Köhlers ernst. Es gab immer Methoden, jemand zu ‚überreden’. Ein paar Typen, die nachts an einer dunklen Ecke warteten, ein Einbruch, Telefonterror, das waren durchaus Möglichkeiten, auch wenn Arthurs Fantasie dafür nicht ausreichte. Das einzige, das er tun konnte war, so nah wie möglich an Köhler dran zu bleiben und zu versuchen, etwas über dessen Pläne herauszufinden.
    „Jetzt ist Schluss mit lustig.“
    Köhler tigerte in seinem Büro hin und her. Er war viel zu aufgebracht, um sich zu setzen. Von einem Besuchersessel aus schaute Thomas Brandner ihm schweigend zu. Er lockerte seine Krawatte, die ihm den Hals zuschnürte. Endlich blieb Köhler stehen.
    „Noch nicht einmal deine Alte kannst du in den Griff kriegen. Du Doppelnull!“
    Thomas fuhr auf.
    „Ich konnte nicht ahnen, dass sie dermaßen Feuer im Hintern hat. Zu Hause hat sie nie den Mund aufgekriegt“, verteidigte er sich. Köhler hatte sich hinter seinen Schreibtisch gesetzt und legte die Füße hoch. Er wippte in seinem Sessel und bekam plötzlich einen nachdenklichen Gesichtsausdruck.
    „Feuer, das ist ein gutes Stichwort. Du bringst mich da auf eine Idee.“ Böse lächelte er den Banker an.
    „Du wirst mir helfen. Es geht schließlich auch um deinen Hals. Die werden ganz schnell klein beigeben.“
    „Ich mach nichts Illegales, dass das klar ist!“
    „Mein Lieber, du bist nicht in der Position, irgendwelche Bedingungen zu stellen. Oder kannst du beweisen, dass du von den kleinen Geschenken an Steiner nichts wusstest?“
    Thomas Brandner senkte den Kopf. Köhler lächelte.
    „Na also. Und nun raus mit dir. Ich muss nachdenken.“
    Mit einer Handbewegung, als ob er eine lästige Fliege verscheuchte, wies er dem Banker die Tür.
    Charly hatte ein As im Ärmel, und das hieß Sandi. Sie war empfänglich für Schmeicheleien, entzückt über Geschenke und geradezu heiß darauf, in eines der InLokale der Stadt ausgeführt zu werden, wo man gesehen wurde. Ihr großes Handicap war ihre grenzenlose Naivität. Und genau das gedachte Charly, zu seinem Vorteil auszunutzen.
    „Lass den Kerl mal im eigenen Saft schmoren. Wir machen uns einen schönen Nachmittag. Was hältst du davon?“
    Sandi kicherte. Ihr Chef war in letzter Zeit gar nicht nett zu ihr gewesen, und das nahm sie ihm übel.
    „Ich lass mir was einfallen. Morgen um drei?“
    Ein dringender Arztbesuch oder so was in der Art, sie würde sich ganz sicher loseisen können.
    Der Bummel durch die Goethestraße hatte sich für Sandi gelohnt. Sie hatte sich an den Schaufenstern der eleganten Geschäfte die Nase platt gedrückt. Und natürlich war sie fündig geworden. Nun baumelte an ihrem Handgelenk eine Einkaufstüte mit einem italienischen Label, deren lächerliche Größe in keinem Verhältnis zu dem Preis stand, den Charly für den Inhalt bezahlt hatte.
    „Lass uns auf ein Glas Champagner zu Bruno gehen. Vielleicht möchtest du auch ein paar von seinen göttlichen Tapas probieren“, schlug er vor. Sandi strahlte ihn an. Endlich mal ein Mann, der wusste, wofür ein Mädchen wie sie eine Schwäche hatte. In seinem hellen Anzug sah er auch ziemlich gut aus. Ein kleiner Flirt konnte nicht schaden. Sie kam immer mehr ins Reden und bemerkte entzückt, dass Charly förmlich an ihren Lippen hing.
    „Irgendwas ist da im Busch. Aber der Köhler macht ja immer die Bürotür zu.“ Sie kicherte.
    „Jedenfalls meistens. Manchmal vergisst er es auch.“
    Charly nahm ihre Hand, hauchte einen Kuss darauf und sah ihr tief in die Augen.
    „Ach Sandi, Du bist viel zu tüchtig für diesen Laden.“
    Sie schlug die Augen nieder, wie sie es vor dem Spiegel geübt hatte. Es brachte ihr kunstvolles Makeup gut zur Geltung.
    „Ich weiß es, und du weißt es. Nur mein Chef leider nicht“, hauchte sie.
    „Dann zeig’s ihm doch. Du könntest damit anfangen, dass du mir erzählst, was du gehört hast. Und dann überlegen wir, wie wir es dem Kerl mal so richtig heimzahlen können.“
    Sie sah ihn mit halb offenem Mund an.
    „Ach Charly, du hast so
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