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Renegade

Renegade

Titel: Renegade
Autoren: J. A. Souders
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verschränke die Hände im Schoß.
    Â»Darf ich mich zu
dir setzen?«, fragt er.
    Ich deute auf den
Platz neben mir. »Natürlich. Wie ich höre, hast du mir das Leben gerettet.«
    Er nimmt Platz;
seine Hand bleibt kurz in der Luft hängen, als würde er sie nach mir
ausstrecken wollen, bevor er sie abrupt zu einer Faust ballt. »Ja. Aber du hast
meines schon vorher gerettet«, erklärt er mir sanft und sieht mich dabei
eindringlich an.
    Â»Wirklich?« Ich muss
lächeln. »Das macht mich glücklich. Ich kann mich nur bruchstückhaft erinnern,
aber selbst dieses bisschen ist nicht besonders schön.« Mein Lächeln verblasst
bei dem Gedanken.
    Â»Woran erinnerst du
dich denn?« Er beobachtet mich aufmerksam, während er immer wieder nervös die
Hand im Sand vergräbt.
    Ich starre blicklos
auf das Meer. »Dass ich vor etwas davonlaufe. Dass ich angeschossen werde. Dass
ich eine Waffe auf dich richte.« Nun sehe ich ihn direkt an. »Und an jede Menge
Blut.«
    Â»Sonst noch etwas?«
    Ich zucke hilflos
mit den Schultern. »Ich habe es versucht. Aber ich bekomme nur Kopfschmerzen davon.«
    Â»Du erinnerst dich
also an nichts sonst … vielleicht in Bezug auf mich?«
    Wieder schüttele ich
den Kopf. »Inzwischen erinnere ich mich an deinen Namen, ja. Aber mehr ist da
nicht, tut mir leid.«
    Er nickt, steht
wortlos auf und will gehen. Voller Panik erkenne ich, dass ich sofort etwas
unternehmen muss, sonst sehe ich ihn vielleicht nie wieder. »Warte!« Hastig
springe ich auf.
    Mit hoffnungsvoller
Miene wirbelt er zu mir herum. Ganz langsam gehe ich zu ihm, unsicher, was ich
ihm sagen soll, aber getrieben von dem Wissen, dass ich irgendetwas sagen will
… muss. Als ich vor ihm stehe, weiß ich es immer noch nicht, also nehme ich
einfach seine Hand und sehe ihm in die Augen. Die Hoffnung in seinem Blick wird
noch strahlender. Vorsichtig hebe ich seine Hand an meine Wange und schmiege
mich an sie. »Ich kann mich nicht an dich erinnern … noch nicht. Aber ich weiß,
dass du mir wichtig bist. Ich kann einfach nicht aufhören, an dich zu denken.
Und allein der Gedanke an dich oder der Klang deines Namens oder deine Stimme
sorgen dafür, dass es in mir kribbelt. Genau hier.« Ich drücke seine Hand auf
meinen Bauch.
    Er schluckt schwer,
sagt aber nichts. Das ist allerdings unwichtig, denn ich bin noch nicht fertig:
»Und ich will nicht, dass das aufhört. Niemals.« Verunsichert sehe ich ihn an.
»Ich weiß, das ist nicht fair dir gegenüber, aber …« Ich hole tief Luft. »Aber
wenn du auf mich wartest, werde ich mich bestimmt wieder an dich erinnern.
Schon bald.«
    Lächelnd streicht er
mit dem Daumen über meine Wange. »Ich würde bis in alle Ewigkeit auf dich warten.«
    Strahlend stelle ich
mich auf die Zehenspitzen und gebe ihm einen Kuss. Er verkrampft sich,
woraufhin ich mich auf die Füße zurücksinken lasse und angestrengt zu Boden
starre. Ich spüre, wie ich rot werde. Warum habe ich das getan?
    Â»Es … es tut mir
leid«, stammele ich.
    Ohne jede Vorwarnung
schlingt er den Arm um meine Hüfte und zieht mich an sich. Dann drückt er seine
Lippen auf meine. Ganz vorsichtig, um meine Schulter nicht zu belasten, lege
ich ihm die Arme um den Hals und fahre mit den Händen durch seine Haare. Als
wir uns schließlich voneinander lösen, sind wir beide atemlos. Gavin lächelt
und streichelt noch einmal meine Wange. Dann drehen wir uns um und blicken auf
das strahlend blaue Meer hinaus. Die kleinen Wellen reflektieren funkelnd das
Licht. Und die Sonne! Auch wenn es wehtut, will ich mich einfach nicht von ihr
abwenden. Jetzt ist sie dunkelorange, fast rot. Der Himmel glüht regelrecht,
und die feinen Wolken am Horizont leuchten wie kleine Flammen.
    Â»Es ist so
wunderschön«, sage ich.
    Â»Ja«, antwortet
Gavin, aber dabei blickt er nicht auf den Sonnenuntergang, sondern auf mich.
Wohlige Wärme breitet sich in mir aus, und zum ersten Mal seit einer gefühlten
Ewigkeit bin ich wirklich glücklich.

Danksagung
    Ein Buch zu
schreiben ist eine lange, abenteuerliche Reise. Eine Reise voller Höhen und
Tiefen, Irrwege, Umwege und Sackgassen, Fallgruben und Treibsand. Eine Reise
über Ozeane, durch Wirbelstürme und zu den Regenbögen. Und vor allem ist es
eine Reise, die man nicht allein unternehmen kann.
    Zuallererst möchte
ich meiner
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