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René Schnitzler. Zockerliga: Ein Fußballprofi Packt Aus

René Schnitzler. Zockerliga: Ein Fußballprofi Packt Aus

Titel: René Schnitzler. Zockerliga: Ein Fußballprofi Packt Aus
Autoren: Wigbert Löer , Rainer Schã¤fer
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Verträge für ein Jahr. René Schnitzler bindet der Verein gleich für zwei Jahre an sich.
    Gerd vom Bruch meldet sich, ein früherer Trainer der Bundesliga-Elfvon Borussia Mönchengladbach. Nun arbeitet vom Bruch als Spielerberater. Ein Mann mit Erfahrung, gutem Ruf und überzeugendem Lebenslauf bietet da an, sich um René zu kümmern. Es gibt verdammt wenig Gründe für eine Familie aus Mönchengladbach, dieses Angebot auszuschlagen. Später wird vom Bruch sich auch mit Marcell Jansen einig.
    Vom Bruch, auch Thomas Kastenmaier, der früher Profi beim FC Bayern und in Mönchengladbach war, dann Schnitzlers
Trainer in der Gladbacher C- und B-Jugend und später auch in der Bundesligareserve: Solche Fachleute erkennen das gewaltige Potenzial, das in diesem Jungen steckt. Sie sehen ihn noch heute vor sich, »flink genug, ein super rechter Fuß und so stämmig, dass er sich durchsetzen konnte«, sagt Kastenmaier. Die Kondition habe damals auch gestimmt. »Der René war schon sehr früh ein kompletter Stürmer.« Vom Bruch spricht von »Grundfähigkeiten, die einer braucht. Und bei Schnitzel waren die gegeben. Er war schnell, cool, kopfballstark.«
    René Schnitzler stürmt. Die Realschule hat er abgeschlossen, das muss reichen. Jetzt gilt es, den großen Sprung zu schaffen – den Sprung in den Profifußball. Er will von seinem Hobby leben. Nichts, glaubt Schnitzler damals, könne er besser als Fußball.
    Geboren 1985: Es ist ein starker Jahrgang, den Borussia Mönchengladbach in seiner A-Jugend aufbieten kann. Neben Schnitzler, Jansen und Polanski spielen Marvin Compper, heute Hoffenheim, Tobias Levels, heute Borussia Mönchengladbach, und Serkan Calik, der heute bei Genclerbirligi Ankara unter Vertrag steht. Um die Deutsche Meisterschaft kämpft die Mannschaft aber nicht, »unglaublich eigentlich«, findet René Schnitzler im Rückblick. »Wir waren so wahnsinnig gut besetzt. Natürlich hätten wir die Meisterschaft gewinnen müssen.«
    Vielleicht ist der Konkurrenzdruck nirgendwo so groß wie in der A-Jugend eines Bundesligisten. Wer hier spielt, hat einen weiten Weg hinter sich und bereits viele Kumpels und Kollegen scheitern sehen. Er misst sich nun nicht mehr nur mit den Besten seiner Gegend – die großen Vereine rekrutieren ihren Nachwuchs bundesweit. Borussia Mönchengladbach unterhält dafür eigens den »Fohlenstall«, ein Internat für Nachwuchskicker.

    Doch René Schnitzler erträgt den Wettbewerb gelassen, es in die Startelf zu schaffen und dann auch noch von den vielen Talentspähern beäugt zu werden, die sich sonntagmorgens zu den Partien einfinden. Er sieht die Chance, Profi zu werden, ist sich sogar sicher, es zu schaffen. Er war ja immer der Beste, jahrelang. In der Nachwuchsrunde, einem Wettbewerb von vier Mannschaften, die sich aus Jugendspielern und Profis mit Trainingsrückstand oder ohne Spielpraxis zusammen setzt, darf Schnitzler auflaufen. Unter Leitung von Jörn Andersen, einem früheren norwegischen Nationalspieler, der als Trainer später noch den FSV Mainz in die Bundesliga bringen wird, geht es gegen Bochum, Lüttich und Luxemburg. Gladbach erreicht das Finale, gewinnt dort 2:0 gegen Standard Lüttich. Schnitzler schießt beide Tore.
    Im zweiten A-Jugend-Jahr wird er in die Amateurmannschaft hochgezogen. Mönchengladbach II, Oberliga, er verdient nun 1 800 Euro netto und misst sich Woche für Woche mit Viertliga-Kickern. Und Tag für Tag mit Bundesligaspielern, weil er mit der ersten Mannschaft mittrainieren darf. Es wird ein durchwachsenes Jahr, sportlich, René kratzt ein paar Mal am Kader der Ersten, schafft es aber nicht hinein. Er reißt sich zweimal hintereinander das selbe Innenband im linken Kniegelenk, kommt aber zurück, trifft. Horst Köppel und Thomas Kastenmaier, die Trainer der Reserve, machen sich für ihn stark. Er soll bleiben bei der Borussia, finden sie, die erste Mannschaft sei doch eine Alternative.
    Es reicht jetzt sogar für die Jugendnationalmannschaft, und hier erhält René Schnitzler vom DFB-Jugendkoordinator Michael Skibbe eine Einschätzung, die ihm bis heute wichtig ist. Er zitiert sie gern, kein Satz formuliert sein Potenzial als Stürmer griffiger: »Du bist doppelt so gut wie Gomez«, sagt Skibbe zu ihm.

    Schnitzlers erste von drei Partien für Deutschlands U20 macht er in Österreich. Es ist der 23. März 2005, er steht in der Startelf, die Hymne singt er mit, textsicher. Ein anderes Spiel, das 2:2 in Schweinfurt gegen China, wird sogar live im
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