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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous
Autoren: Amanda Quick
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ein Stallknecht von sich aus ein. »Aber es kann sein, dass er ein eigenes Pferd hatte, das auf dem Gelände bereitstand.«
    Augusta nickte. »Das ist wahr. Also, gut. Sie werden folgendermaßen vorgehen, Steeples. Lassen Sie augenblicklich sämtliche verfügbaren Pferde satteln, einschließlich meiner Stute. Alle, die reiten können, sollen aufsteigen. Schicken Sie alle anderen mit Fackeln und den Hunden zu Fuß los. Schicken Sie jemanden ins Dorf, damit er dort die Leute weckt, und schicken Sie einen Boten nach London, um seine Lordschaft darüber zu informieren, was passiert ist. Wir müssen mit größter Eile vorgehen.«
    »Ja, Ma'am.«
    »Miss Fleming wird Ihnen helfen, die Suche zu organisieren, das tun Sie doch, Miss Fleming?«
    Ein militanter Ausdruck trat auf Clarissas Gesicht. »Allerdings werde ich das tun, Madam.«
    »Sehr gut. Dann beginnen wir jetzt.« Steeples wandte sich um und übernahm das Kommando über die Truppen.
    Claudia folgte Augusta in die Bibliothek. Sie stand da und lauschte gebannt, als Lily ihre Geschichte heraussprudelte.
    »Ich habe geglaubt, dass er mich mag, Madam. Er hat mir immer wieder eine Blume oder ein kleines Geschenk mitgebracht. Ich habe geglaubt, dass er sich um mich bemüht, das habe ich wirklich geglaubt. Aber manchmal haben mich die Dinge verwundert, die er getan hat.«
    »Was hat dich auf den Gedanken gebracht, dass er etwas Übles im Schilde führt?« drängte Augusta.
    Lily schniefte. »Robbie hat gesagt, er käme bald zu viel Bargeld. Er hat gesagt, es sei genug, um sich davon ein Leben aufzubauen, und er würde sich ein kleines Häuschen kaufen und leben wie ein Lord. Ich habe ihn ausgelacht, aber er schien es so ernst zu meinen, dass ich ihm manchmal fast geglaubt habe.«
    »Hat er sonst noch etwas gesagt, was besorgniserregend war?« fragte Augusta eilig. »Denk nach, Mädchen. Das Leben meiner Tochter steht auf dem Spiel.«
    Lily sah sie an und senkte den untröstlichen Blick dann auf den Fußboden. »Es ist nicht direkt so, dass er etwas gesagt hätte, Madam. Es waren eher die Dinge, die er getan hat, wenn er geglaubt hat, dass ihn niemand beobachtet. Ich habe öfter gesehen, wie er sich ganz genau im Haus umgeschaut hat. Da habe ich mich dann gefragt, ob er vielleicht mit dem Gedanken spielen könnte, sich von dem Silber zu bedienen. Ich wollte es Mrs. Gibbons sagen, das wollte ich ehrlich tun, aber ich war einfach nicht sicher, wenn Sie verstehen, was ich meine. Und ich wollte nicht, dass Robbie entlassen wird, wenn er nichts Böses vorhat.«
    Augusta trat ans Fenster und schaute in die Dunkelheit hinaus. Bald würde das Morgengrauen nahen. Steeples hatte ihre Befehle eilig befolgt. Sie konnte sehen, wie Pferde zum Eingang des Hauses geführt wurden. Die Hunde bellten aufgeregt. Während sie noch aus dem Fenster sah, brachen etliche Menschen, die Fackeln trugen, in die Wälder auf. 0 Meredith, meine liebe kleine Meredith. Fürchte dich nicht, ich werde dich finden.
    Augusta drängte die panische Verzweiflung zurück, die in ihr aufzuwogen drohte. Sie zwang sich, weiterhin logisch zu denken. »Er kann selbst beritten nicht weit kommen. Er hat Meredith bei sich, und das heißt, dass er nicht allzu schnell vorankommen kann. Ihr Gewicht wird ihn in seinem Fortkommen behindern. Bei Tageslicht wird er leicht von Menschen bemerkt, die Fragen stellen werden. Daher werden wir davon ausgehen, dass er die Absicht hat, Meredith am Tag zu verstecken und in der Nacht zu reiten.«
    »Er kann ja wohl kaum mit Graystones Tochter unter dem Arm in einem Gasthaus Rast machen«, sagte Claudia. »Das wirft Fragen auf. Und es ist unwahrscheinlich, dass Meredith den Mund hält.«
    »Ganz genau. Also, gut, wir werden davon ausgehen, dass er auf dem Weg zu einem Ort ist, an dem er Meredith verbergen kann, bis er den Kontakt zu der Spinne herstellt. Es kann hier in dieser Gegend nicht allzu viele Orte geben, an denen Robbie Meredith für einen längeren Zeitraum verstecken könnte.«
    Lily hob ruckartig den Kopf, und ihre Augen wurden klarer. »Das alte Dodwell-Häuschen, Ma'am. Es steht jetzt leer, weil es reparaturbedürftig ist. Robbie hat mich vor einer Weile dorthin mitgenommen.« Sie fing wieder an zu weinen. »Ich habe geglaubt, er würde mir einen Heiratsantrag machen, dumm, wie ich war. Aber er hat gesagt, er hätte einfach nur Lust auf einen Spaziergang.«
    »Einen langen Spaziergang«, sagte Augusta, die sich an das Häuschen erinnerte, in dem sie während eines Gewitters
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