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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous
Autoren: Amanda Quick
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verängstigten Augen zur Tür. Und dann erkannte sie Augusta. Durch den Knebel war ein erstickter Ausruf zu hören.
    »Es ist alles wieder gut, Meredith. Ich bin hier, Liebling. Jetzt bist du in Sicherheit.« Augusta rannte durch den Raum und riss ihr den Knebel aus dem Mund. Und dann machte sie sich daran, die Fesseln zu lösen, mit denen die Handgelenke des Mädchens gebunden waren.
    Meredith schlang Augusta die Arme um den Hals, sowie sie sie befreit hatte. » Mama . Ich wusste, dass du kommen würdest, Mama. Ich habe es gewusst Ich hatte solche Angst vor ihm.«
    »Ich weiß, mein Liebling. Aber jetzt müssen wir uns eilen.« Augusta nahm sie an der Hand und zerrte sie aus dem Häuschen und um die Hauswand herum.
    Claudia sah sofort, was los war, und sie kam mit Augustas Pferd auf die beiden zu. »Schnell«, rief sie. »Wir müssen augenblicklich von hier verschwinden. Ich höre ein Pferd auf dem Weg auf uns zukommen. Robbie muss die Stute eingeholt haben.«
    Augusta lauschte den kräftigen, rhythmischen Hufschlägen eines Pferdes, das sich in einem zügigen Galopp näherte, und sie wusste, dass es nicht der alte Ackergaul war, den sie gerade losgebunden hatte. Das hier war ein Vollblut von der Sorte, die nur ein Gentleman geritten hätte. Es ließ sich unmöglich sagen, ob der Reiter Freund oder Feind war.
    Augusta war von dem verzweifelten Verlangen erfüllt, Meredith in Sicherheit zu bringen.
    »Hier, Liebling. Steig vor Miss Ballinger auf. Eil dich.« Sie stieß Meredith in den Sattel, und Claudia hielt sie fest. Augusta trat eilig zurück. »Reite los, Claudia. Jetzt sofort.«
    »Augusta, was tust du?«
    »Du musst dich um Meredith kümmern. Ich muss die Freiheit haben, die Pistole zu benutzen, falls es sich als notwendig erweist. Wir können unmöglich wissen, wer auf dem Weg hierher ist. Geh schon, Claudia. Ich werde euch auf den Fersen folgen.«
    Claudia ließ ihr Pferd umkehren. In ihren Augen stand Sorge. »Also, gut, aber trödele nicht.« Sie trieb ihr Pferd an, das durch die Bäume raste.
    »Sei vorsichtig, Mama«, rief Meredith leise.
    Augusta stieg auf ihre Stute und wollte den beiden folgen. Sie konnte immer noch nicht sehen, wer näher kam. Das Haus verstellte ihr den Blick auf ihn.
    Augusta beugte sich vor, hielt die Pistole immer noch fest umklammert und trieb ihre Stute zum Galopp an.
    In dem Moment hallte ein Schuss durch die Wälder und ließ eine Wolke von Laub und Erde unter den Hufen der Stute aufwirbeln.
    Das Tier bäumte sich in seiner Panik auf und ließ seine Hufe wild durch die Luft fliegen. Augusta ließ in ihrem verzweifelten Bemühen, das Tier zu bändigen, die Pistole fallen. Aber einer der hinteren Hufe kam auf dem welken Laub ins Rutschen, und das Tier begann, sich auf eine Seite zu neigen.
    Augusta sprang exakt in dem Moment von ihrem Damensattel ab, in dem das Tier strauchelte und stürzte. Sie landete atemlos und unbewaffnet auf dem Boden und wurde durch die Röcke ihres Reitkostüms behindert. Die Stute zog sich mühsam auf die Füße und floh durch die Bäume in Richtung Stall.
    Als sie wieder Luft bekam, stand ein Mann mit einem dicken Backenbart und Haar, das stahlfarben gepudert war, über ihr. Er hielt eine Pistole mitten auf ihr Herz gerichtet.
    Augusta wusste augenblicklich, dass der Backenbart und das graue Haar Verkleidung waren. Lovejoys fuchsgrüne Augen hätte sie überall wiedererkannt.
    »Sie sind etwas zu früh hier angekommen, meine Liebe«, murrte Lovejoy. Er bedeutete ihr aufzustehen. »Ich hätte nicht geglaubt, dass Sie Graystones Sprössling so schnell vermissen werden, und auch nicht, dass Sie schon so bald Ihr Personal wecken und die Suche beginnen würden. Aber wie ich sehe, hat dieses dumme kleine Zimmermädchen genau das gesagt, was sie hätte sagen sollen. Robbie, dieser Tölpel, war ganz sicher, dass sie es tun würde. Und ich war sicher, dass Sie die naheliegenden Schlüsse daraus ziehen würden.«
    »Sie wollten mich, Lovejoy? Nicht Meredith?«
    »Ich wollte euch alle beide haben«, fauchte Lovejoy. »Aber da Sie mich um Meredith gebracht haben, werde ich mich eben mit Ihnen begnügen müssen. Wir können nur hoffen, dass Graystone seine frisch angetraute Ehefrau genügend mag, so, wie es sein sollte; andernfalls sind Sie für mich reichlich nutzlos. Ihr Bruder hat das schnell gelernt.«
    » Richard . Sie haben ihn getötet. Genauso, wie Sie Sally umgebracht haben.« Augusta ballte die Hände zu kleinen Fäusten und stürzte sich auf
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