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Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 08

Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 08

Titel: Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 08
Autoren: Conrad Shepherd
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Gerät vernichten wollen, um die Spur zu seinen Hintermännern zu verwischen. Schnell, warne die anderen Wächter und fordere Verstärkung an! Wir wissen nicht, ob der Minister nicht die Hilfe weiterer, uns bislang unbekannter Rebellen bekommen hat, die seine Flucht begünstigten und ihn womöglich begleiten. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, daß er allein soweit gekommen sein soll.«
    Aus dem Park ertönten plötzlich Schreie und Schüsse aus den wuchtigen Sprengpistolen, die die Wächter zusätzlich zu ihren Strahlwaffen trugen und mit denen sie Türen aufsprengten oder Ansammlungen auseinandertrieben. Was gerufen wurde, lag außerhalb der Reichweite der terranischen Translatorerfassung, aber Dhark und die Seinen hatten eine klare Vorstellung von dem, was da draußen im Moment ablief: Minister Üuieay versuchte, sich den Weg freizuschießen und ins Haus zu gelangen.
    Die Wächter hingegen versuchten, dies zu vereiteln und ihn zu überwältigen.
    Der Soldat war ans Fenster gelaufen.
    »Es ist nur eine Person!« rief er über die Schulter in den Raum hinein.
    »Also ist er doch allein«, stellte die Wissenschaftlerin fest. Sie wirkte keine Spur nervös oder ängstlich. »Wie verzweifelt muß er sein, daß er versucht, an den Wächtern vorbeizukommen. Ich kann mir ihn überhaupt nicht aggressiv vorstellen, er war ein so gebildeter, sanfter Mann und stets geduldiger Zuhörer, wann immer ich ein Problem hatte.« Die Wissenschaftlerin seufzte. »Wie man sich doch täuschen kann …«
    Es schien, als hätte Minister Üuieay nicht nur die Präsidentin mit seinem Charme verzaubert.
    »Er ist völlig verrückt!« stieß der Wächter hervor. »Drei unserer Männer hat er schon erschossen!«
    »Wollen wir uns einmischen?« fragte Amy und griff nach ihrem Blaster.
    Ren schüttelte den Kopf. »Warten wir ab, ob er überhaupt ins Haus kommt, bei der Übermacht. Außerdem ist es bei Licht besehen ausschließlich ein Problem der Bulls. Vergessen wir das nicht. Wir sind Fremde, Außenstehende. Allenfalls haben wir das Recht, unser eigenes Leben zu verteidigen, falls wir dazu gezwungen werden sollten.«
    Er stellte sich an eines der anderen Fenster und sah hinaus.
    Auf der Straße waren ein paar verblüffte Passanten stehengeblieben und beobachteten das Geschehen im Park.
    Dhark versuchte etwas zu erkennen und merkte erst jetzt, daß die Kontrahenten in Deckung gegangen waren.
    Erst der grüne Energieimpuls aus einer Strahlwaffe verriet die Position eines Schützen. War es der Minister?
    Ein Blitzschauer aus mindesten sechs Waffen antwortete; die Strahlen kamen in einer halbkreisförmigen Anordnung jeweils hinter einer der Skulpturen hervor. Die Wächter hatten den Minister offensichtlich in die Zange genommen, so daß er nicht wußte, wohin er sich begeben konnte, ohne von ihren Strahlern getroffen zu werden.
    Irgend etwas trieb ihn mit dem Mut der Verzweiflung an, unbedingt ins Haus zu gelangen. War der Mann überhaupt noch Herr seiner Sinne?
    Dhark maßte sich darüber kein Urteil an, dazu kannte er die Spezies der Bulls viel zu wenig.
    Für einen Moment war die Szene eingefroren wie bei einem Standbild; dann mußte der Geflohene einen Entschluß gefaßt haben. Er sprang hinter seiner Deckung auf, lief im Zickzack über die Rasenfläche und zwischen den Büschen auf den Eingang seines Hauses zu und feuerte dabei rücksichtslos mit seiner schweren Handfeuerwaffe um sich. Er war, das konnte man erkennen, die Handhabung der Waffe nicht gewohnt; als Kultusminister hatte er sich wohl mehr mit schöngeistigen Dingen beschäftigt. Und es war ein Unterschied, ob man eine Bombe plazierte und es einem Mechanismus überließ, sie auszulösen, oder ob man mit einer schweren Waffe hantierte, die einen, wenn man nicht aufpaßte, selbst verletzten konnte.
    Üus Verzweiflungstat war wirklich eine, und zwar eine, die ihn das Leben kostete.
    Hinter einem Busch blitzte es auf; ein grüner Strahl dünn wie eine Messerklinge. Er fuhr mitten durch den Minister hindurch. Der blieb stehen, betastete mit der freien Hand seinen Brustkorb, wollte davonrennen – und fiel stolpernd der Länge nach hin.
    Die Wächter kamen aus ihren Deckungen und gingen langsam auf den Getroffenen zu. Niemand schoß mehr auf ihn.
    Regungslos lag der Minister da, wo er hingefallen war. Er war tot, wie einer der Männer feststellte, der sich zu ihm hinunterbeugte. Und mit ihm vier Wächter, die er gleich zu Beginn der Schießerei erwischt hatte, weil sie nicht
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