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Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Titel: Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog
Autoren: Ilkka Remes
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Kimmo mit dem Wagenheber neben ihn.
    Tero trat auf die Bremse, ohne den Blick vom Seitenfenster des Vito zu wenden, aus dem er jeden Moment eine Salve erwartete.
    Aber dann bewegte sich plötzlich etwas hinter Steglitz. Tero sah einen Gegenstand mit Schwung den Hinterkopf des Schweden treffen. Hellevig beugte sich nach vorn, um etwas aufzuheben, wahrscheinlich die Waffe, und machte dabei eine abrupte Lenkbewegung. Sie brachte auch den Golf ins Schlingern.
    Waren Roni und Kimmo doch noch in dem Fahrzeug?
    Roni wurde zur Seite geschleudert und kippte hinter den Beifahrersitz. Hellevig drehte sich um und richtete die Waffe auf ihn. Kimmo brüllte animalisch und schlug mit dem Wagenheber nach Hellevigs Kopf. Er traf die Schläfe, und der Mann brach über dem Lenkrad zusammen. Entsetzt sah Roni das Auto nach rechts abdriften. Plötzlich verdeckte das Heck eines Geländewagens auf einem Autotransporter das gesamte Blickfeld.
    Roni warf sich nach vorne, riss Hellevig zur Seite und griff nach dem Steuer. Auf der linken Spur näherte sich unaufhaltsam ein Auto. Im Bruchteil einer Sekunde traf Roni seine Entscheidung und drehte das Steuer kräftig, aber genau dosiert nach links. Knapp entkamen sie dem Aufprall mit dem Transporter und schössen noch vor dem entgegenkommenden Fahrzeug auf die linke Straßenböschung zu. Erst da sah Roni, dass der Golf sich vom vorderen Kotflügel des Vito löste.
    Roni versuchte, den Vito an der Böschung entlang in den Graben zu lenken. Das Tempo verringerte sich, war aber noch hoch genug, um sie aus dem Graben herauszuschleudern. Das Auto sprang zwischen Steinen und Baumstümpfen weiter, bis es schließlich gegen den Stamm einer Kiefer prallte. 247
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    Entsetzt hatte Tero zugesehen, wie der Vito die Böschung hinuntergerast und gegen einen Baum geprallt war. Mit einem Schlag war es mit dem Lärm und der rasenden Geschwindigkeit vorbei, und vollkommene Stille legte sich über alles, nur gestört vom Prasseln des Regens.
    Mit zitternden Händen tastete Tero nach dem Schaltknüppel des Golf, der auf der Böschung zum Stehen gekommen war, und legte den Rückwärtsgang ein. Der Motor heulte kurz auf, dann setzte der Golf sich scheppernd in Bewegung. Tero hielt so dicht wie möglich neben dem Vito an, in einem Abstand von etwa zwanzig Metern. Ein blauer Peugeot nutzte eine Lücke in der LkwSchlange zum Wenden und stoppte oben an der Böschung, wobei Wasser aus einer Pfütze aufspritzte. Dahinter tauchte ein zweites Auto auf.
    Tero stieg aus und blickte sich um. Bei beiden Fahrzeugen gingen die Türen auf, und entschlossen wirkende Männer mit Waffen in den Händen stiegen aus. Tero rannte humpelnd auf den qualmenden Vito zu.
    »Stehen bleiben!«, brüllte jemand hinter ihm. Er rannte weiter durch den peitschenden Regen und hörte hinter sich Laufschritte. Durch das Seitenfenster des Vito war ein blutüberströmtes Gesicht zu erkennen. Roni lag mit geschlossenen Augen reglos da. Tero packte den Griff der Schiebetür, aber sie war verzogen und bewegte sich nicht.
    »Halt!«, rief ein blonder, bewaffneter Mann auf der Böschung.
    Tero reagierte nicht, sondern versuchte noch einmal, die Tür aufzureißen, ohne Erfolg.
    »Kommen Sie hierher, mit erhobenen Händen!«, brüllte der Mann nun auf Englisch. Er stand mit gespreizten Beinen da und hielt die Pistole ausgestreckt mit beiden Händen.
    »Halt's Maul und ruf einen Krankenwagen!«, brüllte Tero zurück, den Blick auf Roni geheftet, der jetzt die Augen aufgemacht hatte. Roni erkannte ihn, denn auf den Lippen des Jungen zeigte sich ein Lächeln.
    »Habt ihr gehört? Wir brauchen Krankenwagen!«, rief Tero und sprang auf die Rückseite des Vito. »Und kommt näher heran, im Auto sind bewaffnete Männer!«
    Er versuchte, die verbogene Heckklappe aufzuziehen, aber sie klemmte. Der blonde Bewaffnete kam angerannt und riss die Vordertür des Vito auf. »Die Schweden sind bewusstlos«, rief der Mann Paatsama zu. »Die Finnen verletzt... wir brauchen vier Krankenwagen.«
    »Helft mir, das Seitenfenster aufzubekommen«, bat Tero und riss erneut an der Schiebetür. Zwei Männer halfen ihm. Sie zerrten die Tür so weit auf, dass Tero sich hineinzwängen konnte. Kimmo saß auf dem Boden und hielt sich die blutende Stirn, Roni hing auf der Sitzbank, das Gesicht an der Scheibe. »Papa ...«
    »Rühr dich nicht. Es kommt Hilfe.«
    Tero kroch zu Roni und fasste ihn behutsam an der Schulter an. »Ist die Polizei da?«, flüsterte Roni mühsam.
    »Mach dir darüber
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