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Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Titel: Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog
Autoren: Ilkka Remes
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keine Gedanken.« Mit einer Hand wischte sich Tero das Wasser aus dem Gesicht. »Hauptsache, ihr kommt wieder in Ordnung.« »Nein, du verstehst mich nicht ...« Roni verstummte und holte dann tief Luft. »Ich habe Zeit zum Nachdenken gehabt. Ich will ein Geständnis ablegen. Dass ich Julia gegenüber Gewalt angewendet habe und deshalb schuldig bin ... auch wenn der Mord auf Steglitz' Konto geht.«
    Tero strich Roni über die Haare. »Roni«, flüsterte er gerührt.
    »Ich bin stolz auf dich. Mehr, als ich sein werde, wenn du dein erstes Formel-iRennen gewinnst...«
    Er drückte Ronis blutende Hand. Ohne sich zu rühren, saßen sie dicht beieinander.
    »Ich will aus dem Auto raus«, sagte Roni schließlich und machte mit schmerzhaftem Stöhnen eine Bewegung zur Tür.
    »Du darfst dich nicht bewegen.«
    »Ich bin okay ...« Vorsichtig schob sich Roni nach draußen.
    »Leg dich auf den Boden«, befahl Tero und ergriff Ronis Arm. Er sah einen Schweden auf die Fahrertür zugehen.
    »Okay, okay«, sagte Roni. »Ich wollte nur sehen, ob ich gehen kann.« Mit Teros Hilfe legte sich Roni einige Meter vom Vito entfernt auf die Erde. Auch Kimmo zwängte sich taumelnd und blutend aus dem Auto. Bengtsson legte den Finger auf die Halsschlagader von Steglitz, dessen Oberkörper regungslos auf dem Armaturenbrett lag. Dann ging er auf die Fahrerseite zu Hellevig hinüber, ohne den Finnen Beachtung zu schenken, um die sich Paatsama kümmerte. Über Hellevigs zerschnittenes Gesicht lief Blut, aber er atmete, mit offenen Augen.
    »Wo ist die Kassette?«, fragte Bengtsson.
    Hellevig lachte auf, aber sein Lachen verwandelte sich sofort in ein Stöhnen vor Schmerz.
    »Ich freue mich auch, dich zu sehen«, sagte Hellevig.
    »Ich habe eigentlich keine Lust, mit Gewalt etwas aus dir herauszuquetschen, Jonas«, sagte Bengtsson leise. »Wir verlieren beide nur kostbare Zeit.« »Wir haben zusammen so manch brenzlige Situation überstanden ...« »Jetzt ist nicht der Moment, um Erinnerungen auszutauschen. Und ich glaube, du kannst dir das auch nicht leisten.«
    Hellevig hustete und machte dann eine Kopfbewegung zu der Plastiktüte zwischen den Sitzen.
    Bengtsson zog sie hervor, sah hinein und holte den Bankbeleg und die Kassette heraus. »Was ist auf der Kassette?«
    »Alles. Es ist eine Kopie des Ifars und-Videos.«
    Daran hätte Bengtsson lieber gezweifelt, aber er musste es wohl glauben. »Marcus hat sich abgesichert«, sagte Hellevig. »In seinem Bankschließfach hatte er eine Lebensversicherung für alle wichtigen Projekte. Auch Beweise gegen euch, in Sachen Estonia und in Sachen Gripen-Schmiergeld.« »Und euer Datenlink-Geschäft? Hatte Marcus auch darüber Material, mit dem er euch bei Bedarf hätte auffliegen lassen können? Da habt ihr ihn lieber vorher aus dem Weg geräumt und die Beweise an euch gebracht...« »Marcus war ein Verräter.«
    »Ach ja?«, schmunzelte Bengtsson. »Vielleicht hatte er nur einen anderen Kunden als ihr an der Hand.«
    »Der Scheißkerl wollte uns übers Ohr hauen. Den Datenlink an die Chinesen verkaufen.«
    Hellevig machte eine nervöse Bewegung mit der Hand. »Ich verlasse jetzt dieses Fahrzeug, und ihr werdet keinen Finger gegen mich rühren. Sonst kommt die Wahrheit ans Licht. Ich habe das gleiche Ifarsund-Material aufbewahrt wie Marcus, von Anfang an. Ich glaube, mehrere Männer aus dem Estonia -Team haben das. Sicher auch du.«
    Bengtsson schüttelte langsam den Kopf. »Vielleicht haben sich diejenigen Kopien gemacht, die meinten, sie könnten es für eine Erpressung benutzen. Ich nicht, bei mir ist moralisch alles im Lot.«
    Hellevig grinste spöttisch und machte Anstalten, aus dem Wagen zu steigen. Am Straßenrand hatten inzwischen mehrere Krankenwagen angehalten. »Bleib, wo du bist«, sagte Bengtsson leise.
    Die Männer fixierten sich gegenseitig.
    »Ulf, wie gesagt, ich gehe jetzt hier weg«, sagte Hellevig. »Wenn du mich daran hinderst, wird das Ifarsund-Video in der ganzen Welt Verbreitung finden. Ich habe einer bestimmten Person genaue Instruktionen gegeben. Und diese Person wirst du nicht finden.« Bengtsson wusste, dass er keine Wahl hatte.
    »Kannst du dich denn bewegen?«, fragte er.
    »Ich denke doch. Wenn du mir ein bisschen hilfst.«
    Bengtsson half Hellevig, der vor Schmerzen das Gesicht verzog, aus dem Auto. »Wirst du es schaffen?«, fragte Bengtsson. »Du darfst den Finnen nicht in die Fänge geraten.«
    »Halte sie im Zaum«, sagte Hellevig und humpelte davon, ohne sich
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