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Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Titel: Reizende Gäste: Roman (German Edition)
Autoren: Sophie Kinsella
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Antony vor Wonne erschauern ließ. »Wo Fleur Ihnen erzählt hat, daß ich tot bin und das alles.«
    »Nun, wenn ich so darüber nachdenke, bin ich mir ehrlich gesagt gar nicht mehr sicher, daß sie das tatsächlich gesagt hat«, sagte Richard mit gerunzelter Stirn. »Oder doch?«
    »Ganz offensichtlich irgendein Mißverständnis«, beeilte Gillian sich zu sagen. »Wie schade, daß sie nicht hier ist!«
    »Hört, hört«, sagte Johnny und beobachtete Hal genau. »Und Zara fehlt auch. Was für ein merkwürdiger Zufall!«
    »Zara hat die vergangene Nacht hier verbracht«, wandte Richard ein, die Stirn in Falten gezogen. »Ich habe keine Ahnung, was passiert sein könnte.«
    »Ich fliege heute nachmittag zurück in die Vereinigten Staaten«, erklärte Hal Winters. Traurig blickte er in die Runde. »Wenn ich meine Kleine verpassen würde …«
    »Sie wird ganz bestimmt bald da sein«, tröstete ihn Gillian.
    »Meine Frau, Beth-Ann, hat mich gestern abend danach gefragt«, sagte Hal Winters verzweifelt. Er rieb sich das Gesicht. »Als ich ihr erzählte, daß ich …« Er zögerte. »Nun, als ich ihr erzählte, daß ich noch ein Kind haben könnte – da war sie zuerst wirklich außer sich. Aber irgendwann hat sie sich an den Gedanken gewöhnt. Und nun möchte sie unbedingt, daß ich Zara mit heimbringe und sie der Familie präsentiere. Aber wie soll ich das anstellen, wenn sie nicht hier ist und ich sie nicht mal kennengelernt habe?«
    Es entstand eine ungemütliche Pause.
    »Noch etwas Kaffee?« fragte Richard verzweifelt.
    »Das wäre nett«, erwiderte Hal Winters.
    »Ich gehe und rufe bei der Polizei an«, sagte Gillian. »Ich finde, wir haben lange genug gewartet.«
    »Endlich!« rief Fleur. Sie setzte sich auf, und der Stoff ihrer Jacke raschelte auf dem weichen Leder des Sitzes. »Schau! Die Bank macht auf.«
    »Na, und wieviel wirst du abheben?« erkundigte sich Zara bissig und packte einen Kaugummi aus.
    »Darüber bin ich mir noch nicht ganz im klaren.«
    »Zehntausend? Zwanzigtausend?«
    »Ich weiß es nicht!« knirschte Fleur ungeduldig.
    »Du könntest mit Richard glücklich sein«, murrte Zara. »Aber du, du gibst all das für lumpige zwanzigtausend Dollars her!«
    »Pfund.«
    »Herrgott! Als ob das eine Rolle spielen würde! Als ob das irgendwas bedeuten würde! Das Geld kommt doch bloß auf die Bank, und da liegt es dann. Ich meine, du tust das doch alles bloß, damit du jeden Monat auf einen Haufen Zahlen gucken und dich sicher fühlen kannst!«
    »Geld ist Sicherheit, Liebes.«
    »Menschen vermitteln Sicherheit!« versetzte Zara. »Geld wird ausgegeben! Aber Menschen, die bleiben dir.«
    »Von wegen!« meinte Fleur verächtlich. »Menschen bleiben einem überhaupt nicht!«
    »Doch!« gab Zara zurück. »Nur du bleibst nicht! Du gibst ja keinem je eine Chance!«
    »Liebes, du bist ein Kind; du weißt doch gar nicht, wovon du redest.« Fleurs Stimme zitterte leicht, und sie schnippte mit der Gold Card gegen ihre rotlackierten Fingernägel.
    »Okay, ich bin also ein Kind«, sagte Zara. »Dann habe ich also auch keine Ansichten.« Sie schaute aus dem Fenster. »Die Bank ist offen. Also, geh doch! Hol das Geld. Wirf Richard zum Abfall. Wirf den nettesten Mann der Welt fort.« Sie drückte auf einen elektronischen Knopf, und das Fenster glitt langsam hinunter. »Geh schon!« brüllte sie. »Beeil dich, worauf wartest du noch? Geh und ruiniere sein Leben! Ruiniere unser aller Leben!«
    »Halt den Mund!« schrie Fleur. »Halt einfach den Mund! Ich muß nachdenken.« Sie preßte eine bebende Hand an ihre Stirn. »Ich muß einfach nachdenken!«
    »Und Sie, Hal«, fragte Gillian höflich, »arbeiten also in der Pharmazie?«
    »Ich bin in der Schmerzmittelbranche tätig«, antwortete Hal Winters, und sein Gesicht hellte sich ein wenig auf. »Ich vertrete eine Firma, die ein hochwertiges Analgetikum in Pillenform herstellt, das in den Vereinigten Staaten gegenwärtig die Nummer Zwei auf dem Markt ist.«
    »Du meine Güte!« staunte Gillian.
    »Leiden Sie je an Kopfschmerzen, Ma’am?«
    »Na ja«, überlegte Gillian. »Gelegentlich schon.« Hal griff in seine Tasche und holte eine kleine, nicht gekennzeichnete Klarsichtpackung mit Tabletten hervor.
    »Ein wirksameres Mittel als dieses finden Sie nicht«, lobte er. »Sehen Sie, es dringt bis zur Wurzel des Schmerzes vor. Zum Kern des Schmerzes, wenn Sie so wollen.« Er schloß die Augen und deutete auf seinen Nacken. »Im allgemeinen beginnen Kopfschmerzen genau
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