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Reiterhof Birkenhain 09 - Spuk im Stall

Titel: Reiterhof Birkenhain 09 - Spuk im Stall
Autoren: Margot Berger
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machte einen Schritt zur Seite. Axel und Luisa sahen sich an.
    »Runter mit dem Zeug«, sagte Axel. »Hältst du sie mal?« Der Reitlehrer drückte Luisa die Longe in die Hand und öffnete die Schnallen des Gurtes. »Hat sie etwa Satteldruck? Das wäre neu.«
    Er hob den Ledergurt herunter und legte ihn über seine Schulter. Mit einer Hand wollte er die Schutzdecke vom Pferderücken ziehen, sie ließ sich aber nur unter Schwierigkeiten abnehmen. Flecken-Paula schüttelte sich heftig. Beinahe wäre sie Luisa auf den Fuß gesprungen. »Geht es hier heute noch weiter?«, rief eine Mutter spitz von der Tribüne herüber.
    Axel hob beschwichtigend die Hand. »Wir müssen erst die Ursache für das Buckeln finden.« Seine Stimme klang leicht gereizt. »Sie möchten doch sicher nicht, dass Ihre Tochter abgeworfen wird.«
    Er untersuchte den Voltigurt, und als er nichts Auffallendes entdeckte, legte er ihn neben sich in die Sägespäne. Dann warf er einen Blick auf Paulas Rücken.
    »Kein Satteldruck«, murmelte Axel, tastete das Fell aber trotzdem nach Druckstellen ab. Uber die Wirbelsäule hinweg griff er auf die andere Rückenseite. Plötzlich stockte er. Flecken-Paula zuckte und drehte sich von ihm wee.
    »Was ist das denn?«, sagte Axel und hielt Luisa etwas Zusammengeballtes unter die Nase. Bevor sie einen Blick darauf werfen konnte, hatte Axel Rakete schon Paulas Decke gepackt und umgedreht.
    »Donnerwetter«, entfuhr es ihm. »Arme Paula. Kein Wunder, dass du Bocksprünge gemacht hast.« Er hielt Luisa die Decke hin.
    »Hier, guck dir das an. Kletten! Die ganze Unterseite sitzt voller Kletten. Das pikst natürlich gemein, wenn der Gurt festgezurrt ist.«
    Vorsichtig, damit nichts auf den Hallenboden fiel, faltete Axel Rakete die Decke zusammen. »Wenn dann noch die Voltikinder auf ihrem Rücken stehen und die stacheligen Kletten in die Haut drücken - dann muss Paula ja buckeln.«
    Luisa wurde blass. In Gedanken hörte sie die Eisenstimme des Vampirs: ». . . du musst tun, was ich will. Sonst geht es deinem Pferd schlecht.«
    Aber was sollte sie tun?
    Luisa hatte Angst. Immer weniger mochte sie glauben, dass jemand aus dem Reitstall hinter dem Vampir steckte. Wer von den Reitern konnte so gemein sein? Wer brachte es fertig, dem liebsten Pferd im Stall etwas anzutun? Und was bezweckte er damit?
    »Du musst dir Paulas Ausrüstung jedes Mal genau ansehen, Luisa«, mahnte Axel und übernahm die Longe wieder. »Manchmal liegt die Decke ja zum Trocknen überm Gattertor, neben den Büschen. Dann können schon mal Kletten hineingeraten. Oder kleine Kinder finden es lustig, Kletten auf den Stoff zu heften. Stell dir vor, den Vol-tis wäre heute etwas passiert...«
    »Tut mir Leid«, murmelte Luisa. »Tut mir schrecklich Leid.« Sie umarmte Paula heftig und rannte mit der Decke unterm Arm hinaus.
    Stirnrunzelnd sah Axel Rakete hinterher. Luisa gehörte zu den pflichtbewussten Mädchen im Stall. Könnte er für Zuverlässigkeit Noten verteilen, bekäme Luisa von ihm eine Eins. Darum konnte Axel sich nicht erklären, wie das mit der Kletten passiert war. Die Sache passte einfach nicht zu Luisa Steffen.
    »Bring mir eine andere Decke«, rief er ihr nach. »Die helle... du weißt schon. Damit wir weitermachen können.«
    Als Luisa die Ersatzdecke bei Axel abgeliefert hatte, musste sie erst mal einen klaren Kopf bekommen.
    Sie ging auf den Hof und huschte, bevor sie jemand ansprechen konnte, in den Kutschenunterstand. Dass es hier drinnen so eng war, bemerkte sie zum ersten Mal. Nur Kai Jensen hatte sonst im Unterstand zu tun, wenn er die Kutsche für eine Hochzeitsfahrt herausholte.
    Die hohen Speichenräder berührten fast die Seitenwand. Luisa legte die Arme an den Körper und zwängte sich an den Rädern vorbei zum Einstieg der Kutsche. Gibt es eigentlich hier keine Lampe, fragte sie sich? Egal - sie wollte gar keine Beleuchtung. Das schummrige Licht passte besser zu ihrer Stimmung.
    Luisa hob die weißen Betttücher an, die Jensens auf Hochglanz polierten Landauer vor Staub schützten, und kletterte in den Wagen. Kein Mensch würde sie hier vermuten.
    Auf den schwarzen Ledersitzen breitete sie Paulas Decke aus. Vorhin, in der Halle, hatte sie gar nicht richtig hingeguckt. Als sie jetzt die stacheligen Kletten sah und daran dachte, wie sie Paula gepeinigt hatten, stiegen ihr Tränen in die Augen.
    »Wenn ich den erwische!«
    Luisa ballte die Fäuste. Natürlich traf sie selbst keine Schuld. Aber wie hätte sie das Axel Rakete
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