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Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute

Titel: Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute
Autoren: Margot Berger
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Muskelkater von den Sandsäcken.«
    Nur Nicky war vergnügt wie selten. Warum? Weil es regnete. Sie hatte nämlich eine Staub-Allergie. Die meisten kannten das rothaarige Mädchen nur niesend und mit einer Anstaltspackung Taschentücher in der Hand. An trockenen Tagen machte Nicky einen großen Bogen um den Stall, in dem es dann besonders staubte. Aber wenn es tagelang regnete, dann atmete sie auf. Ihre Freude über Wolkenbrüche konnten die anderen allerdings selten teilen. Besonders jetzt nicht, wo der Regen solche schlimmen Ausmaße annahm.
    Klar, dass Nicky schiefe Blicke erntete, als sie den ganzen Morgen trällerte: »Regen finde ich cool«, zur Melodie von Leise rieselt der Schnee. Manchmal sang sie auch lauthals: »Ich-lie-hie-be Regen« nach den Noten von Ihr Kinderlein kommet.
    Bis Herr Jensen drohte: »Noch ein Ton und du fliegst aus dem Stall.«
    Doch dann rief Ingrid Reet an und nach dem Gespräch hellte sich Jensens Miene extrem auf. Nicky bekam die Erlaubnis, ihre Regenlieder weiterhin zu singen. »Bis auf Widerruf«, sagte Herr Jensen.
    Was gab es Gutes von Ingrid Reet zu hören? Sie hatte es tatsächlich geschafft, die anderen Vereinsmitglieder zu überreden, die alte Scheune auszuräumen und als Boxen herzurichten. Der einzige Haken: Man brauchte ein paar tüchtige Helfer vom Reiterhof Birkenhain. Ob das ein Problem sei?
    Natürlich war es keins. Herr Jensen schickte Bastian, Karo, Lisa und Amelie los. Axel Rakete bot an, die vier mit dem Wagen hinzufahren und ebenfalls mit anzupacken.
    Währenddessen hakte Herr Jensen die fünf vorgesehenen Pferde für den Reiterverein Lottbacher Teich ab -King-Louis, Sally, Flecken-Paula, die Friesen Ankum und Brinkum.
    »Ach ja, der Ankum.« Herr Jensen schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. »Ich sollte wohl Fräulein Mühlberg informieren.«
    Ulrike Mühlberg wollte den schönen Friesen kaufen, sobald sie von Krefeld nach Hamburg umgezogen war. So lange gehörte Ankum noch zur Reitschule.
    Bei ihrem letzten Besuch an der Küste hatte die AnkumFreundin bereits eine Sturmflut mitgemacht. Und jetzt das Hochwasser!
    »Gibt es auch mal Sonne in Hamburg?«, wollte sie wissen.
    »Gute Frage«, sagte Herr Jensen, aber die Antwort (Sehr selten!) behielt er lieber für sich.
    Vier Pferde waren schließlich noch übrig.
    »Drei davon problemlos - und ein Stinktier«, bemerkte Herr Jensen mit einem schrägen Seitenblick auf Conny. Natürlich meinte er wieder ihren Liebling Rocky! Denn Nappo, Leo und Popcorn konnten kein Wässerchen trüben.
    Um Rocky sorgte sich Kai Jensen wirklich. Nicht nur, weil er so gern raufte. Schlimmer war, dass der Traber am meisten von allen Pferden ein festes Zuhause brauchte. Wer wusste, ob er bei einem Stall Wechsel nicht in Panik geriet?
    Bei allen Reitställen der Umgebung hatte man angefragt. Keine Chance mehr auf freie Boxen.
    »Notfalls hole ich Rocky in unseren Garten«, sagte Conny und das meinte sie ganz ernst. Sie stellte sich schon vor, neben Rocky im Garten zu sitzen, direkt unter den Apfelbäumen ...
    Apfelbäume?
    »Ich hab's.«
    Conny sprang von ihrem Strohballen auf. Beim Stichwort Apfelbaum war ihr etwas eingefallen. Die prächtige Apfelbaum-Allee im Museumsdorf von Großmoor-stedt.
    In dem Freilichtmuseum gab es zwar keinen Stall, aber einen langen Unterstand für Pferde. Direkt neben der historischen Schmiede. Sogar eine Weide war da, auf der früher die Ponys des Museumswartes gestanden hatten.
    Herr Jensen war Feuer und Flamme für die Idee. Leider ging im Museum niemand ans Telefon, als er anrief. »Dann fahren wir eben hin«, entschied Conny, »und fragen.«
    Luisa wollte mit, trotz des Regens. Nass war man in diesen Tagen sowieso immer. Da kam es auf etwas mehr Feuchtigkeit auch nicht mehr an. Und die Anlage war ja nur knapp zehn Minuten entfernt.
    Herr Jensen lief den Mädchen zum Fahrradständer nach und steckte Conny sein Handy zu. »Falls Rückfragen nötig sind.«
    Der große Dorfplatz der Freiluftanlage mit dem blanken Kopfsteinpflaster glänzte vor Nässe.
    »Niemand zu sehen«, stellte Conny fest und lehnte ihr Rad an die dicke Eiche in der Mitte. Wo sonst Heerscharen von Besuchern umherschlenderten, herrschte gähnende Leere.
    »Wer will sich schon bei dem Wetter alte Bauernhäuser angucken?«, sagte Luisa und zog sich die Kapuze tiefer in die Stirn. .
    »Lass uns mal zum Lottbach gehen und gucken, ob der hier auch verrückt spielt.«
    Das Großmoorstedter Flüsschen schlängelte sich entlang des
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