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Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team

Titel: Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team
Autoren: Margot Berger
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Gesamtschule. Und wo die wissen, dass du zwölf bist... da kommt ja nur die sechste oder siebte Klasse in Frage.«
    Die Typen würden garantiert Ärger machen.
    Mit diesem unguten Gefühl fuhren Jule und Conny zum Gymnasium. Konnten zwei Nörgler den wichtigen Einsatz der Jugendlichen auf dem Reiterhof gefährden? Es ging doch nicht ohne sie, solange Herr Jensen im Krankenhaus lag.
    Es schien so, als braute sich ein Unwetter über Birkenhain zusammen.
    Jules Gedanken schweiften immer wieder ab zu den Typen, während Mathelehrer Dr. Träger seine Schnellfragen zu gemeinsamen Nennern abschoss. Wie durch ein Wunder verschonte er Jule. Das war gut so, denn sie hätte todsicher auf jede Frage geantwortet: »300 Ballen.« Um 9.05 Uhr war es so weit.
    Die Schulsekretärin klopfte. Und dann - stand sie mit den Typen in der Tür. Wie drohende Gewitterwolken machten die sich düster im Türrahmen breit.
    »In dieser Klasse sollen zwei Mädchen Kinderarbeit leisten«, sagte die Sekretärin. »Oder in der Parallelklasse. Das Ehepaar hier behauptet das zumindest.«
    Jule streckte die Beine lang aus und rutschte weit auf ihrem Stuhl nach vorn. Sie musste sich so klein wie möglich machen!
    Was sollte aus Birkenhain werden, wenn sie nicht mehr helfen durften?
    Mit zusammengekniffenen Augen musterte das Ehepaar die sechste Klasse. Die Schüler wechselten erstaunte Blicke untereinander.
    Dr. Träger machte ein paar Schritte auf die Tür zu. »Aber doch nicht mitten im Unterricht - bitte!«
    Zu spät. Der Blick von Hans-Günter blieb an Jule hängen. Sie spürte einen eisigen Schauder über ihren Rücken laufen. Wie wild begann ihr Herz zu klopfen. »Da! Das ist eine! Rotzfrech ist die.«
    Dr. Träger blickte zu Jule hinüber.
    Hilfe suchend sah sie ihren Lehrer an.
    Man konnte nicht behaupten, dass sie sein Klassenliebling war. In Mathe, seinem Fach, war sie eine Vollniete. Für ihn gab es eigentlich keinen Grund, sie in Schutz zu nehmen. Aber ein Fünkchen Hoffnung glomm in Jule auf - hatte er nicht bei Flecken-Paula mit eigenen Augen gesehen, wie wichtig ihr Einsatz im Stall war?
    »Dieses Mädchen soll Kinderarbeit leisten?«
    »Genau ... vor der Schule habe ich die schon auf dem Reiterhof gesehen. Abends auch. Ein Skandal!«
    Der Mathelehrer holte tief Luft.
    Dann baute er sich vor den Typen auf und fuchtelte ihnen mit ausgestreckten Armen vor der Nase herum. Sie wichen einen Schritt zurück.
    »Wissen Sie, was ein Skandal ist?«, fragte Dr. Träger. »Ihre Anschuldigungen! Und nun hören Sie mal zu...«
    »Und dann?« - »Was hat er dann gesagt?« - »Erzähl schon ...« Montagnachmittag auf dem Reiterhof.
    Die Stimmen schwirrten laut durcheinander. Alle Jugendlichen drängten sich um Jule. Sie standen zwischen den Schulpferden, die zum Putzen draußen angebunden waren. Sally und Rocky, Paula, Ankum und King Louis, Oie und Kalle dösten in der Sonne. Die Vierbeiner interessierten sich absolut nicht dafür, was der Mathelehrer am Gymnasium gesagt hatte.
    Aber die Zweibeiner ...
    Jule legte das Kinn auf Sallys Rücken und kraulte ihr den Mähnenkamm. »Also, Dr. Träger hat doch tatsächlich gesagt: >Ich weiß gar nicht, was Sie wollen. Meine Klasse macht gerade zwei Projektwochen auf dem Reiterhof.<« »Und die Typen?«, drängte Theresa. »Haben die das etwa geglaubt?«
    »Keine Spur«, sagte Jule. »Aber da hat der Träger ihnen erzählt, dass wir Dreisatz am praktischen Beispiel lernen. Also - wenn ein Heuballen 80 x 50 cm misst und der Boden 200 qm groß ist, wie viele Ballen dann nebeneinander ohne Abstand gelagert werden können.«
    »Irre.«
    Conny schüttelte den Kopf. »Dass der unseren Stalleinsatz rettet! Hätte ich nicht gedacht von dem sturen Träger.« »Meinst du, ich?«, fragte Jule vergnügt.
    Aber das Beste kam noch.
    »Die Typen kamen dann mit Arbeitsverbot am Wochenende. Aber der Träger hat ein Jugendschutz-Gesetz aus dem Lehrerzimmer geholt. Und gesagt: >§ 17, meine Herrschaften. Ausnahmen bei Tierhaltung. Und § 21 — unaufschiebbare Arbeiten in Notfällen.<«
    Da mussten die Typen zähneknirschend einsehen, dass ihre Beschwerde zwecklos war.
    Bastian kam über den Hof gelaufen. Aufgeregt schwenkte er ein Fax über dem Kopf.
    »Von Herrn Jensen. Aus dem St. Martin. Seine Untersuchung heute ist klasse ausgefallen. Er wird schneller gesund, als er gedacht hat.« Bastian machte eine Kunstpause. »Und wisst ihr, was Herr Jensen vorschlägt?«
    »Spann uns nicht auf die Folter«, bestürmte Luisa ihn. »In den
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