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Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team

Titel: Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team
Autoren: Margot Berger
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waren, wollte ich Kai kurz besuchen.«
    Kai Jensen nickte. »Als die beiden mit der leeren Trage in meinem Zimmer auftauchten«, fuhr er fort, »wusste ich sofort - das ist die Chance, nach dem Heu zu sehen.«
    Er hatte die Sanitäter dann bestürmt ihn kurzerhand auf die Trage zu legen und einfach hinauszubringen. So, als wenn nichts Besonderes dabei wäre. Rein in den Rettungswagen und ab auf den Reiterhof nach Großmoor-stedt. Und natürlich später wieder zurück.
    Der Transport würde überhaupt nicht auffallen in einem so großen Krankenhaus, hatte er die beiden be-schworen. Tatsächlich herrschte auf den langen Fluren des St. Martin rund um die Uhr Hochbetrieb. Pausenlos wurden Kranke eingeliefert, andere verlegt oder zu weiteren Untersuchungen in Spezialkliniken gebracht. »Und Schwester Heike?«, fragte Luisa. »Die passt doch auf wie ein Luchs.«
    »Feierabend«, sagte Herr Jensen. »Die ist weg. Jetzt arbeitet nur eine kleine Wochenendschicht. Total unterbesetzt. Die kann sich nur um die frischen Fälle kümmern. Außerdem .. .«, er kniff den Mädchen ein Auge zu,»... habe ich ja noch meinen Freund Mehmet Kütük. Wenn einer dumm fragt, sagt er, dass ich bei einer Untersuchung bin.«
    »Aber Ihr Blutdruck«, hakte Luisa nach. »Schwester Heike sagt doch, Sie brauchen unbedingt Ruhe. Ist das nicht gefährlich, wenn Sie durch die Gegend fahren?« »Kümmert euch nicht um meinen Blutdruck«, sagte Herr Jensen. »Der geht am ehesten herunter, wenn ich mit eigenen Augen sehe, dass auf dem Hof alles läuft.« Bastian flüsterte Jule zu: »Sein Kopf ist ziemlich rot. Hol lieber den Humanmediziner. Sicher ist sicher.«
    Jule brummte zustimmend. Sie war im Stall für den Menschenarzt zuständig, während Conny es mehr mit Tierarzt Teichmüller hielt.
    Das Haus von Dr. Völker lag nur wenige Minuten vom Reiterhof entfernt. Jule entdeckte den Arzt beim Rasenmähen im Vorgarten.
    Der Humanmediziner unterbrach seine Arbeit nur zu gern, als er von Jensens Extratour hörte, denn er hasste Rasenmähen.
    Er holte seinen Arztkoffer aus dem Haus und folgte Jule zum Reitstall.
    Als er Dr. Völker die Einfahrt herunterkommen sah, zuckte Kai Jensen zusammen. »Arztgeheimnis«, rief er ihm beschwörend zu. »Sie müssen schweigen, stimmt's?«
    Der Humanmediziner stellte seinen Koffer ab und drückte dem Stallbesitzer die Hand.
    »Wie ein Grab«, bestätigte der Arzt. »Und Sie bekommen einen Sonnenbrand, wenn ich das richtig sehe. Mit Ihrer hellen Haut - und dann in der prallen Sonne ... Wie wollen Sie das im Krankenhaus erklären?«
    Er rollte die Trage in den Schatten des Rettungswagens. King Louis zerrte am Strick. Er sah nicht ein, dass ein Stallfremder ihm den Platz an Herrn Jensens Seite streitig machte. Mit aller Kraft drängelte er sich zwischen Chef und Arzt.
    »Hoho, alter Junge«, lächelte der Humanmediziner. »Ich nehme dir doch deinen Boss nicht weg.« Er bückte sich nach seinem Blutdruck-Messgerät und legte es behutsam an Jensens gesundem Oberarm an.
    »Stellen Sie sich mal vor, was mit Ihrem genagelten Hüftknochen passiert«, sagte Dr. Völker, »wenn Sie unterwegs einen Unfall haben!« •
    Er schüttelte den Kopf und warf einen Blick auf das Gerät. »Das war leichtsinnig von Ihnen. 150 zu 95, nicht gerade berauschend.« Er nahm die Manschette von Jensens Arm und rollte sie ein. »Geht aber gerade noch.« Erst als Herr Jensen ihm von dem feuchten Heu erzählte und von der Feuerwehr und wie er im St. Martin fast die Wände hochgegangen war vor Aufregung, da wurde der Humanmediziner nachsichtiger.
    Connys Vater holte die restlichen Eisbecher aus dem Kühlschrank und verteilte sie an den Arzt, die Feuerwehrleute und Kai Jensen.
    Dr. Völker schabte eine große Ecke Erdbeereis ab und wandte sich an Benno, der ebenfalls Erdbeer löffelte. »Dann war ja die Fahrt im Rettungswagen der Feuerwehr ganz rechtmäßig. Jedenfalls fast.«
    »Logisch«, sagte Benno. »Sonst hätten wir das gar nicht machen können mit dem Transport. Aber so ... so war es ein Notfall. Erstens, um Feuer abzuwenden. Und zweitens . ..«, Er grinste breit. »Sie sehen ja selbst - um Depressionen bei King Louis zu verhindern.«
    Der alte Herdenchef stand ruhig neben der Trage -Blaumann hatte sich auf die Decke am Fußende zusammengerollt - und schien sehr zufrieden mit der Entwicklung der Dinge.
    Kai Jensen ebenso. Er bläute den Umstehenden noch ein, unbedingt die restlichen frischen Heuballen nach unten zu bringen und aufzuschneiden.
    »Auch
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