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Reiterhof Birkenhain 01 - Aufregung im Stall

Titel: Reiterhof Birkenhain 01 - Aufregung im Stall
Autoren: Margot Berger
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war. Kaum war der Knoten gelöst, überstürzten sich die Ereignisse.
    Kalle machte, ohne zu zögern, einen Riesensatz nach hinten. Sofort löste sich der Panikhaken des Stricks und Kalle war frei. Noch auf der Rampe drehte er sich um, sprang auf den Hof und schoss in die Stallgasse. Fluchend kam Herr Jensen die Rampe herunter und setzte mit Riesenschritten hinter dem vierbeinigen Rabauken her. Axel Rakete reagierte sofort. In Sekundenschnelle verknüpfte er die Leine am Haltering der Mauer. Er musste den Hof absperren! Das andere Ende wollte er gerade an einem acht Meter entfernten Pfosten festbinden, als ein gelbbrauner Schatten heranfetzte und, ohne zu stoppen, auf ihn zurannte. Axel Rakete blieb nicht einmal Zeit die Hand nach dem Halfter auszustrecken, da hatte Kalle ihn schon halb umgeworfen und galoppierte zum Birkenweg hoch.
    »Sieht nicht so aus, als ob die gelbe Katze ein Schulpferd werden will«, bemerkte Bastian trocken.
    Mit beiden Armen rudernd, kam Herr Jensen von seiner vergeblichen Verfolgung aus dem Stall zurück. »Versucht ihn einzukreisen. Am besten in verschiedene Nebenstraßen verteilen.«
    Jetzt kam Leben in die Jugendlichen. Mehrere Gruppen liefen los. Einige Mädchen bewaffneten sich unterwegs rasch mit Stricken, die am Paddock-Tor hingen.
    »Ich auch?«, rief Conny von ihrem Wachtposten neben Rockys Box.
    »Nein, du hörst doch, wie jämmerlich Oie seinem Bruder nachweint.« Tatsächlich wieherte das Fjordpferd laut und klagend, seit Kalle verschwunden war.
    »Ich will einen anderen Job ...« Herr Jensen raufte sich die Haare. »Sag mal, Conny, ist bei deinem Vater in der Schule noch etwas frei? Irgendetwas ohne Aufregung?« Natürlich meinte er das nicht ernst. Aber viel fehlte nicht mehr, dachte Conny, bis man dem Chef eine starke Dosis Beruhigungsmittel einflößen musste. Herr Jensen wollte jetzt mit dem Auto auf die Suche gehen, Axel Rakete auch. Man mochte gar nicht daran denken, dass Kalle bis zum Einkaufszentrum lief.
    »Der Himmel bewahre mich davor«, stöhnte Herr Jen-sen schwer atmend, als er in seinen Pick-up-Lastwagen kletterte, »dass dieses Pferd mitten ins Stadtteilfest rennt.«
    Herr Jensen wollte den Motor gerade starten, da winkte Conny ihm stürmisch zu anzuhalten. Ihr war eingefallen, dass Benno auf dem Fest Dienst hatte. Benno, der Feuerwehrmann. Erfahren im Einfangen ausgebrochener Pferde.
    »Das Handy, Herr Jensen. Schnell!« Das Handy hatten die Reiter Herrn Jensen zur Eröffnung geschenkt.
    Sie beugte sich in das heruntergekurbelte Autofenster. »Rufen Sie doch Benno auf dem Fest an! Falls Kalle dort auftaucht, ist die Feuerwehr darauf vorbereitet.« Anerkennend klopfte Kai Jensen ihr auf die Schultern. »Gut! Du bist ja wirklich zu gebrauchen, Mädchen.« Er öffnete die Autotür und lehnte sich heraus.
    »Muss ich hier irgendwas drücken?« Hilflos drehte er das Handy um. Mit der modernen Technik stand er auf Kriegsfuß.
    »Darf ich mal?« Mit sanfter Gewalt nahm ihm Conny das Telefon ab. »Wir haben als Pin-Nummer 3112 eingegeben«, erklärte sie sachverständig, während sie die Zahlen eintippte. »Das Datum von Silvester. Damit Sie sich den Kode merken können.« Der letzte Satz hörte sich an wie »Wenn man euch Erwachsenen keine Eselsbrücken baut, verzweifelt ihr doch an der Computertechnik.« Diese Bemerkung schluckte Conny aber herunter und gab Bennos Handy-Nummer ein.
    »Freiwillige Feuerwehr Großmoorstedt«, meldete sich Benno am anderen Ende.
    »Hi, Benno, Conny hier. Bist du auf dem Fest...? Super. Bei uns ist ein Pferd weggelaufen . . . nein, nicht dein Brinkum ... nein, ein neues ... ja, neu ... seit heute ... Fjordpferd ... ich gebe dir mal Herrn Jensen selbst.« Wortlos reichte Conny das Telefon weiter.
    »Abstellen«, ordnete sie an und deutete auf die rote Taste, als der Chef fertig war. Benno wusste jetzt Bescheid.
    »Nun aber los«, sagte Herr Jensen und gab Gas, um dem Suchtrupp hinterherzufahren.

9. Kapitel
    Ein Dickkopf unterwegs

    Er hat sie abgehängt.
    Kalle drosselt seine Geschwindigkeit. Gemütlicher Arbeitstrab tut es jetzt auch. Bloß keine Energie verschwenden. Weit und breit keine Spur von seinen Verfolgern. Da reicht sogar gemächlicher Schritt.
    Kalle weiß, wann er sich in Sicherheit wiegen kann. Schließlich ist er nicht das erste Mal ausgerissen. Mit seinem Freiheitsdrang und seinem Dickkopf hatte das Fjordpferd schon seinen alten Besitzer auf die Palme gebracht.
    »Warum kannst du nicht so pflegeleicht sein wie dein Bruder
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