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Reiterhof Birkenhain 01 - Aufregung im Stall

Titel: Reiterhof Birkenhain 01 - Aufregung im Stall
Autoren: Margot Berger
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anderen. »Ein Auto. Mit Hänger. Der Hänger mit den Fjordis!«
    Der Korb blieb halb voll in der Tür stehen. Die Mädchen schubsten sich fast die Treppe hinunter. Das wollten sie sich nicht entgehen lassen.
    »Halt, meine Damen.« Der Chef stoppte den wilden Ansturm gerade noch auf der Stallgasse.
    »Ab mit euch nach hinten!« Er schickte die ganze Meute an das offen stehende Tor der Reithalle, wo die Mädchen alles aus gebührender Entfernung verfolgen konnten. »Und dass ihr euch nicht muckst! Zum Ausladen brauchen die Pferde Ruhe.«
    Der große Personenwagen mit dem Pferdehänger dahinter kam vor dem Reitstall zum Stehen. Herr Jensen gab dem Fahrer genaue Handzeichen zum Einparken. Schließlich hielt der Hänger mitten auf dem Hof. Hinten und an den Seiten war jetzt Platz genug zum Öffnen der Laderampe.
    »Sie heißen übrigens Oie und Kalle«, rief Herr Jensen den Mädchen zu. Ein gezielter Schlag unter den schweren Riegel und er öffnete die Hängerklappe und ließ sie herab.
    Mit ein paar Schritten war er auf dem Hänger, löste den Anbindestrick und führte zunächst Oie vorsichtig rückwärts herunter.
    »Weiter, weiter, geradeaus, etwas rechts.«
    Axel Rakete stand unten und gab Anweisungen. Mit einer langen Longenleine sicherte er die Rampe an der linken Seite, sodass das Pony nicht ins Leere treten konnte.
    »Schöne Farbe«, stellte Jule anerkennend fest. Oie und Kalle hatten nicht das verwaschene Hellbraun vieler Fjordis, sondern ein freundliches Gelbbraun.
    »Ja, schöne, gelbe Katzen«, lästerte Bastian, der immer noch daran kaute, dass wieder kein großes Pferd für seine langen Beine dabei war.
    Ohne Schwierigkeiten wurde Oie ausgeladen. Unten blieb er einen Moment stehen. Seine gutmütigen Augen musterten den Hof, die Reitlehrer, die Mädchen. Seine neue Heimat. Wie er da stand und sich umsah, mit lieben Augen, die vertrauensvoll in die Welt guckten, musste man ihn einfach ins Herz schließen.
    »Ich glaube, der Oie wird sofort hundert Fans haben.« Luisa sprach aus, was alle spontan dachten.
    Ohne eine Spur von Furcht trottete Oie neben Herrn Jensen in die Stallgasse, um seine Box neben Rocky zu beziehen. Alles schien ruhig abzulaufen.
    Doch sie hatten die Rechnung ohne Rocky gemacht. Neue Pferde wirkten auf ihn wie ein rotes Tuch auf einen Stier. Pfeilschnell schoss Rockys schwarzer Kopf aus der Box und Oles linkes Ohr verschwand im Trabermaul. Für den Bruchteil einer Sekunde sah es so aus, als wollte Rocky das Ohr lang ziehen. Wahrscheinlich passierte das auch tatsächlich, denn Oie stieß einen hohen Quietschton aus und sprang erschrocken zur Seite.
    »Rocky«, schimpfte Herr Jensen, »jetzt reiß dich aber zusammen.« Oie beruhigte sich schnell wieder, ging aber in respektvollem Abstand zu Rocky in die neue Box. Das Pony blieb an der Trennwand stehen, die am weitesten von der Traberbox entfernt lag. Rocky drückte seine linke Backe an die Stäbe und funkelte seinen neuen Nachbarn aufgebracht an.
    »Conny«, rief Herr Jensen, und als sie voller böser Ahnung hereinkam, zeigte er auf Rocky und knurrte: »Halt mal eine Zeit lang hier Wache. Dein Traber spielt mal wieder verrückt.«
    Dein Traber!
    Conny schnaubte. Wenn Rocky etwas anstellte, war er bei Herrn Jensen plötzlich »ihr Traber«. Aber nur dann! »Ja, schon gut, mein Kleiner.« Liebevoll kraulte Conny ihrem Traber den Mähnenkamm. »Du hast ja völlig Recht.«
    Herr Jensen fand zum Glück seinen Humor schnell wieder. »Wieso hat er Recht? Was sagt er denn, dein Rocky?«
    »Er sagt, dass es eine Frechheit ist, dass die Box neben ihm belegt wird. Sie hat schließlich immer leer gestanden und gehört ihm. Sagt Rocky.«
    Herr Jensen stemmte die Arme in die Seiten. »Dann frag ihn, ob er auch die Arbeit für zwei übernehmen will, wenn er zwei Boxen beansprucht. Also vier Reitstunden am Tag statt zwei.«
    Conny lachte. »Da brauche ich ihn gar nicht zu fragen. Die Antwort heißt: Nein.«
    »Na also.«
    Jetzt musste Herr Jensen aber endlich sein zweites Pferd vom Hänger holen. Axel Rakete wartete an der Rampe schon mit der Sicherheits-Longe. Diesmal rechts, wo das andere Fjordpferd stand. »Wenn dieser Kalle auch so ein friedlicher Bursche ist wie der Oie«, empfing Axel den Chef, »dann haben wir wirklich zwei ideale Schulpferde.« Herr Jensen nickte, während er bereits oben auf dem Hänger am Anbindestrick nestelte. Axel Rakete hatte den Satz noch nicht zu Ende gesprochen, da zeigte sich, dass Kalle keineswegs ein friedlicher Bursche
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