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Reiterferien am Meer

Reiterferien am Meer

Titel: Reiterferien am Meer
Autoren: Quinto
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zusammen, dass zwei unten und eines oben standen. Anschließend wurden die drei anderen so hintereinander aufgebaut, dass ein weiter Sprung nötig wurde. Beide Sprünge waren durchaus nicht einfach, die Reiter mussten ihre Pferde ganz fest zwischen die Schenkel nehmen, damit sie ihnen nicht durchgingen.
    Ich schaute zu, wie sie die Hindernisse abschätzten. Dann übernahm Brian Woodley, ein hellblonder kecker Junge, auf Harkaway die Führung, und die anderen folgten ihm in Reihe. Forsch nahm Brian Anlauf, und sein Pferd bewältigte das Hindernis ohne jede Schwierigkeit. Auch die anderen kamen gut ab. Den Schluss bildete Angela auf Blenheim, sie schien nervöser zu sein als die anderen.
    Der Apfelschimmel kümmerte sich viel zu sehr um sein neues Zaumzeug, als dass er die Veränderung des Hindernisses zur Kenntnis genommen hätte. Erst im letzten Augenblick merkte er, was los war. Sofort wich er mit gesenktem Kopf beiseite, doch Angela zwang ihn auf die Anlaufbahn zurück und ließ ihn erneut auf das höhere der beiden Hindernisse zulaufen. Diesmal aber bremste Blenheim kurz davor hart ab, indem er alle vier Hufe fest in den weichen Grund stemmte. Angela hob die Gerte, um ihn mit zornigem Schlag vorwärtszutreiben.
    Da aber lief Don auf sie zu.
    „Halt, Angela, warte!“, rief er. „Blenheim hat die Zunge über der Gebiss-Stange!“
    Sofort glitt Angela aus dem Sattel und lief nach vorn.
    „Das also hat ihn immerzu nervös gemacht“, meinte sie, während sie ihm ins Maul schaute. „Ich habe mich auch schon gewundert; denn so ist er mir noch nie gekommen. Vielleicht war das vorige Zaumzeug doch besser für ihn.“
    Nun ritt Carol herbei.
    „Jetzt können wir ihn jedenfalls nicht umschnallen“, sagte sie, während sie aus einem Schuh schlüpfte und den Riemen herauszog. „Deshalb müssen wir uns mit einer Hilfsmaßnahme begnügen.“ Schon schob sie den Schnürsenkel durch die Ringe von Blenheims Zaumzeug und wollte ihn soeben kreuzweise über die Nüstern zum Nasenriemen binden, damit er seine Zunge unten hielt, da kam Tante Di heran und griff mit ein.
    Carol schaute zu ihr auf.
    „Du hast bei deinen Wildpferden ja schon einige Erfahrung sammeln können, Tante Di“, sagte sie. „Hast du so etwas auch schon erlebt? Ich jedenfalls habe noch nie ein Pferd gesehen, das so ungebärdig den Kopf schüttelt wie Blenheim. Und jetzt fängt er auch noch an, dabei die Zunge über die Gebiss-Stange zu strecken.“
    Beruhigend legte Tante Di dem Apfelschimmel die Hand auf den Hals. Wie alle Tiere, fühlte das Pferd sofort die gute Absicht und wurde merklich ruhiger.
    „Ehe wir dir die Zunge herunterbinden, Blenheim“, meinte sie, indem sie ihm sorgsam das Maul öffnete, „wollen wir den Fall erst einmal gründlich untersuchen. Nur ruhig, alter Bursche! Lass mich doch mal sehen, was dich da stört! Nachher werden wir schnell Abhilfe schaffen können.“
    Mit sanfter Gewalt drückte sie Blenheim den Unterkiefer herab, drehte ihm das Maul zur Sonne und schaute hinein.
    „Da haben wir den Salat!“, rief sie. „Schau mal, Carol! Siehst du es auch?“
    „Richtig, ja!“, brachte Carol hervor. „Blenheim hat sich wundgerieben.“
    „Auf der linken Seite der Mundhöhle“, bestätigte die Tante. „Mir ist das schon einmal vorgekommen, bei einem der Jungpferde, die ich zugeritten habe. Nachdem ich ihn lange hatte an der Longe im Kreis laufen lassen, und zwar stets links herum, hatte er natürlich die Gebiss-Stange immer ein wenig schief im Maul gehabt – und sich dabei wundgescheuert.“
    „So ähnlich muss es hier wohl auch sein“, meinte Carol.
    „Stimmt“, rief Angela erschrocken aus. „Ich habe ihn lange Zeit im Kreis geritten, um ihn an den kurzen Galopp zu gewöhnen und geschmeidiger zu machen.“
    „Und vermutlich links herum“, sagte Carol. „Tatsächlich kann man junge Pferde links herum meist besser regulieren. Auch das Gleichgewicht hält sich dabei leichter.“ Sie schaute Tante Di an. „Was können wir nun für Blenheim tun?“
    „Nichts, als ihn ein paar Tage lang völlig in Ruhe lassen“, war die Antwort. „Anschließend bekommt er eine Gebiss-Stange aus Hartgummi – und mit der Zeit wird er an eine normale Stange gewöhnt werden.“
    In diesem Augenblick erklang auf dem Weg das rhythmische Klopfen von Hufen, und kurz darauf tauchte Steve Rowlands auf. Dicht vor uns ließ er Golden Boy anhalten.
    Ich bemerkte, wie Tante Dis Augen bei seinem Anblick aufleuchteten.
    „Wie haben Sie es
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