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Reise til helvete

Reise til helvete

Titel: Reise til helvete
Autoren: Justin C. Skylark
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besser.“
    Thor lächelte müde. Es machte sogar den Anschein, als sei die Angelegenheit damit geklärt. Er suchte sich die passende Kleidung aus seinem Seesack und steuerte das Bad an, doch plötzlich blieb er stehen. Dylan merkte, wie es in ihm arbeitete.
    Thor fixierte das Bett, dann seinen Partner.
    „Sag mal, Perk. Hatten wir gestern noch Sex?“
    „Sex?“ Dylan hob die Augenbrauen an. Konnte man bei der vergangenen Situation vom eigentlichen Geschlechtsverkehr sprechen? Er schüttelte den Kopf. „Nein.“
    Thor wirkte zufrieden. „Okay, ich hätte mich auch gar nicht mehr daran erinnert.“
    Er reckte sich und tauschte einen kurzen Blick mit dem Schrankspiegel aus. „Hast du meinen Zopf geöffnet?“
    „Ja.“ Dylan schluckte. „Schlimm?“
    „Du weißt, dass ich es nicht mag, wenn du mir an die Haare gehst.“
    Es waren nicht nur die Haare …
    „Ich mach’s nicht wieder.“
    „Gut.“ Sie sahen sich an. Dylans Herz klopfte wild. Wieso ging Thor nicht endlich ins Bad? Wieso sah er ihn so prüfend an?
    „Alles okay, Perk?“
    „Ja, doch!“ Dylan nickte.
    „Ich geh’ duschen.“ Endlich wandte sich Thor dem Badezimmer zu. „Unser Morgenfick fällt aus.“
    „Kein Problem!“ Dylan lächelte verkrampft. Vielleicht zu auffällig?
    Thor drehte sich wieder um. „Es stört dich nicht?“
    „Doch!“ Dylan geriet ins Straucheln. „Ich meine, nein … Es ist spät, ich habe Hunger … und du siehst wirklich noch müde aus.“
    Nervös fuhr er sich über den Verband am Arm. Der nachdenkliche Ausdruck in Thors Gesicht verschwand. „Kannst du laut sagen.“

    Tonys Augen weiteten sich, als er nicht nur Dylan, sondern auch Thor zeitig am Frühstückstisch bemerkte.
    „Na, mit dir hätte ich nicht gerechnet.“
    „Wieso?“ Thor ergriff die Kaffeekanne und schenkte sich ein.
    „Nach so einem Abend würde ich jetzt wohl über einem Eimer hängen.“
    Tony lachte, doch Thors Gesicht blieb unbeeindruckt.
    „Es ist ein neuer Tag.“ Er nahm große Schlucke aus der Tasse, dann erhob er sich und steuerte das Buffet an. Tony sah ihm fassungslos hinterher.
    „Wie kann er das verkraften? An seiner Stelle wäre mir wirklich speiübel.“
    „So sind eben die Norweger: abgehärtet bis auf die Knochen …“ Dylan zwinkerte Erik zu. „Und ehrlich gesagt bin ich froh, dass ihm nicht der Appetit vergangen ist.“

    *

    Nach dem Frühstück gingen sie alle an Deck, um eine Zigarette zu rauchen und die herrliche Luft zu genießen. Es wehte noch immer eine leichte Brise und das große Schiff glitt graziös durchs Wasser. Ein Augenblick, der bei allen plötzliche Melancholie aufkommen ließ.
    „Übermorgen sind wir wieder in San Diego, dann zurück nach England …“ Tony sah auf das Meer und den blauen Himmel. „Schade, dass wir Bora Bora und Tahiti nicht miterlebt haben.“
    „Das ist deine größte Sorge?“ Dylan schüttelte den Kopf.
    „Ach, so schlimm war der Urlaub doch auch nicht“, mischte sich Erik ein. „Wir sind zwar fast draufgegangen … aber sonst, war er doch mal … was ganz anderes.“ Ein sarkastisches Lachen folgte.
    „Dass du darüber schon Witze reißen kannst …?“ Tony konnte es kaum glauben.
    „Also, wenn ihr mich fragt, war das kein Urlaub, sondern ein Höllentrip!“
    Dylans Gesicht sah verbissen aus. Unter ihrer gemeinsamen Freizeit hatte er sich tatsächlich etwas anderes vorgestellt. Er mochte sich gar nicht daran erinnern, was während der Reise alles geschehen war.
    „Ich bin froh, wenn ich endlich wieder zu Hause bin!“
    Er drehte sich zur Seite, dorthin, wo Thor stand und die ganze Zeit nur geschwiegen hatte.
    „Freust du dich auch auf zu Hause?“
    „Zu Hause ist dort, wo man sich wohlfühlt.“ Fahlstrøm sah Dylan durchdringend an. „Fühlst du dich wohl in London?“
    Dylan zögerte, doch die Antwort war plötzlich so klar. „Ich fühle mich dort wohl, wo du bist …“
    „Dann solltest du einen neuen Urlaub antreten.“ Ein Lächeln umspielte Thors Mund. „In Norwegen.“
    „Was?“ Dylan staunte. Verunsichert schüttelte er den Kopf. „Aber, dann werde ich dir folgen … wie ein Schaf.“
    Thor nickte entschlossen. „Dann soll es wohl so sein, Perk.“

    *

    Oh I beg you, can I follow?

    Oh I ask you, why not always?

    You’re my river running high,

    run deep run wild

    I follow you (Triggerfinger, I follow rivers)

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Personen und Handlungen sind frei erfunden. Inspirationen lieferten Gaahl und King von „God
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