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Reise til helvete

Reise til helvete

Titel: Reise til helvete
Autoren: Justin C. Skylark
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lächelte. „Ich kann sie danach nicht sofort ausziehen …“ Wieso musste er nicht näher erläutern. Sein Gesicht war gerötet. Er atmete schwer. Dankend nahm er von Dylan eine Zigarette entgegen. Genüsslich inhalierte er den Rauch.
    „Du scheinst dich gut erholt zu haben“, stellte Dylan fest.
    „Ach, ein sanfter Ritt geht fast immer.“ Das Lachen in Eriks Gesicht verschwand allerdings schnell. „Ich bin wirklich froh, dass wir diese Scheiße überlebt haben … Und Tony … der ist voll fertig.“
    Dylan nickte. „Klar. Er hat sich mächtig Sorgen um dich gemacht.“ Kurz kam ihm das Bild in den Sinn, das er soeben heimlich erblickt hatte. „Er hat es sicher sehr genossen, eben, mit dir …“
    „Denke schon.“ Erik griente. Er zog an der Zigarette und drehte sich kurz um. Doch von Tony war nichts zu hören. „Der schläft danach immer gleich ein.“
    Sie lachten.
    „Und Thor? Hat er die Nacht gut überstanden oder hat er dir die Ohren vollgeschnarcht?“
    „Weniger!“ Dylan schmunzelte und hielt sich in seiner Aussage bedeckt.
    „Was?“
    Dylan winkte ab und sah sogar weg. „Nichts …“
    „Was denn?“ So schnell ließ sich Erik nicht abwimmeln. „Nun sag nicht, er ist aufgewacht und ihr wart noch tanzen?“
    „Nee!“ Dylans Lachen wurde mutiger.
    „Sondern?“ Erik drängte und lehnte sich Dylan entgegen.
    „Der wird mich umbringen, wenn er es erfährt“, gestand Dylan, dabei biss er sich auf die Unterlippe. Ihm war der Ernst seiner Aussage bewusst, dennoch kämpfte er mit den berauschenden Gefühlen.
    „Du hast doch nicht …?“ Eriks Augen weiteten sich.
    Sie sahen sich an und wussten, dass sie an dasselbe dachten.
    „Nicht direkt“, berichtete Dylan, „aber annährend …“
    „Ach du Scheiße!“ Erik drehte sich noch einmal um, aber von Tony war nichts zu sehen. „Echt?“
    Dylan nickte.
    „Er hat nichts gemerkt?“
    „Na ja.“ Dylan flüsterte inzwischen. „Das, was nötig war, hat er bemerkt.“
    Erik schüttelte den Kopf. Noch immer war er fassungslos, wenn auch erheitert.
    „Du bist ein toter Mann, wenn er das erfährt.“
    „Ich weiß.“ Dylan fuhr sich mit der Hand über den Nacken. „Aber ich konnte nicht anders … Er lässt mich doch nie so richtig ran und …“ Er seufzte, als er an den vergangenen Abend dachte. „Ich musste die Chance nutzen, es ging nicht anders.“
    „Dann hoffe ich für dich, dass er es niemals erfahren wird.“

    Fertig angezogen und weniger geschminkt als am Tag zuvor, saß Dylan auf dem Stuhl. Nervös strich er über sein neues Armband. Es war kostbar und sah edel aus. Er hätte nie gedacht, dass Thor ihm diesen Wunsch erfüllen würde. Dass er sich überhaupt daran erinnern konnte, wie reizvoll Dylan den Schmuck aus Südseeperlen gefunden hatte, war erstaunlich und schmeichelhaft.
    Dennoch wollten die unangenehmen Gefühle nicht weichen. Was in der vergangenen Nacht geschehen war, war noch immer präsent. Es lag in der Luft und bescherte Dylan erregende Gefühle – und machte ihm ebenso Angst. Der Zeiger rückte vor und irgendwann schlug Thor die Augen auf.
    Er räusperte sich zuerst, dann fuhr er sich über das Gesicht.
    „Hva er klokka?“
    „Gleich halb zehn …“ Dylan blieb sitzen, doch er hörte nicht auf, Thor zu betrachten.
    „Wie geht es dir?“
    Fahlstrøm zögerte. „Geht …“ Er griff nach den Zigaretten, doch entschied er sich schnell um und legte sie wieder weg. Er klagte nicht, als er sich erhob und auf die Bettkante setzte. Die Haare hingen ihm wild vor den Augen, sodass er sie murrend hinter die Schultern schob.
    „Warum hast du mich nicht geweckt?“
    „Ich …“ Dylan suchte nach Worten. „Ich wollte, dass du dich ausruhst.“
    Thor stand auf und strich sich über die Stirn.
    „Ich glaube, ich habe einen Filmriss …“ Seine Augen kniffen sich zusammen. Nachfolgend stierte er nach draußen aufs Meer. „Das hatte ich lange nicht mehr … Das letzte Mal, als …“ Er stoppte und sah zu Boden. Vielleicht unbewusst ertasteten seine Finger den Ring, den er trug.
    Ein schauerliches Gefühl machte sich in Dylan breit. Er wusste, dass sich Thor, egal wie viel er trank, eigentlich immer beherrschen konnte. Er wusste immer, was er sagte und tat, auch wenn zu viele Promille in seinem Blut flossen. Den letzten Filmriss, an den er sich erinnern konnte, hatte Fahlstrøm tatsächlich erlebt in der Nacht, in der Magnus starb.
    „Es ist okay“, sagte Dylan leise. „Hauptsache, es geht dir jetzt
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