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Reise til helvete

Reise til helvete

Titel: Reise til helvete
Autoren: Justin C. Skylark
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ruhen.“

    *

    Der Saal war gefüllt mit lebhaften Stimmen, eine Geräuschkulisse, an die sich die Männer erst gewöhnen mussten. Doch sie waren glücklich, endlich wieder in der Zivilisation angekommen zu sein.
    Ihre muntere Unterhaltung verstummte, als Thor als Letzter an den Tisch trat. Sein Haar war zu einem geflochtenen Zopf zusammengebunden. Er war frisch rasiert und seine Gesichtshaut glatt. Der Bart an Mund und Kinn war sorgfältig gestutzt. Er roch nach Aftershave und er trug tatsächlich das schwarze, kurzärmlige Hemd. Lediglich die Tattoos passten nicht zu seinem akkuraten Auftreten, doch die Mischung aus Eleganz und Freigeist stand ihm ausgezeichnet. Und an diesem Abend kamen sogar seine guten Manieren zum Vorschein.
    „God kveld!“ Er nickte jedem seiner Freunde zur Begrüßung zu. „Ich weiß, ich bin spät, aber ich musste noch etwas besorgen.“
    Er räusperte sich und schob Dylan ein samtiges Kästchen entgegen.
    „Für mich?“ Dylan traute seinen Augen kaum. Nicht nur, dass er Thor fasziniert anstarren musste, denn sein gepflegtes Erscheinungsbild raubte ihm die Sinne. Nein, nun überraschte er ihn auch noch mit einem Geschenk?
    „Mach es auf, Perk!“
    Die Augen der anderen waren auf ihn gerichtet. Dylans Herz klopfte aufgeregt. Als er das Kästchen öffnete, kamen eine Kette sowie ein Armband aus anthrazitfarbenen Perlen zum Vorschein. Er staunte.
    „Südseeperlen?“
    Thor deutete ein Nicken an. Er griff in das Kästchen und legte die Kette um Dylans Hals. Dylan selbst schob sich das Armband über das schlanke Handgelenk und konnte die Freude darüber nicht verbergen. „Sind die schick! Oder?“
    Er hielt seinen Arm in die Runde. Erik, der vor einem Teller Suppe saß, legte seinen Löffel beiseite und streckte sich dem Schmuckstück entgegen. „Sehr schick!“
    „Sieht etwas weiblich aus …“ Tony runzelte die Stirn.
    Da zog Dylan seinen Arm zurück. „Es gibt eben Männer, die stehen auf so etwas.“
    Er wandte sich Thor zu und hauchte einen dezenten Kuss auf dessen Wange.
    „Ich danke dir.“ Unbemerkt wanderte seine Hand unter den Tisch, wo er fest über die Innenseite von Thors Oberschenkel strich. Er dämpfte seine Stimme. „Ich könnte sofort wieder mit dir in die Kabine verschwinden.“
    Thors Mundwinkel zuckten amüsiert. „Das klingt verlockend, Perk, aber ohne anständige Nahrung bekomm’ ich bald keinen mehr hoch.“ Er sah auf die Teller der anderen und stand auf.
    „Na, da hat er sich ja mal richtige Gedanken gemacht.“ Tony zog die Augenbrauen anerkennend zusammen.
    „Das macht er öfter, als du denkst!“, zischte Dylan zurück. Er griff zur Gabel und stocherte in seinem Essen herum. Anstatt sich zu freuen, dass es nicht nur Mangos und Kokosnüsse gab, fixierte er das Armband wie einen seltenen Schatz.
    Thor kam zurück, stellte seinen Teller ab und verschwand noch einmal zur Salatbar.
    Tony reckte seinen Hals. „Was hat er sich denn da geholt?“
    Dylan riskierte einen gründlichen Blick. Auf Thors Teller stapelten sich Kartoffeln, Gemüse und Soße, dazu große Fleischbrocken, die in einer roten Lache schwammen. „Weiß nicht, es sieht nach Steak aus.“
    Tony rümpfte die Nase. „Das ist ja noch ganz blutig!“
    Da fing Erik leise an zu lachen, dazu hielt er sich den Bauch. „Ab und zu steht er auf so etwas.“ Kaum hatte er das ausgesprochen, wurden seine Gesichtszüge glatt. Das Entsetzen der anderen hatte er bemerkt. Mit aufrichtigen Augen sah er Dylan an: „Das sollte man wissen, wenn man mit ihm zusammen ist.“

    Lange saßen sie zusammen am Tisch, nicht unbedingt in ausschweifende Gespräche vertieft. Vielmehr genossen sie die Tatsache, dass sie wieder auf dem Schiff waren und sich bei einigermaßen guter Gesundheit befanden.
    Irgendwann leerte sich der Saal. Tony sah in die Runde. Da sie am Nachmittag geruht hatten, war niemand von ihnen müde.
    „Noch ein Bier oder Kaffee an der Bar?“
    Alle nickten und so wechselten sie die Räumlichkeiten. Erstaunlicherweise herrschte in der Bar wenig Betrieb. „Ich nehme ein kühles Ale“, beschloss Tony. Er hatte seine Geldbörse gezückt, um seine Freunde nochmals einzuladen. Fragend sah er Dylan und Erik an. „Und ihr?“
    Erik fuhr sich über den Bauch. „Klingt zwar albern, aber ich glaube, ich nehme nur einen Tee.“
    „Kann ich absolut nachvollziehen“, entgegnete Tony, dazu strich er über Eriks Wange.
    „Ich nehme auch ein Ale“, fügte Dylan hinzu. „Aber nur ein Kleines.“ Er sah
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