Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Reise in die Niemandswelt

Titel: Reise in die Niemandswelt
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
seine überirdische Geisteslandschaft zurückbeordern kann ganz nach Belieben. Sind wir dafür gemacht? Werden wir eines Tages alle so enden: Spukgestalten in dem unbeschränkten mentalen Spielfeld, das ES ist?
    »Nein«, sagte sie laut.
    Lloyd/Tschubai hob die Brauen, fragte aber nicht nach.
    Diamond fragte: »Keine Spur von ihm?«
    Das Konzept schüttelte den Kopf. »Ich kann ihn nicht espern. Keinen Wink. Keine Gegenwart seiner Gedanken irgendwo. Nichts.« Sie musste die Worte nicht verstehen, um zu erkennen, dass nun der Telepath Fellmer Lloyd gesprochen hatte, aber ihr Inhalt war der letzte Beweis.
    Der Qualm der Explosion war längst verweht, alle Schwaden aufgelöst und fort. Aber fort waren auch Perry Rhodan und die Leiche des Schattenmaahks.
    »Zoom«, bat Diamond den Avatar. »Auf die Stelle bitte, wo Rhodan gestanden hat.«
    Grek 1 kippte nach oben weg, der Boden rückte ihnen näher. Nichts. Kein Stofffitzelchen. Kein Trümmerteilchen. Weder Blut noch Haut, noch Haar. Restloses Verschwinden.
    »Es müsste etwas da sein, auch nach einer derartigen Detonation«, sagte Tschubai. »Irgendetwas.« Kurze Pause. »Demnach«, seine Stimme hatte sich um einen Hauch verschoben: Lloyd sprach, »war es keine normale Detonation.«
    Diamond warf dem Schattenmaahk Grek 363 und Perbo Lamonca, dem Acroni, einen Blick zu. Die beiden wirkten erstarrt, neutralisiert.
    »Ich will es selbst sehen«, sagte Diamond. »Mit eigenen Augen. Vor Ort.« Sie streckte ihren Arm aus. Tschubai nahm ihre Hand. Mit einem gewissen Zögern. Sie glaubte, seine Gedanken zu durchschauen: Ist das nicht das übliche Verhalten von Angehörigen
    Den Ort aufzusuchen, an dem ihre Geliebten gestorben sind?
    »Los«, sagte sie.
    Sie materialisierten auf dem Transferdeck, noch innerhalb des von MIKRUJON errichteten Schutzschirms.
    Grek 1 wirkte nicht besonders überrascht über ihr plötzliches Erscheinen. »Wir haben eine gute Neuigkeit für alle Beteiligten«, sagte der Maahk.
    Diamond starrte ihn an, ohne zu antworten. Absurd. Wie kann er jetzt und hier von guten Neuigkeiten reden?
    Sie spürte, wie Tschubai ihre Hand leicht drückte. Sie hatte vergessen loszulassen.
    Sie ließ auch in diesem Moment noch nicht los, sondern erwiderte nur den Druck. »Welche Neuigkeiten?«
    »Eine Botschaft der Dezentralen Überwachungsinstanz legt uns nahe, die Zusammenarbeit mit der Flotte der Milchstraßen-Galaktiker zu suchen. Wozu auch du und deine Begleiter zählen.«
    Hat er Perry schon vergessen? Logiker, der er ist? »Ja«, sagte sie mit trockenem Mund. »Eine gute Nachricht. Sehr gut sogar.«
    Sie blickte kurz in Tschubais Gesicht und deutete sein Mienenspiel: Grek 1 geht mit keinem Wort auf Perrys Flucht ein. Warum nicht?
    »Rhodan«, sagte Diamond.
    Der Maahk zögerte einen Moment. »Wir bieten euch an, gemeinsam nach Relikten von Rhodan zu suchen. Möglicherweise haben die Angreifer seine Entrückung bewirkt.«
    »Die Schattenmaahks?«, versicherte sich Diamond.
    »Ja.«
    »Wie das?«
    »Euch ist bekannt, dass die Schattenmaahks fähig sind, ihre Leiber zu entstofflichen und andernorts wieder zu materialisieren. Ihre Fähigkeiten ähneln mithin denen eines Teleporters.«
    Diamond spürte, dass der Maahk seine Augen auf Lloyd/Tschubai richtete.
    Das also ist ihm soweit klar. Endlich ließ sie die Hand des Konzepts los.
    »Nehmen wir also Kontakt zu den Schattenmaahks auf«, schlug sie vor.
    »Die Suche wird nicht ganz ungefährlich sein«, überging Grek 1 ihre Forderung. »Noch konnten wir den Polyport-Hof DARASTO nicht vollständig gegen die Schattenmaahks sichern.«
    »Schließt eine Zusammenarbeit zwischen euch und uns eine gemeinsame Eroberung von DARASTO ein?«, fragte Lloyd aus Tschubais Körper.
    »Nein. DARASTO hat für uns keinen nennenswerten strategischen Eigenwert. Wir werden den Polyport-Hof nur so lange besetzen, bis wir sämtlicher Schattenmaahks habhaft geworden sind und sichergestellt haben, dass die Schatten den Hof nicht mehr als Stützpunkt verwenden können.«
    »Seid ihr dazu militärtechnisch in der Lage?«, hörte Diamond Lloyd fragen.
    »Wir verfügen über geeignete Mittel, Schattenmaahks aufzuspüren.«
    »Selbst wenn es euch gelingt, die Schattenmaahks von DARASTO gefangen zu setzen wie wollt ihr verhindern, dass sie sich den Hof nach eurem Abzug wieder aneignen?«
    Wieder ein Zögern. Dann fragte der Maahk: »Nehmt ihr unser Angebot an?«
    Diamond und Tschubai sahen einander an. »Ja«, sagte sie schließlich. »Wenn wir mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher