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Reise in die Niemandswelt

Titel: Reise in die Niemandswelt
Autoren: Wim Vandemaan
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übersetzen, Gercksvira war die tiefste aller Niederungen.
    »Krathvira das heißt so viel wie sanfte Todesniederung, nicht wahr?«
    Er dachte: Was für ein poetischer Name für eine Waffe.
    Dann versuchte Pral, ihm die Funktionsweise des Zerkraths zu erläutern. Soviel Rhodan verstand, war die sanfte Todesniederung eine Art ÜBSEF-Sammler eine Seelenfalle, dachte Rhodan. Die Wissenschaftler des Schattenmaahks hatten herausgefunden, dass die Waffe auf sechsdimensionaler Basis arbeitete. Sie bezeichneten das Zerkrath als Paraabstrakt-Transponsor.
    Pral schilderte den Einsatz des Zerkraths so: »Wenn die Fundamentalisten unter den Maahks einen von uns Schatten in die Enge getrieben haben, unternehmen sie alles, um ihre Beute in schiere ausweglose Existenzangst zu versetzen. Als letzte Fluchtmöglichkeit bleibt nur, das Bewusstsein vom Körper zu trennen.
    Wenn das geschieht, nimmt das Zerkrath den abgelösten Geist gefangen. Unwiderruflich. Das ist das Todesurteil für den Schattenkörper: Der entgeistigte Leib stirbt ab, da er ohne Bewusstsein nicht weiterleben kann.
    In einen abgestorbenen Organismus aber vermag kein Geist zurückzukehren. Das Bewusstsein eines solchen bleibt im Zerkrath gefangen.«
    Rhodan glaubte zu verstehen. »Auf diese Weise haben die Fundamentalisten Grek 259 getötet?«
    »Ja«, sagte Pral.
    Was für eine unwirkliche Jagd, dachte Rhodan. Die von ihren Seelen ausgeweideten Leichen. Die Trophäen in einem Jenseits-Kerker gefangen.
    Er dachte an seinen Leib, wie er ihn am Grund des Schachtes hatte liegen sehen. Lag sein Körper schon zu lange von seinem Geist entseelt? Und was, wenn die Grenze überschritten war, das Gewebe unwiderruflich tot, von den Vorboten der Verwesung ergriffen?
    Wäre ihm dann die Rückkehr in die reale, materielle Welt so verstellt wie den Schattenmaahks im ParaabstraktTransponsor der Fundamentalisten? Oder, schlimmer noch: Würde er eines Tages, morgen oder in tausend Jahren, einem solchen Zerkrath in die Falle gehen? Eines Tages, wenn die Fundamentalisten in ihrem Widerstand, ihrem Krieg gegen die Evolution ihrer Art mehr und mehr Territorien in den metarealen Zonen unter ihre Kontrolle gebracht hätten?
    Der Gedanke entsetzte ihn so, dass er spürte, wie sich die Sache der Schattenmaahks in seine Sache verwandelte.
    Ich werde das nicht zulassen, dachte er.
    »Ich werde euch unterstützen«, sagte er. »Aber das kann ich nicht von hier aus. Diese Zone das ist nicht meine Lebenswelt.«
    »Natürlich nicht«, sagte Pral amüsiert. »Du bist schließlich tot.«
    Gegen seinen Willen musste Rhodan lachen. »Mag sein«, sagte er. »Ich will nicht um Begriffe streiten. Hier bin ich Gast. Alles ist mir fremd. Du führst mich, ich bin dir dankbar dafür. Aber ich bin weder dir von Nutzen noch deinen Artgenossen. Ich bin nichts als Ballast.«
    Pral schwieg dazu.
    Rhodan sagte: »Warum habt ihr mich gerettet? Als Souvenir aus DARASTO? Ihr versprecht euch etwas von mir. Ich werde gerne versuchen, es zu halten. Aber das kann ich nicht von hier aus. Verstehst du das?«
    Pral schwieg.
    Rhodan sagte: »Ich möchte in meinen Körper zurückgeführt werden. Von dort aus werde ich sehen, was ich für euch tun kann.«
    Pral schwieg immer noch.
    Rhodan dachte nach. »Das Krathvira der Paraabstrakt-Transponsor -, wird dieses Waffensystem aus den metarealen Zonen gesteuert oder aus dem Normalraum?«
    »Ich weiß es nicht mit letzter Sicherheit«, gestand Pral. »Da das Krathvira von Körperlichen konstruiert und geschaffen worden ist, vermute ich, dass es auch von dort gesteuert wird. Nicht von den metarealen Zonen aus.«
    »Also«, schloss Rhodan, »braucht ihr einen Verbündeten im Normalraum. Lass mich gehen.«

Am Fundort
    Die Schattenmaahks, die sich um Perry Rhodans Körper versammelt hatten, fuhren zusammen, als Mondra Diamond und Ras Tschubai neben ihnen materialisierten.
    Für einen kurzen Moment schien die Szenerie so erstarrt, dass Diamond den Eindruck hatte, ein bloßes Hologramm zu sehen, eine dreidimensionale Aufzeichnung, die auf Pause gestellt worden war.
    Sie hatte Zeit, ihre Blicke über die Maahks wandern zu lassen.
    Keiner von ihnen trug eine Waffe in der Hand.
    Langsam zog sie selbst die Hand vom Holster.
    Einen der anwesenden Maahks glaubte sie wiederzuerkennen: Das musste der Grek 1 aus dem Polyport-Hof OROLOGION sein. Er lag regungslos auf einer Pneumoliege neben Rhodan.
    »Alles klar« flüsterte Tschubai ihr mit dem Lloyd-Akzent zu. Kein Angriff. Keine Gefahr.
    Erst
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