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Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition)

Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition)

Titel: Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition)
Autoren: Florian Hottenrott
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wieder. Ein sanfter Ruck fuhr durch meinen Körper und wir schienen uns nach unten zu bewegen. Eine schwarze Wand und über uns sprang eine einzelne Lampe an.
    „Du musst keine Angst haben, Serah.“
    „Woher kennen sie meinen Namen?“
    Der Mann lachte. „Denkst du, wir informieren uns nicht über die Leute, die wir hier heraush olen?“
    „Ich dachte, sie würden mich nicht so weit b egleiten, Herr…?“
    „Mein Name ist nicht wichtig und doch, denn ich möchte ja auch wieder zurück.“
    „Nach Gamma-Dings?“
    „Gammaville“, sagte der Mann lachend. „Ja, denn dort lebe ich mit meiner Frau.“
    „Was ist das, dieses Gammaville?“
    Er hob seinen Finger, um mir zu signalisieren, dass ich warten solle. Aus seiner Hosentasche kramte er wieder so ein kleines Gerät heraus, drückte ein paar Mal darauf herum und dann hielt er es mir vor mein Gesicht.
    „Siehst du diese grünen Inseln hier? Hier befi nden wir uns. Früher nannte man dieses Gebiet Britannien.“
    Er nahm es wieder weg, drückte erneut darauf herum, hielt es mir wieder vor.
    „Und hier wollen wir hin.“
    Eine große Masse, die direkt neben den kleinen Inseln lag, füllte das halbe Bild aus.
    „Früher nannte man diese Regionen Frankreich und Deutschland“, erklärte er.
    Ich hatte all diese Namen noch nie gehört.
     
     
     
     
    Dann schaltete sich das kleine Licht an der Decke der Säule ab und ein anderes Licht flutete den kleinen Raum von unten.
    Riesige, glänzende Metallstangen, so sahen sie für mich zumindest aus, standen auf Gleisen. Ni emals zuvor hatte ich solche Züge sehen dürfen.
    „Mit so einem Ding werden wir fahren.“
    Und sie waren wirklich beeindruckend. Sie hatten spitzzulaufende Bugs und erinnerten damit sehr an Munition. Das grelle Licht, das hier unten vorherrschte, glänzte auf ihnen.
    Ein weiterer Ruck ging durch meinen Körper. Wir hatten unser Ziel erreicht.
    Zögerlich und beeindruckt stieg ich aus der gläsernen Säule aus. Ich konnte meinen Blick gar nicht mehr von diesen Zügen abwenden.
    Der vorderste Teil des Zuges war zudem auch noch so schön verziert mit blumenähnlichen Mu stern, goldenen Ranken, die sich um den gesamten Zug zu schlingen schienen. Erst als ich näher an den Zug herankam, sah ich, dass sich auf dessen Spitze eine Blume befand und von ihr gingen all diese Ranken aus.
    „Es ist toll, wie du dich für diese Züge begeistern kannst. Wenn sie dir schon gefallen, dann wirst du in Gammaville in Ohnmacht fallen“, sagte der Mann lachend, als er hinter mir stand.
    Er riss mich komplett aus meinen Gedanken heraus und ich fuhr zu ihm herum.
    „Der Zug nach Gammaville an Gleis 7 geht in w enigen Minuten“, hallte eine weibliche, künstlich klingende Stimme durch die Halle.
    „Komm, wir müssen einsteigen!“, rief mir der Mann zu, als er schon halb in einem der Wagen stand und mir zu winkte.
    Ich lief langsam den Zug entlang, sog jedes Detail in mich auf. Auch die nachfolgenden Wagen des Zuges waren mit diesen Ranken überzogen. Hier und da war sogar eine Knospe zu erkennen.
    Genauso zögerlich wie ich auch den Fahrstuhl bestieg, stieg in den Zug ein. Doch, welche Wahl hatte ich schon? Hier bleiben oder von hier fli ehen. Die Entscheidung war klar.
     
     
     
     
    Das Innere des Waggons war aus grauem Stoff. Selbst die Wände waren mit grauem Stoff überz ogen und auch hier fanden sich diese wunderschönen Rankenelemente.
    Ich wollte die Wände berühren, über sie stre ichen, doch der Mann drängte mich nahezu in ein Abteil des Zuges.
    „Entschuldige, aber dein Verhalten erregt mögl icherweise zu viel Aufmerksamkeit.“
    Ich verstand ihn. Es ging hier auch um seine e igene Sicherheit.
    Wir bewegten uns durch einen grauen Stoffko rridor, kamen an einigen separat abgetrennten Abteilen vorbei, in die man trotz einer Glasscheibe nicht hineinsehen konnte.
    Bis wir schließlich ein Abteil erreichten, dessen Tür noch offen stand.
    Da der Mann hinter mir lief, sagte er, als ich weitergehen wollte: „Hier können wir bleiben.“
    Augenblicklich blieb ich stehen, drehte mich wi eder zu ihm herum und wir gingen gemeinsam in das separierte Abteil.
    Ich nahm auf einer äußerst bequemen Couch Platz, während der Mann das Abteil abschloss. Alles wirkte hier aus einem Guss, alles hatte eine gemeinsame Farbe und dennoch waren es unte rschiedliche Farbtöne. Hier wirkte alles so lebendig und voller Hoffnung.
    Ich sah durch ein Fenster nach draußen und sah wieder all diese Reisenden, wie sie eiligst
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