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Reden und Ansprachen

Reden und Ansprachen

Titel: Reden und Ansprachen
Autoren: Frank Rosenbauer , Wolfgang Mentzel
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oder auf einer Veranstaltung). In der Literatur findet sich die Fünf-Schritte-Formel in verschiedenen Ausprägungen. Wir schlagen folgende Variante vor:
    Fünf-Schritt-Formel
1.
Interesse wecken.
2.
Sagen, worum es geht.
3.
Begründen und Beispiele bringen.
4.
Fazit ziehen.
5.
Aufforderung zum Handeln.
    Die beiden ersten Schritte entsprechen der Einleitung. Der Redner muss die Aufmerksamkeit der Zuhörer wecken und er muss nochmals darlegen, worum es in den folgenden Ausführungen geht. Das Ziel des Vortrags, die Meinung oder der Standpunkt des Redners oder eine bestimmte These werden genannt. In diesem Schritt wird der Zweck des Vortrags verdeutlicht, deshalb wird dieser Teil der Gliederung auch als Zwecksatz bezeichnet. Der Schritt „Begründen und Beispiele bringen“ entspricht dem Hauptteil. Hier wird die im zweiten Schritt genannte Meinung begründet und mit Beispielen untermauert. Nach einem Fazit (Schritt 4) bildet ein Appell (Schritt 5) den Abschluss.
    Beispiel
    Nehmen wir an, ein Bewohner einer stark befahrenen Wohnstraße spricht sich auf einer Versammlung der Anlieger für eine Umwandlung in eine Spielstraße aus.
Allein im letzten Halbjahr hat es vier Unfälle gegeben.
Der Verkehr in unserer Straße muss eingeschränkt werden.
Autos und Motorräder fahren zu schnell– viele Anwohner mit Kindern– weitere Gründe und Beispiele.
Eine Lösung sehe ich nur in einer Temporeduzierung durch Umwandlung in eine Spielstraße.
Unterstützen Sie eine Unterschriftenaktion.
    Problemlösungsformel
    Die Problemlösungsformel ist eine Weiterentwicklung der Fünf3Schritte3Formel. Sie eignet sich dann, wenn für ein vorliegendes Problem unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Im Rhetorikseminar fühlten sich vor allem Teilnehmer aus technischen und naturwissenschaftlichen Berufen von dieser Möglichkeit besonders angesprochen.
    Problemlösungsformel
1.
Interesse wecken.
2.
Problem darlegen.
3.
Ziel, um das Problem zu lösen.
4.
Lösungsvorschläge und deren Bewertung.
5.
Entscheidung für eine Lösungsvariante.
6.
Aufforderung zum Handeln.
    Die beiden ersten Schritte decken sich mit der Fünf-Schritte-Formel. In Schritt 3 wird ein eindeutiges Ziel formuliert, um das in Schritt 2 genannte Problem zu lösen. Im vierten Gliederungsschritt werden unterschiedliche Lösungsvorschläge vorgestellt und hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile untersucht und bewertet. Dabei bildet das in Schritt 3 genannteZiel den Orientierungsmaßstab. Die Entscheidung für die beste Lösungsvariante erfolgt in Schritt 5. Den Abschluss bildet wieder der übliche Appell.
    Beispiel
    In einem Unternehmen sind die Umsätze stark zurückgegangen; der Chef spricht zu seinen Mitarbeitern:
Liebe Mitarbeiter, ab sofort wird jeder von uns weniger Geld in der Tasche haben.
Der Umsatz im letzten Halbjahr ist stark zurückgegangen.
Wir sollten alle Anstrengungen darauf richten, das alte Umsatzniveau wieder zu erreichen.
Folgende Möglichkeiten stehen uns zur Verfügung:
    (a) Preissteigerungen; Vor- und Nachteile,
    (b) Qualitätsverbesserungen; Vor- und Nachteile,
    (c) neue Werbekonzeption; Vor- und Nachteile.
Ich bin der Meinung, wir sollten Vorschlag (c) als ersten verwirklichen.
Beginnen Sie sofort damit, Ideen zum Vorschlag (c) zu entwickeln.
    Pro-und-Contra-Formel
    Auch diese Gliederung ist eine Weiterentwicklung der Fünf-Schritte-Formel. Sie kommt dann infrage, wenn zwei konträre Positionen einander gegenüberstehen (z. B. für oder gegen Kernkraft).
    Pro-und-Contra-Formel
1.
Interesse wecken.
2.
Problem definieren.
3.
Gegenposition darstellen.
4.
Hauptargumente der Gegenseite entkräften.
5.
Eigene Position formulieren.
6.
Eigene Position überzeugend begründen.
7.
Fazit ziehen (Folgerungen).
8.
Aufforderung zum Handeln.
    Auch hier entsprechen die beiden ersten Schritte der Fünf-Schritte-Formel. Als Nächstes wird die Meinung der Gegenseite dargestellt (Schritt 3) und versucht deren Hauptargumente zu entkräften (Schritt 4). Erst danach folgt in Schritt 5 die eigene Meinung. Diese wird in Schritt 6 ausführlich und überzeugend mit Argumenten untermauert. Das Fazit in Schritt 7 fällt natürlich zu Gunsten der eigenen Position aus. Den Abschluss bildet wiederum der bereits bekannte Appell.
    Beispiel
    Um die breiten Einsatzmöglichkeiten zu verdeutlichen, haben wir hier ein Beispiel aus dem familiären Bereich gewählt. In einer Familie (Vater, Mutter, Tochter) wird über die Anschaffung eines Hundes diskutiert.
Wir wissen,
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