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Reden und Ansprachen

Reden und Ansprachen

Titel: Reden und Ansprachen
Autoren: Frank Rosenbauer , Wolfgang Mentzel
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dass jeder von uns ein Hundeliebhaber ist.
Aber haben wir auch genug Zeit, einen jungen Hund ausreichend zu betreuen?
Ihr beiden (Mutter und Tochter) habt zugesagt, dass jeder einmal am Tag einen Spaziergang übernehmen wird.
Aber habt Ihr auch daran gedacht, dass der Hund regelmäßig, auch bei schlechtem Wetter, raus muss?
Ich bin der Meinung, wir haben alle drei täglich zu viele andere Verpflichtungen.
Vater und Mutter sind berufstätig, Tochter hat Schule.
Ich bin sicher, dass nach der Anfangsbegeisterung die Bereitschaft zum Spaziergang stark nachlassen wird.
Wir sollten deshalb die Diskussion um die Anschaffung eines jungen Hundes beenden.
    Diese Pro-und-Contra-Formel enthält in stärkerem Maß als die beiden ersten Redeformeln taktische Elemente. Durch die Darstellung der Meinung der Gegenseite wird dem Zuhörer der Eindruck einer gewissen Fairness vermittelt. Durch die gewählte Reihenfolge wird die eigene Meinung nach der Gegenmeinung erläutert. Was aber zuletzt gesagt wird, bleibt besser haften.
    Interesse wecken durch einen gelungenen Einstieg
    Wichtig
    Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen. (Aristoteles)
    Das vorstehende Zitat ist nicht wörtlich im mathematischen Sinn zu verstehen. Aber es verweist auf ein rhetorisches Kernproblem, das von vielen Rednern unterschätzt wird.
    Der Erfolg vieler Vorträge hängt von einem gelungenen Beginn ab. Durch einen originellen Einstieg werden die Zuhörerneugierig und wenden ihre Aufmerksamkeit schnell dem Redner zu.
    Warum ist der Einstieg so wichtig?
    Ein geglückter Einstieg kann folgende Aufgaben erfüllen:
Sie wecken bei Ihren Zuhörern Interesse für Ihre weiteren Ausführungen.
Sie stellen schnell den notwendigen Kontakt zu den Zuhörern her.
Sie leiten elegant zum eigentlichen Thema hin, ohne mit der Tür ins Haus zu fallen.
Sie überwinden eine evtl. vorhandene Anfangsspannung schneller, wenn Sie merken, dass Sie bei Ihren Zuhörern ankommen.
    Zahlreiche Einstiegsmöglichkeiten
    Mit Einstieg meinen wir den ersten Satz nach der Begrüßung und Anrede. Grundsätzlich ist jeder Einstieg richtig, wenn er die vorstehenden Ziele erfüllt und der jeweiligen Redesituation angemessen ist. Je origineller allerdings Ihr Einstieg ist, umso größer ist die Chance, die Zuhörer sofort für Ihr Thema zu gewinnen. Prüfen Sie, ob sich einer der folgenden Vorschläge für Ihr Thema bzw. Ihren Zuhörerkreis eignet.
Gemeinsamkeit mit den Zuhörern herstellen
    Diese Variante eignet sich vor allem dann, wenn Zuhörer mit abweichenden, sehr unterschiedlichen Auffassungen zusammenkommen. Ein Hinweis auf gleiche Probleme oder Interessen, die gleiche Herkunft oder die Zugehörigkeit zur gleichen Berufsgruppe oder ein gemeinsames Erlebnis können hier angesprochen werden.
    Wenn Sie diese Variante verwenden, dann werden die Wörtchen „wir“ oder „uns“ in Ihrer Einleitung vorkommen.
    Beispiele
    Wir alle zahlen viel zu viel Steuern!
    Die Verkehrssituation in unserem Wohnbezirk geht uns alle an! Wir bilden bei der Entlohnung wieder einmal das Schlusslicht!
Sachlicher, ernster Anfang
    Dies ist eine besonders seriöse Einstiegsvariante: Der Hinweis auf ein Gegenwartsproblem, auf aktuelle Daten oder Statistiken, die natürlich einen Bezug zum Thema haben müssen.
    Beispiele
    Bei einem Vortrag über „Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen“ könnte z. B. auf die Zahl der Verkehrsunfälle im letzten Jahr verwiesen werden:
    „Jährlich sterben auf deutschen Autobahnen …“
    Die schlechte Konjunkturlage, die leeren öffentlichen Kassen, die rückläufigen Auftragseingänge, die hohe Arbeitslosenzahl kämen bei entsprechenden Fachthemen infrage.
Persönliche Erlebnisse oder Erfahrungen
    Bei dieser Möglichkeit ist es wichtig, dass Sie den Bezug zum Thema nicht verlieren. Die Zuhörer dürfen nicht mit persönlichen Problemen gelangweilt werden.
    Beispiele
    Nochmals das Thema „Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen“. Es ist durchaus denkbar, dass der Redner beginnt „Heute morgen beim Herfahren konnte ich beobachten …“
    Bei einem Vortrag gegen den hohen Alkoholkonsum ist es möglich, auf eigenes früheres Fehlverhalten hinzuweisen: „Noch vor vier Jahren waren einige Bierchen am Abend für mich eine Selbstverständlichkeit.“
Zuhörerkompliment
    Das Zuhörerkompliment war der klassische Beginn der Rhetoren im alten Rom. Der Redner hatte zunächst etwas Positives, Freundliches zu sagen, das ihm die Zustimmung seiner Zuhörer sicherte.
    Heute sehen wir dies
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