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Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Titel: Rebella - Alpenblues & Huettenflirt
Autoren: Stefanie Erlenbach
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Doch das Stolpern hinterließ eine warme Welle, die ihren Körper durchlief und als sanftes Ziehen in ihrem Bauch endete.
    »Ich auch«, seufzte Luca. »Ich bin so ein Hornochse.«
    »So etwas Ähnliches hast du vorhin schon erwähnt, glaube ich.«
    »Ja, stimmt.« Zerknirscht kratzte er sich am Kopf. »Ich möchte mich noch einmal entschuldigen. Wegen Toni und unseren Unterstellungen. Und dass ich dich vorhin so überfallen habe. Ich hab einfach losgequasselt, ohne nachzudenken. Mann, Theresa hat mich ganz schön rundgemacht. Sie meinte, ich sei eine Zumutung für uns alle und dass ich endlich mal vernünftig mit dir reden soll.« Er holte tief Luft. »Bitte, Sara, es soll nicht so enden.«
    »Wie denn?«, antwortete Sara nach einer kleinen Pause. »Es hat noch nichts angefangen. Und ja, Entschuldigung angenommen. Aber was ist mit Sofia?«
    »Die ist ein verrücktes Huhn und die Letzte, in die ich mich verlieben würde. Im Kindergarten hat sie einmal erzählt, ich hätte in das Kräuterbeet gepinkelt, obwohl sie es selbst gewesen ist.«
    »Oh, das ist natürlich unverzeihlich.«
    »Eben. Kannst du mir nicht noch eine Chance geben?«, fragte er unsicher.
    Saras Herz, das sich noch vor wenigen Tagen klein und klumpig angefühlt hatte, erschien ihr plötzlich groß und weich. Da war ganz schön viel Platz drin. Viel zu viel Platz. Genug Platz für Luca zum Beispiel, wenn er das wollte. Sara suchte die Antwort irgendwo in der Ferne, um ihm nicht ins Gesicht schauen zu müssen. Doch sie hatte keine Wahl, die Antwort stand genau dort.
    »Ich würde dich gerne küssen. Möchtest du das auch?«, hörte sie ihre belegte Stimme sagen und fragte sich im selben Augenblick, ob sie jetzt selbst den Verstand verloren hatte. Akutes Erschöpfungssyndrom, diagnostizierte sie und beobachtete ihre Hand, als wäre sie ein überraschend aufgetauchter Fremdkörper. Die zitterte leicht, bevor sie sich wie von selbst hob und Luca leicht am Arm berührte, als wolle sie ihn aufwecken und ihm versichern, dass es kein Traum war, den er hier erlebte.
    »Ja! Ja sicher!« Sein linker Mundwinkel zuckte nach oben, als würde er sich über sie beide lustig machen. Er rückte näher, drückte seinen Oberschenkel an ihren und beugte sich langsam über sie, ohne auch nur eine Sekunde den Blick von ihr zu lösen. Fasziniert starrte Sara auf die funkelnden Sterne in seinen Augen.
    Sie kam ihm zaghaft entgegen und strich behutsam mit der Fingerspitze um sein Lächeln. Dann richtete sie sich auf, schlang ihre Finger um seine Hand und wartete. Bis er es nicht mehr länger aushielt. Er zog sie die letzten Zentimeter, die sie noch trennten, an sich, genoss die zarte Berührung ihrer Lippen, verharrte einen winzigen Augenblick, als wolle er ihr die Gelegenheit geben, es sich noch einmal zu überlegen, und dann, endlich, küsste er sie. Vorsichtig erst, dann fester und noch einmal, als könne er nicht fassen, was hier geschah. Seine Zunge fuhr über ihre Lippen, und Sara wunderte sich, wie einfach das Küssen war. Ganz selbstverständlich, wenn alles stimmte. Sie ließ sich auf das Spiel ein. Es fühlte sich gut an. Wundervoll richtig. Bitte mehr davon. Sara ließ sich fallen und verschwand ganz in diesem einen Kuss.
    Bis sie etwas störte. Radau ohne Ende. Hörte sie da etwa lautes Klatschen und schrille Pfiffe? Sara und Luca brauchten eine Weile, bis der Lärm endgültig zu ihren durchdrang.
    Oh, ja. Es klatschte nicht nur jemand, sondern es erklang tosender Beifall. Schon schoss ihr die Röte ins Gesicht. Saras Aussichtsplatz war keinesfalls so abgelegen, wie sie gedacht hatte, sondern konnte vom äußersten Ende der Terrasse prächtig eingesehen werden. Und genau dort stand die gesamte Gruppe, glotzte feixend zu ihnen nach oben und applaudierte, als hätten Sara und Luca den Grammy für den besten Love Song gewonnen.
    »Ups, wie peinlich«, flüsterte Luca und grinste Sara schief an. »Schlimm für dich?«
    Sie schüttelte den Kopf und ließ sich von ihm auf die Beine ziehen. »Genau richtig für mich«, sagte sie schlicht und lächelte zurück.
    Hand in Hand, aber mit heißen Wangen gingen sie zur Rückseite des Daches, das fast auf einer Höhe mit der steilen Bergwiese war, sprangen den letzten Absatz hinunter und schlenderten auf die anderen zu.
    »Mann, wir haben uns schon Sorgen gemacht, als du nirgendwo zu finden warst«, lachte Benno und schlug Sara auf den Rücken, als wäre sie ein Pferd, das man mit kräftigen Klapsen loben musste. Aus den
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