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Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Titel: Rebella - Alpenblues & Huettenflirt
Autoren: Stefanie Erlenbach
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anschnauzen lassen? Nee danke! Mach mal vorwärts, Benno, so toll ist das auch nicht, hier herumzuhängen«, versuchte sie ihren Vordermann anzutreiben. Auf eine Leiter durfte immer nur eine Person, der Rest musste warten. Doch Benno kam auch nicht weiter. »Stau auf der A1 Richtung Süden«, beschwerte er sich. »Da vorn kommt der Kamin, den Leo angekündigt hat. Das dauert. Ich muss auch warten, sonst wäre ich schon lange oben. Hast du nicht bemerkt, wie flink ich geworden bin?«
    »Ah, jetzt weiß ich, warum du mich immer an ein Murmeltier erinnerst, die Figur passt jedenfalls«, stichelte Sara, musste ihm aber recht geben. Benno war kaum wiederzuerkennen. In den letzten zwei Wochen hatte er nicht nur abgenommen, er war inzwischen weder schwabbelig noch käsig weiß im Gesicht, sondern sah einfach nur gesund aus.
    »Danke, ich nehme das als Kompliment. Ah, jetzt geht’s weiter.« Tatsächlich war Benno, ehe man sich’s versah, die Leiter hochgekraxelt, wartete, bis auch Sara oben angekommen war, und reichte ihr für die letzten Zentimeter die Hand, um sie hochzuziehen.
    »Was ist das eigentlich mit Luca und dir?«, fragte er sie neugierig.
    »Och, Mensch, Benno, jetzt fang du nicht auch noch an.« Sara lockerte die verkrampften Finger. »Lass mich einfach in Ruhe damit, ja?«
    »Ist ja euer Bier. Aber wir sind nur noch kurz unterwegs. Zeit, aufzuräumen, findest du nicht? Die letzten zwei Wochen waren wie verzaubert. Soll ich dir was sagen? Am liebsten würde ich zusammen mit euch allen runter bis nach Venedig laufen und dann noch weiter. Zu Hause macht doch jeder sein eigenes Ding, so wie hier wird es nie wieder, garantiert.«
    »Hm, ich könnte eigentlich auch weiterlaufen. Es war wirklich eine tolle Zeit«, stimmte sie ihm zu.
    »Fein, und bei der Gelegenheit kannst du gleich die Sache mit Luca klären.«
    »Da gibt es nichts zu klären. Er hat mir unterstellt, ich hätte was mit Toni gehabt, und sich dann mit Sofia getröstet, und damit hat sich diese Sache, die es im Übrigen nie gab, erledigt«, sagte Sara.
    »Ich hatte nicht den Eindruck, dass zwischen Luca und Sofia etwas läuft«, widersprach Benno.
    »Luca und Sofia sind Sandkastenfreunde«, echote Theresa von hinten, die jedes Wort mitgehört hatte.
    »Könnt ihr euch mal um euren eigenen Kram kümmern?«, erwiderte Sara genervt.
    »Wir fragen Luca gleich mal, was er dazu meint. Er steht schon oben und macht Fotos für seine Heldengalerie.« Benno verschwand hinter Tim in einem Felsspalt, der senkrecht nach oben führte.
    »Nein, kommt gar nicht infrage«, rief Sara. Also echt, jetzt reichte es ihr aber. Wenn dieser Kamin nicht ihre volle Aufmerksamkeit gefordert hätte, würde sie sich jetzt so richtig aufregen. Dafür hatte sie aber keine Zeit, weil sie fürchtete, jeden Augenblick mit ihrem dick gepackten Rucksack stecken zu bleiben. Wenn sie sich vorstellte, dass sie vor zwei Wochen noch das Knieschlottern bei einem schmalen Steg bekommen hatte, und nun kroch sie hier einen Schlund hinauf, kaum breiter als eine dicke Eiche, dafür aber mit Freifall-Garantie. Unfassbar.
    Stolz kam sie oben an. Dort wartete schon Luca, der sämtliche Kaminbezwinger knipste, die aus dem Felsspalt gekrochen kamen. Wenigstens war die Tour für ihn in dieser Hinsicht ein voller Erfolg gewesen. Sara machte sich so dünn wie möglich, um sich an ihm vorbeizuquetschen, als sie seinen Griff am Arm spürte. »Sara? Können wir reden?«, sagte er hastig. Sara schaute verwundert auf. »Jetzt? Hier?«, fragte sie regelrecht überrumpelt.
    »Ich, also, ich …«, er rang nach Worten und senkte den Kopf. »Es tut mir leid, die letzten Tage, meine ich. Ehrlich, ich bin so ein Hornochse.« Er suchte in ihrem verstörten Gesicht nach einer Reaktion. »Mann«, stieß er plötzlich hervor. »Ich hatte solche Angst, du würdest dich in Toni verknallen. Gegen den hätte ich doch einpacken können. Ich … gibst du mir noch eine Chance?« Sara schaute auf die Hand, die sie noch immer festhielt. Verlegen ließ er sie los, berührte aber nach kurzem Zögern behutsam ihre Wange. »Eine Chance nur, Sara, bitte, es bedeutet mir alles.« Eindringlich schaute er sie an. Als Sara nichts erwiderte, sondern nur hilflos und überwältigt die Lippen öffnete, trat er abrupt einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. »Sorry, ich bin so bescheuert, es ist nur … Vergiss es einfach!« Einen Fluch murmelnd, wandte er sich ab und flüchtete förmlich den Berg hinauf.
    Luca war wirklich der
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