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Rebel Force 01 - Im Fadenkreuz

Rebel Force 01 - Im Fadenkreuz

Titel: Rebel Force 01 - Im Fadenkreuz
Autoren: Alex Wheeler
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will gehorchen. Er will seine Erinnerung ausmerzen, sich der Vergangenheit entledigen. Er kämpft darum, alles auszulöschen.
    Er hat keinen Namen. Keine Geschichte. Sein Leben ist leer. Er erinnert sich an nichts, als an diese Wände, an das Licht, an die Stimme des Commanders. An Schmerz. An fast nichts, außer...
    Da sind Bilder. Ein kleines Mädchen, blond, mit einem unschuldigen Lächeln. Ein grasbewachsener Hügel und gleich dahinter ein See, kühl und erfrischend. Zwei gleißende Sonnen stehen an einem violetten Himmel. Die Stimme einer Frau. Eine Hand auf seiner Stirn, weich und warm. Er will vergessen... aber nicht so sehr, wie er sich doch erinnern will.
    Es sind nur Bilder. Sie sind alles, was ihm geblieben ist.
    »Sag mir, woran du dich erinnerst«, sagt der Commander.
    Seine Finger zucken über den Schalter, der den Schmerz auslöst.
    Er würde lieber sterben, als noch einen Schock überleben. Aber sie lassen ihn nicht sterben.
    »Ich erinnere mich...an ein Mädchen«, sagt er leise. »Sie ist meine...«Schwester? Freundin? Tochter? Aber die Erinnerung will ihm nicht kommen. Nur ihr Gesicht. »Sie ist mein«, sagt er zum Commander.
    Der Commander lächelt.

    Die Stunden vergingen nur langsam, während X-7 Coruscant näher kam. X-7 wusste durch ausgiebige Studien über »normales«Verhalten, dass normale Wesen das Bedürfnis haben würden, sich die Zeit zu vertreiben. Sie würden mit dem Datapad herumspielen, eine Partie Dejarik spielen oder sogar durch das Fenster in die endlosen Weiten des Raumes starren. Und wenn nötig, würde X-7 dasselbe tun. Auf einem Einsatz war er bestens dafür gerüstet, sich anzupassen.
    Aber wenn er allein war, hatte er kein solches Bedürfnis. Er hatte die Matratze aus seiner Koje gezerrt. Der harte Durastahl an seinem Rücken fühlte sich vertraut komfortabel an. Ihm gefielen diese Stunden allein im Weltraum. So vieles in seinem Leben war ein sorgsam einstudierter Akt. Einsame Momente wie dieser waren eine Erleichterung. Er konnte die Maske fallen lassen und so sein, wie er war: leer.
    Niemand in der Galaxis hatte X-7 jemals so gesehen. Hier war er er selbst. Niemand, außer natürlich dem Commander, der ihn in- und auswendig kannte.
    Und so war es auch richtig, denn der Commander hatte ihn erschaffen.

    Er steht dem Commander wie ein Gleichberechtigter gegenüber, dabei werden sie niemals gleichberechtigt sein. Es gibt keine Fesseln mehr, keine Sensoren, keine neuronischen Fesseln, die Schmerz als Bestrafung auslösen. Das haben sie hinter sich. Er sitzt auf einer Seite des Schreibtischs und der Commander auf der anderen. Erwartet.
    »Glückwunsch, X-7«, sagt der Commander. Er streckt die Hand aus, und X-7 weiß, dass er sie schütteln muss. Man hat ihn gut ausgebildet. Er kann wie ein Mensch handeln.
    Der Commander sagt ihm, dass er ein Mensch ist.
    Der Commander sagt ihm, dass die Dinge, die er gelernt hat - zu lächeln, zu lachen, Schmerz, Angst oder Freude zu imitieren - einst Dinge waren, die er instinktiv gekannt hatte. Dass er einst ein Wesen wie alle anderen war, verweichlicht und dumm.
    Dieses andere Ich tut ihm leid.
    Er ist dem Commander dankbar, dass er es eliminiert hat.
    »Ich muss zugeben, dass ich immer dachte, X-3 wäre der Richtige«, sagt der Commander und schüttelt den Kopf. »Er schien irgendwie... undurchdringlich zu sein.«
    Für X-7s Vibro-Klinge war er in der letzten Trainingsrunde nicht undurchdringlich.
    X-7 und X-2 waren leicht loszubekommen. X-2 bekam eine Fehlfunktion und versuchte zu fliehen. Er murmelte etwas von Allianzen und stachelte die anderen dazu auf, den Commander als ihren Feind zu sehen. Aber das war, noch bevor die Gefühle von X-7 starben, weswegen er das Töten sogar genießen konnte. Und X-4 erhängte sich mit einer Laserpeitsche.
    Und dann war nur noch einer übrig.
    »Sie waren einmal deine Freunde«, sagt der Commander. »Deine Partner in einer aufregenden neuen Unternehmung.
    Empfindest du keine Trauer über ihren Tod?«
    Er weiß, dass der Commander ihn auf die Probe stellt. Doch er hat keine Angst. Er hat nichts zu verbergen.
    »Ich empfinde nichts«, sagt er aufrichtig, »als das Bedürfnis zu gehorchen.«
    Der Commander nickt. »Du bist bereit. Aber da ist noch eine letzte Sache. Ich möchte dich jemandem vorstellen.«Er drückt einen Knopf auf seiner Konsole und ein Bildschirm fährt aus der Tischplatte.
    Ein Gesicht erscheint.
    Sein Kopf ist kahl rasiert. Jung, fast noch ein Kind, aber mit den Augen eines
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