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Rebecka Martinsson 03 - Der schwarze Steg

Rebecka Martinsson 03 - Der schwarze Steg

Titel: Rebecka Martinsson 03 - Der schwarze Steg
Autoren: Åsa Larsson
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die Waffe des toten Leibwächters zu fassen bekommen und schießt auf das Licht, jemand fällt zu Boden, und die Taschenlampe erlischt.
    Es ist stockfinster. Mauri stellt fest, dass er auf dem Boden liegt. Und als er sich aufrichten will, geht das nicht. Seine Hand ist nass, sein Hemd ist nass.
    Ich bin am Bauch getroffen worden, denkt er, dann geht ihm auf, dass er sich mit Whisky übergossen hat. Weil er nichts sehen kann, sind die Geräusche lauter. Frauen schreien in der Küche vor Angst, dann kommt wieder dieses Ploppen, und es wird still und Mauri denkt, Ebba, und dann muss er weg hier, das ist sein einziger Gedanke. Weg hier.
    Er hört, wie die Eindringlinge draußen in der Halle die Lichtschalter betätigen, aber nichts passiert. Ganz Regla liegt im Dunkeln.
    Und Paul Lasker schreit ununterbrochen. Unter dem Tisch stoßen zwei der Herren gegeneinander. Es ist eine Frage von Sekunden, bis die anderen wieder im Esszimmer sein werden.
    Mauri ist an der Hüfte getroffen worden. Aber er kann sich mithilfe der Hände davonschleppen. Esszimmer und Salon liegen nebeneinander, und da der Barschrank das Gegenstück zum Kachelofen im Salon ist, weiß Mauri, dass er sich jetzt in der Nähe der Salontür befindet. Er zieht sich über die Schwelle, hier hätten sie jetzt alle ihren Kaffee trinken sollen. Nach zwei weiteren Metern sind seine Kräfte erschöpft.
    Und jetzt legt jemand vorsichtig die Hand auf seinen Rücken. Er hört, wie Ester ihm ins Ohr flüstert:
    »Sei still, wenn du leben willst.«
    Und der General hält im Esszimmer noch immer stand, er gibt blindlings eine Salve aus der Türöffnung in die Halle ab. Jetzt steht jemand auf der anderen Seite der Tür und hält eine Taschenlampe, während die anderen schießen. Paul Lasker ist verstummt. Der General schießt, aber sparsam. Er hat nicht mehr viele Schüsse, bald können sie allem ein Ende machen.
    Ester hilft Mauri, sich auf ein hartes Sofa aus dem 18. Jahrhundert zu setzen. Im Protokoll der Voruntersuchung werden die Blutflecken erwähnt werden, die er dort hinterlässt, es wird Spekulationen um einen möglichen Handlungsverlauf geben. Ester geht vor ihm in die Hocke und hebt ihn auf ihre Schultern.
    Ich hebe, denkt sie. Eins, zwei, drei.
    Er ist nicht so schwer. Der Salon liegt neben der Bibliothek, die Bibliothek ihrerseits neben einem noch nicht eingerichteten Zimmer, das als Abstellraum dient. Von dort aus führt eine Tür in den Garten. Ester kann diese Tür öffnen und geht mit langen Schritten hinaus in die Dunkelheit.
    Sie kennt den Weg. Immer wieder ist sie mit verbundenen Augen durch das Wäldchen gelaufen. Ihr Gesicht hat sie sich an den Baumstämmen zerkratzt, aber jetzt kennt sie ihren schwarzen Pfad. Wenn sie nur den Hofplatz und den mit Gras bewachsenen Hang zum Wald hinter sich bringen kann.
     
    Der Anführer leuchtet die Männer im Esszimmer mit der Taschenlampe an. Der Lichtkegel wandert von einem Gesicht zum anderen. General Helmuth Stieff ist tot, Paul Lasker ebenfalls. Heinrich Koch liegt an der Wand. Seine Hand ist eine leblose Kralle über einem wachsenden roten Fleck auf der weißen Hemdbrust. Entsetzt starrt er den Mann mit dem geschwärzten Gesicht an, der die Taschenlampe in der linken Hand hält. Er atmet kurz und keuchend.
    Der Anführer zieht seine Glock und schießt ihm zwischen die Augen. Jetzt werden die beiden Überlebenden redseliger. Er registriert, dass Viktor Innitzer vor Entsetzen aufschreit.
    Innitzer scheint körperlich unversehrt zu sein. Er sitzt an der Wand und presst sich die Arme auf die Brust.
    Gerhart Sneyers liegt unter dem Tisch auf der Seite.
    Der Anführer macht eine Kopfbewegung, und einer der Männer packt Sneyers’ Füße und zieht ihn vor die des Anführers. Da liegt er auf der Seite, die Knie leicht angezogen, die Hände zwischen den Oberschenkeln. Seine Stirn ist schweißnass. Schweißperlen lösen sich und laufen über sein Gesicht. Sein ganzer Körper bebt wie vor Kälte.
    »Name?«, fragt der Anführer auf Englisch. Dann wechselt er auf Deutsch über.
    »Ihr Name? Und wer sind die anderen?«
    »Verfaul doch einfach«, sagt Sneyers auf Niederländisch, und als er den Mund öffnet, um diese Wörter zu äußern, schießt Blut heraus.
    Der Anführer bückt sich und erschießt auch ihn. Dann dreht er sich zu Viktor Innitzer um.
    »Please, don’t kill me«, bettelt Innitzer.
    »Who are you? Und wer sind die anderen?«
    Und Innitzer sagt, wer er ist, und nennt die Namen, als die Taschenlampe die
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