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Rebecka Martinsson 02 - Weisse Nacht

Rebecka Martinsson 02 - Weisse Nacht

Titel: Rebecka Martinsson 02 - Weisse Nacht
Autoren: Asa Larsson
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gefesselt«, wehrt Sven-Erik wütend ab. »Kommt der Krankenwagen nicht endlich?«
    Diese Frage gilt Anna-Maria. Anna-Maria macht eine Kopfbewegung, die bedeutet, dass sie es nicht weiß. Jetzt halten Sven-Erik und Fred Rebecka Martinsson gemeinsam fest. Sie liegt zwischen ihnen auf den Knien und wirft sich von einer Seite auf die andere.
    Und in diesem Moment trifft endlich der Krankenwagen ein. Dicht gefolgt von einer weiteren Streife. Blaulicht und Sirenen durch den harten, grauen Regen. Ein fürchterlicher Radau.
    Und durch alles hört Anna-Maria Rebecka Martinsson schreien.
    Rebecka Martinsson schreit. Sie schreit wie eine Verrückte. Sie kann nicht damit aufhören.

GELBBEIN
    ER IST SCHWARZ wie der Satan. Kommt durch ein Meer aus verblühtem Mohn. Die wolligen weißen Samenkapseln stieben wie Schnee unter der Herbstsonne auf. Dann bleibt er stehen. Hundert Meter von ihr entfernt.
    Seine Brust ist breit. Und sein Kopf auch. Lange, grobe schwarze Haare am Hals. Schön ist er nicht. Aber groß. Genau wie sie selbst.
    Er steht ganz still da, als sie näher kommt. Sie hört ihn seit gestern. Sie hat gelockt und gerufen. Hat für ihn gesungen. Hat in der Dunkelheit erzählt, dass sie ganz allein ist. Und er ist gekommen. Jetzt ist er endlich gekommen.
    Das Glück lässt ihre Pfoten brennen. Sie läuft auf ihn zu. Sie macht ihm vorbehaltlos den Hof. Sie zieht die Ohren zusammen und geht in Werbungsstellung. Krümmt sich. Ihr langer Rücken wie ein geschmeidiges S. Sein Schwanz peitscht langsam und fegend hin und her.
    Nase an Nase. Nase an Genitalien. Nase an Schwanz. Und dann wieder Nase an Nase. Die Brust hervor, den Nacken gestreckt. Das alles ist unerträglich feierlich. Gelbbein legt ihm alles zu Füßen, was sie nur hat. Wenn du mich willst, dann kannst du mich haben, sagt sie deutlich.
    Und dann gibt er ihr das Zeichen. Legt eine Vorderpfote über ihre Schulter. Dann macht er einen verspielten Sprung vorwärts.
    Und dann kann sie sich nicht mehr zurückhalten. Die Spielfreude, die sie vergessen hatte, ist mit aller Macht wieder da. Sie macht einen Sprung von ihm weg. Rennt los, dass die Erde nur so hinter ihr aufspritzt. Beschleunigt, macht kehrt, stürzt zurück und fliegt mit einem langen Sprung über ihn hinweg. Dreht sich um. Senkt den Kopf und bleckt die Zähne. Und dann rennt sie wieder weg.
    Er setzt ihr nach, und sie schlagen gemeinsam einen Purzelbaum, als er sie eingeholt hat.
    Sie sind außer sich vor Freude. Spielen wie verrückt. Liegen danach keuchend übereinander.
    Sie reckt träge den Hals und leckt seinen Kiefer.
    Die Sonne sinkt zwischen den Tannen. Die Beine sind müde und zufrieden.
    Alles ist jetzt.

Danksagung
    REBECKA MARTINSSON kommt wieder auf die Beine; ich glaube an dieses kleine Mädchen in den roten Gummistiefeln. Und nicht vergessen: In meiner Geschichte bin ich Gott. Die Personen können ab und zu ihren freien Willen haben, aber ich habe sie erfunden. Auch die meisten Orte im Buch sind erfunden. Es gibt zwar am Torneälv ein Poikkijärvi, aber damit enden auch alle Ähnlichkeiten, es gibt keinen Kiesweg, keine Kneipe, keinen Pfarrhof.
    Viele haben mir geholfen, und bei einigen möchte ich mich hier bedanken bei der Juristin Karina Lundström, die innerhalb der Polizeibehörden interessante Personen aufspürt. Bei Oberarzt Jan Lindberg, der mir bei meinen Toten geholfen hat. Bei der Doktorandin Catharina Durling und der Assessorin Viktoria Edelman, die immer im Gesetzbuch nachschlagen, wenn ich keine Lust habe oder etwas nicht begreife. Bei Hundeführer Peter Holmström, der von der Supertöle Clinton erzählt hat.
    Die Fehler in meinem Buch sind meine. Ich vergesse zu fragen, verstehe etwas falsch und entscheide mich wider besseres Wissen.
    Dank auch an Verleger Gunnar Nirstedt für kluge Bemerkungen. Lisa Berg und Hans-Olov Öberg, die gelesen und gedruckt haben. Mama und Eva Jensen, die immer wieder auf den Repeatknopf drücken und sagen: Große Klasse, wirklich! Papa, der für Landkarten sorgt und alle möglichen Fragen beantworten kann und der mit siebzehn Jahren beim Eisnetzauslegen Wölfe gesehen hat.
    Und dann noch: Per, genau, für alles.
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