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Rebecca und Shane

Rebecca und Shane

Titel: Rebecca und Shane
Autoren: Laura Broschat
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konnte ihn jetzt schon nicht leiden.
    »Shane, lass den Scheiß! Wir müssen uns immerhin um sie kümmern. Ich mache mir langsam Sorgen um sie«, erwiderte daraufhin die wärmere Stimme und ich hörte, wie jemand auf mich zukam, bevor sich die Matratze neben mir absenkte. Sofort machte mein Herz einige unruhige Sprünge, bevor es unkontrolliert zu Rasen begann, und ich vergeblich versuchte, mich selbst zu beruhigen.
    »Sie sieht ganz schön blass aus«, stellte der Nettere der beiden Entführer fest, wobei er sich wohl über mich beugte, denn sein Atem kitzelte mich im Nacken. Ich schluckte ängstlich und hoffte, dass er es nicht gehört hatte. Gott, was sollte ich jetzt nur tun?
    »Ich hab doch gesagt, du hast ihr zu viel Beruhigungsmittel eingeflößt.«
    »Nein, das habe ich nicht, Shane … ich heiße ja nicht Jake.«
    »Höre ich da etwa Jemanden meinen Namen rufen?«, erklang plötzlich eine andere, ziemlich laute und ziemlich tiefe Stimme, wie aufs Wort. Dann vernahm ich polternde Schritte, und der dritte Mann betrat ebenfalls das Zimmer.
    »Vergiss es einfach, Jake«, winkte die arrogante Stimme kühl ab, und ich hörte jemanden verächtlich schnauben.
    »Mann, pennt die immer noch?«, fragte die tiefe Stimme, und es herrschte Stille im Raum. »Soll ich sie mal durchschütteln?«
    »NEIN!«, kam es sofort panisch von der Stimme neben mir.
    »Oder willst du sie noch zerquetschen?«
    »Schon gut, Brüderchen. Ich geh wieder zu Maggy – sie kocht gerade. Ich muss aufpassen, dass sie die Küche nicht abfackelt.“ Ich hörte die anderen Beiden lachen, dann ertönten wieder polternde Schritte. Gott, konnten die anderen beiden Deppen nicht auch endlich das Zimmer verlassen und mir meine Ruhe lassen, damit ich mir irgendwie einen Fluchtplan ausdenken konnte?
    »Naja, ich zieh dann mal Leine. Die Kleine scheint ja noch ein bisschen schlafen zu wollen. Kommst du mit?« Die arrogante Stimme schien meine Gedanken gehört zu haben und ich tanzte innerlich vor Freude. Jetzt musste nur noch der Zweite verschwinden.
    »Nein, ich bleibe lieber noch ein bisschen hier. Ich mache mir Sorgen um Rebecca.« Woher zur Hölle wusste der meinen Namen? Was ging hier vor sich?
    »Deine Entscheidung«, erwiderte die arrogante Stimme, bevor Schritte ertönten und dann das Klicken, als die Tür ins Schloss gezogen wurde. Nun war ich also mit einem von denen alleine. Ganz klasse. Wenn der mich auch nur irgendwo anfasste, dann würde ich ihm dermaßen eine reinhauen, dass ihm die Spucke wegblieb!
    »Du kannst jetzt die Augen aufmachen. Den anderen kannst du ja was vormachen, aber ich sehe genau, dass du wach bist, Rebecca.« Die Stimme des Entführers klang warm und irgendwie einladend. Ein kleiner Teil von mir wollte ihm vertrauen, und ich hasste diesen Teil sofort dafür. Doch ich sah ein, dass es keinen Sinn hatte, mich weiterhin schlafend zu stellen. Langsam öffnete ich meine Augen und blickte in das, erstaunlicherweise, freundliche Gesicht eines hübschen Jungen um die zwanzig. Er hatte dunkelblondes, verwuscheltes Haar und warme, schokobraune Augen. Er wirkte durch und durch freundlich und vertrauenserweckend. Mit zusammengekniffenen Augen setzte ich mich auf und rückte von ihm weg. »Na schön – wer bist du und was wollt ihr von mir?«
    »Ich bin Ryan und wir wollen dich beschützen«, erwiderte er sofort gelassen, doch ich schnaubte nur verächtlich.
    »Ja, genau. Wenn ich jemanden beschütze, dann entführe ich ihn auch immer und betäube ihn so dermaßen, dass ihm am nächsten Tag sein behämmerter Kopf wie verrückt dröhnt!“ Ryan begann zu lächeln und dabei wirkte er noch schöner und noch freundlicher, wenn das überhaupt möglich war. Gott, es machte mir Angst, dass er so nett war. Waren Entführer nicht eigentlich das komplette Gegenteil?
    »Also, was wollt ihr wirklich von mir und woher zur Hölle kennst du eigentlich meinen Namen?«, schoss es schnippisch aus mir heraus, und Ryan lächelte noch breiter. »Hör gefälligst auf, so zu grinsen, das macht mich noch wahnsinnig! Immerhin bist du mein bescheuerter Entführer!« Ryans Mundwinkel sackten herab und er schien wirklich zu versuchen, böse zu schauen, doch es sah so armselig aus, dass ich mir erstaunlicherweise ein Lachen verkneifen musste.
    »So besser?«
    »Nein, es sieht bescheuert aus«, antwortete ich wahrheitsgemäß und wieder grinste Ryan.
    »Beantwortest du jetzt meine Fragen?« Genervt atmete ich aus und er räusperte sich leise.
    »Wir wollen dich
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