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Rebecca und Shane

Rebecca und Shane

Titel: Rebecca und Shane
Autoren: Laura Broschat
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hier aus am besten beschützen können. Also haben wir dich gestern ›entführt‹, bevor du bei deiner Freundin ankamst. Deine Mutter haben wir schon informiert, damit sie sich keine Sorgen macht, du musst also …«
    »Ihr kennt meine Mum?«, schoss es aus mir heraus und Ryan seufzte leise, verzog allerdings keine Miene.
    »Ja, wir kennen deine Mutter, und sie weiß jetzt, dass du sicher bist. Du kannst sie von mir aus nachher anrufen, aber du kannst sie erst einmal nicht sehen.“
    »Woher kennt ihr meine Mum?«
    »Dein Vater war einer von uns.«
    »Was auch ein Entführer?«
    »Nein er war auch ein Lamia.«
    »Ein was?«
    »Lamias sind übernatürliche Wesen, welche ausschließlich männlich sind. Sie sehen aus, wie Menschen, sind nur wesentlich stärker als sie. Lamias werden nicht zu dem gemacht, was sie sind – wir werden so geboren und sind mit dem Erreichen des zwanzigsten Lebensjahres voll entwickelt. Im Normalfall leben wir danach noch knapp hundert Jahre, doch sobald einer seine Seelenverwandte, oder auch Gefährtin, gefunden hat, werden sie beide unsterblich. Beide, sowohl Lamia als auch Gefährtin, können jedoch auch umgebracht werden.«
    Ich hörte Ryan aufmerksam zu, doch dann konnte ich nicht mehr an mich halten und unterbrach ihn, indem ich schallend auflachte. Ihn schien das keineswegs zu verwundern. Er saß einfach still da, bis ich mich wieder halbwegs unter Kontrolle hatte.
    »Willst du mich verarschen? Du willst mich verarschen! Du kannst doch nicht ernsthaft glauben, dass ihr kleine Vampire seid, oder?«, fragte ich ihn, halb belustigt und halb verärgert, woraufhin Ryans Augenbraue skeptisch nach oben wanderte.
    »Ich habe nie behauptet, dass wir Vampire seien. Wir trinken kein Blut, sondern essen normales Essen – wir lesen auch keine Gedanken, oder rennen schneller als unsere nicht vorhandenen Schatten. Und Knoblauch stört uns auch kein Bisschen. Ich liebe ihn sogar … naja, ist ja auch egal. Wir sind Lamias. Ich kann es dir beweisen!«
    »Na, da bin aber gespannt«, entkam es mir spöttisch und ich musterte den hübschen Jungen aus zusammengekniffenen Augen. Ryan stand auf und sah sich im Raum um. Er schien etwas zu suchen. Nach einer Weile wurde er fündig und präsentierte mir fast schon stolz eine große, blaue Blumenvase, die er mir grinsend entgegen hielt.
    »Drück so fest zu, wie du kannst.« Schulterzuckend tat ich, wie mir geheißen, doch natürlich geschah nichts. Die Vase war viel zu dick und ich viel zu schwach.
    »Was soll mir das jetzt beweisen?« Immer noch grinsend nahm er die Vase wieder an sich und zerdrückte sie ohne die geringste Anstrengung, mit seiner rechten Hand. Erschrocken schrie ich auf, als das Porzellan mit dem filigranen Muster unter einem dumpfen Knall zerbrach, bevor große, dicke Scherben auf dem Boden barsten und klirrend in ihre Einzelteile zersprangen. Mit großen Augen starrte ich zu ihm hinauf. Er machte einen athletischen – muskulösen zwar, doch trotzdem recht schmächtigen Eindruck, wenn man ihn mit dem Ausmaß seiner Kraft verglich – er war, weiß Gott, kein Arnold Schwarzenegger oder Vin Diesel. Wie also hatte er das geschafft? »Reicht dir das als Beweis?«
    »Äh … nein.« Wieder lächelte Ryan, bevor er leicht den Kopf schüttelte.
    »Das habe ich schon fast erwartet. Na schön – alle Lamias und alle Gefährtinnen haben ab ihrer vollendeten Verwandlung ein Zeichen auf dem Nacken. Es ist eine braune Sichel.« Ryan drehte sich um und präsentierte mir seinen Nacken. Tatsächlich konnte ich dort eine braune Sichel erkennen.
    »Na und? Die kannst du dir auch aufgemalt haben«, erwiderte ich kühl, doch er tat das abermals mit einem wissenden Lächeln ab.
    »Komm bitte mit zum Spiegel.« Seufzend erhob ich mich. »Und jetzt dreh dich um und sieh dir deinen Nacken genau an. Was siehst du?« Genervt strich ich meine langen Haare zur Seite und betrachtete im Spiegel meinen Nacken. Erstaunt stellte ich fest, dass auch ich solch ein Zeichen hatte und strich mit meinem Finger darüber. Keine Farbe klebte an ihm und ich wusste nicht was ich davon halten sollte.
    »Heißt das, ich bin auch ein Lamia?«, fragte ich verwirrt und Ryan schüttelte seinen Kopf.
    »Nein, du bist eine Gefährtin.« Langsam schwirrte mein Kopf noch mehr und ich ließ mich wieder auf das Bett fallen. »Okay das wird mir gerade ein wenig zu skurril.«
    »Wenn ein Lamia und eine Gefährtin einander gefunden haben, werden sie beide unsterblich. Bei einer Gefährtin ist
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