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Rebecca und Shane

Rebecca und Shane

Titel: Rebecca und Shane
Autoren: Laura Broschat
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die Wandlung abgeschlossen, wenn sie das 18. Lebensjahr erreicht. Dann ist sie für alle Lamias deutlich als eine Gefährtin gekennzeichnet. Gefährtinnen sind sehr selten und daher reißen sich die meisten Lamias um sie, damit sie nicht sterben müssen und natürlich auch, um ihre Liebe zu finden. Denn wenn erst mal ein Band zwischen einem Lamia und einer Gefährtin entsteht, bleibt es für ewig bestehen.
    Eine Gefährtin kann aus einer Verbindung zwischen einem Lamia und einer Gefährtin hervorkommen und auch, im ganz seltenen Fall, aus einer Verbindung zwischen einer Menschenfrau und einem Lamia. Wenn sie aus solch einer Verbindung entsteht, dann ist die Gefährtin noch viel stärker und noch begehrter unter den Lamias.
    Meist gehen aus den Verbindungen von Lamias und Frauen, egal ob Gefährtin oder Mensch, wieder Jungen hervor, welche dann ebenso zu Lamias werden. Daher sind Gefährtinnen so selten und begehrt. Auch viele dunkle Gestalten sind an den Gefährtinnen interessiert, um ihre Macht zu stärken und unsterblich zu werden.
    Deswegen müssen die wenigen Gefährtinnen auch beschützt werden, bis sie ihren Seelenverwandten gefunden haben und wertlos für die Bösen geworden sind. Denn wenn eine Gefährtin sich einmal an einen Lamia gebunden hat, dann kann sie sich nie wieder neu binden und sie wird sterblich, sobald der Lamia stirbt. Andersrum ist es genauso.«
    »Dir ist klar, wie vollkommen absurd und krank das klingt?«, fragte ich Ryan rein rhetorisch, mit großen Augen, und wieder lachte er leise.
    »Ja, das ist mir klar. Doch es ist die Wahrheit. Ich kann dir sogar ein überglückliches Lamia-Gefährtinnen-Pärchen zeigen. Jake hast du ja schon kennengelernt. Er hat vor zehn Jahren seine zweite Hälfte gefunden. Ihr Name ist Maggy und die beiden sind mittlerweile verheiratet. Du hast sie gestern auch kurz zu Gesicht bekommen. Sie war, genau wie du, eine Gefährtin und hat sich ihn ausgesucht.«
    »Und wenn ich das richtig verstanden habe, war meine Mum auch eine Gefährtin und ist nach dem Tod meines Dads wieder menschlich geworden?«
    »Nun … nein … nicht ganz, aber das erkläre ich dir später. Ich denke, das reicht erst einmal für heute.« Ryan schien erleichtert zu sein, dass ich ihn nicht mehr anschrie und für verrückt erklärte. »Ganz ehrlich? Ich kann dir das einfach nicht glauben. Es ist zu verrückt.«
    »Das kann ich verstehen. Doch irgendwann wirst du es nicht mehr leugnen können und dich damit anfreunden. Da bin ich mir sicher.«
    »Also habe ich, wenn du wirklich die Wahrheit sagst, keine andere Wahl, als mir einen Lamia zu suchen? Menschen kann ich nicht lieben, oder was?«
    »Ich habe auf jeden Fall noch von keiner Gefährtin gehört, die einen Menschen geliebt hätte. Ich glaube, das ist nicht möglich, da sie sich von Lamias quasi magisch angezogen fühlen. Das ist so von der Natur bestimmt, damit es auch unsterbliche Lamias gibt, aber eben nur sehr wenige.«
    »Das ist wirklich krank.«, erwiderte ich schlicht und Ryan grinste schwach.
    »Ein wenig.«
    »Wie alt bist du?«
    »Ich bin seit vierzig Jahren zwanzig Jahre alt.«
    »Wow – du hast dich gut gehalten«, bemerkte ich lächelnd und Ryan schien erleichtert über meine ruhige Reaktion zu sein.
    »Möchtest du Maggy und Jake kennenlernen?«
    »Ähm … ich weiß nicht. Ich…« Ryan stand auf und reichte mir seine Hand. Ich starrte sie ungläubig an. Er war immerhin, trotz allem, mein Entführer, das durfte ich auf keinen Fall vergessen. Ich sollte ihm nicht blind vertrauen – nur leider gab es da immer noch diesen Teil in mir, der genau das wollte. »Bin ich jetzt bei euch gefangen?«
    »Nun … ja. Irgendwie schon. Wir müssen ja für deine Sicherheit sorgen.«
    »Aber ihr könnt mich doch auch beschützen, wenn ich zu Hause bin«, widersprach ich hoffnungsvoll, woraufhin Ryan unglücklich die Augenbrauen zusammen zog.
    »Ja, das habe ich auch gesagt, aber Shane hielt es für besser, dich bei uns zu haben, und nun musst du dich leider damit abfinden. Es tut mir leid, aber er ist der Boss.«
    »Boah, jetzt weiß ich, warum ich ihn von Anfang an nicht leiden konnte!«, zischte ich genervt und Ryan lachte. »Er kann zwar ein Arsch sein, aber so schlimm ist er auch wieder nicht. Immerhin ist er mein bester Freund.« Ich zog fragend eine Augenbraue hoch. Ryan und Shane kamen mir zu unterschiedlich vor, um beste Freunde zu sein. Der eine war der Obermacho und der andere der überfreundliche und fürsorgliche Kerl. Nein, das
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