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Raylan (German Edition)

Raylan (German Edition)

Titel: Raylan (German Edition)
Autoren: Elmore Leonard
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an den Lippen. »Aber nicht als Bunny, sondern lieber als ... unglaublich große Frau in einem unfassbar sexy Kleid. Oder ... keine Ahnung, als irgendwas anderes.«
    »Mann, die großen Weiber kleben doch sowieso schon die ganze Zeit an mir. Wissen, dass ich eine brauche, die nicht in meinen Armen verloren geht.«
    »Ich sehe dich eher als klassische Schönheit, als eine ultimative Sexbombe, wie so eine aus Ein Käfig voller Narren , ein groß gewachsenes, unzüchtiges Flittchen.«
    »Du glaubst doch wohl nicht, dass ich ein Kleid anziehe.«
    »Eine Art Abendkleid vielleicht.«
    »Und woher nehme ich Titten?«
    »Mach dich schon mal auf den Weg hierher, ich überleg mir was.«
    Ihm fiel ein, dass er eventuell auch Delroys gesamten Körper rasieren müsste, beschloss aber, das ihm gegenüber erst mal nicht zu erwähnen.
    »Ich versuche mich gerade zu erinnern, was wir hier im Cooz außer G-Strings noch so vorrätig haben. Ich seh mich mal um. Delroy? Ich bestelle Bobby her, der soll das Make-up machen. Alle schwarzen Dragqueens lieben ihn. Bobby macht dir Smokey Eyes mit langen Wimpern, damit kannst du Raylan dann zuklimpern.«
    »Und woher nehme ich jetzt die Titten?«
    »Wenn Bobby findet, dass du ein vorzeigbares Dekolleté für deinen Auftritt brauchst, macht er dir eins.«
    »Ich dachte gerade«, sagte Delroy, »vielleicht könnte ich ja als Araberin gehen. Mit so einem Ganzkörperschleier.«
    »Nein, was du brauchst, ist der exotische RuPaul-Look.«
    Delroy sagte: »Und wohin, Kennet, soll ich meine Knarre stecken?«
    Der Junge fand aber auch an allem etwas auszusetzen.
    »Stimmt«, sagte Kenneth, »du brauchst ja deine Pistole.«
    Zweieinhalb Stunden nachdem Bobby mit seinem Kosmetikköfferchen und zwei Armen voller bei Freunden geliehener Kleider eingetroffen war – ›die Kostüme der beiden populärsten Dragqueens der Stadt‹ –, betrachtete Delroy sich in Kenneths Schlafzimmer im Ganzkörperspiegel, und Bobby und Kenneth warteten auf seine Reaktion.
    »Für eine Frau ist er immer noch furchtbar groß«, sagte Kenneth, »aber er sieht zum Anbeißen aus. Dieser volle Schmollmund in Kombination mit diesem etwas helleren Hautton, und die Wimpern ... Delroy, klimpere doch mal mit den Wimpern für uns.«
    Bobby sagte leise: »Er weiß nicht, was du meinst.«
    Delroy starrte seine lange, schlanke Gestalt im Spiegel an, drehte den Kopf von rechts nach links, taxierte sich.
    Jetzt, mit der Hand vor dem Mund, sagte Bobby zu Kenneth: »Er hat noch kein Wort gesagt. Eigentlich hat er eine ganz schön sexy Figur. Ich hatte Angst, er könnte zu knochig sein.«
    »Ich frage mich«, sagte Kenneth, »ob ein schlichteres Kleid ohne diese auffälligen Pailletten nicht doch besser wäre. So glitzert es schon sehr. Aber ich muss trotzdem sagen, er sieht toll aus. Delroy in the sky with diamonds .«
    »Es ist ganz schön kurz«, sagte Bobby, »aber seine Knie sind gar nicht übel, oder? Wie gefallen dir die Ohrringe? Super, wiesie hin- und herschwingen, wenn er den Kopf bewegt. Nur größere Riemchenpumps konnte ich leider nicht auftreiben.«
    »Seine Füße sehen aus, als würden sie die Schuhe jeden Moment sprengen«, sagte Kenneth. »Aber ich weiß nicht, was wir sonst tun sollen. Seine eigenen kann er nicht anziehen, und Flipflops sehen zu diesem Kleid auch merkwürdig aus. Aber wer schaut schon auf seine Füße? Delroy, was sagst du?«
    »Ich sehe aus wie eine Schwuchtel.«
    »Du bist ein Crossdresser«, sagte Kenneth. »Man muss nicht schwul sein, um gerne Frauenkleider zu tragen. Man zeigt damit, dass man eine gewisse Eleganz besitzt. Dass man kein allzu gewöhnlicher Mann ist.«
    »Findet ihr wirklich, ich sehe okay aus? Ist das nicht zu dick aufgetragen?«
    »Du siehst umwerfend aus.«
    »Aber wo stecke ich die Knarre hin?«
    ***
    Um halb zehn saßen sie im Chevy, auf dem Weg zum Two Keys auf der South Limestone Street. Sie redeten über Delroy Lewis, und Raylan dachte, er hätte das Thema nicht anschneiden sollen. Aber Jackie war nicht mehr zu bremsen: »Glaubst du, er sucht sich eine Stelle aus, wo er sich auf die Lauer legt?«
    »Er könnte mir auch mitten auf der Straße seine Knarre in den Rücken drücken. Oder rausfinden, dass ich über einer Kneipe wohne.«
    »Wie sollte er?«
    »Im Two Keys bin ich bekannt wie ein bunter Hund, immerhin bin ich ja offiziell als Gesetzeshüter da. Und ein Spitzel lebt davon, Dinge rauszufinden und zu verkaufen.«
    »Ich glaube, du wünschst dir, dass dieser, wie heißt er
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