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Raus mit der Sprache

Titel: Raus mit der Sprache
Autoren: Ursula Steinbuch
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hat, und ein Redebeitrag bei mehr Wissen leichter fiele.
    Zuweilen tauchen negative Erfahrungen auf, die man während der Schulzeit oder während einer Berufstätigkeit gesammelt hat.
    Schließlich kommt immer wieder mehr oder weniger direkt zum Ausdruck, dass man unrealistisch hohe Erwartungen – megalomane Ansprüche – an sich selbst stellt.
    Die Folgen
    Welche Folgen hat die Redeangst?
    Die gängigste Reaktion auf die geschilderten Symptome ist Vermeidung. Schweigen bedeutet, auf der sicheren Seite zu sein, man kann sich nicht in der einen oder anderen Weise blamieren. Je länger dieses Schweigen andauert, um so mehr verfestigt sich das Problem Redeangst, und auch das Selbstwertgefühl leidet empfindlich darunter. Schließlich reicht schon die bloße Vorstellung einer Redesituation aus, um Angstgefühle entstehen zu lassen: Die Angst vor der Angst stellt sich ein.
    Redeangst wirkt sich gravierend auf Studienerfolg und Studienzufriedenheit aus. In manchen Fällen kann sie auch auf das Verhalten im Freundeskreis, auf die Beziehung zum Partner und auf die Gesundheit durchschlagen.
    Das Fazit
    Welche Schlüsse sind daraus zu ziehen?
    Wenn Sie Ihr Umfeld einmal genau beobachten, werden Sie feststellen, dass ziemlich viele Menschen Redeangst haben und dass bei manchen die Ausprägung noch schlimmer ist als bei Ihnen. Damit hat sich zwar für Sie noch nichts verändert, aber es erleichtert ungemein, wenn man realisiert, dass man mit der Angst nicht alleine ist.
    |15| Sie haben jetzt die Wahl zwischen der Vermeidungsstrategie und der Auseinandersetzungsstrategie.
    Die Vermeidungsstrategie ist zwar eine Lösung, aber die schlechteste aller denkbaren Lösungen. Denn ohne dass Sie sich der Situation stellen, machen Sie keine Erfahrungen damit, was Sie schon können und was Sie noch nicht können. Und ohne Übung gibt es keine positive Veränderung, sondern mit der Zeit sogar eine Verschlimmerung des Problems. Der Gedanke, »es wird sich schon noch von selbst regeln«, ist eine Falle. Die Folgen sind zunehmende Unsicherheit, Unzufriedenheit, Frustration und verlängerte Studienzeiten.
    Bei der Auseinandersetzungsstrategie ist die Einsicht wichtig, »dass es nicht mehr so weiter geht«, dass Sie den Willen haben, etwas zu ändern. Sie brauchen eine gehörige Portion Mut zum Experimentieren, um Dinge zu tun, die Sie bisher geflissentlich vermieden haben. In einem der Beispiele kommt dieser Gedanke sehr treffend zum Ausdruck: »Trainieren, um mit der Angst besser umzugehen, trainieren, um die Angst an sich auch zu reduzieren.«
    Ergänzend gilt auch hier der Merksatz: Man darf viele Fehler machen, nur einen nicht – aus Angst vor Fehlern gar nichts machen.
    Ich möchte Sie nun bitten, sich Zeit zu nehmen und so ausführlich wie möglich zu beschreiben, wie sich das Problem Redeangst bei Ihnen manifestiert.

    Wie sind die Situationen beschaffen, in denen sie auftritt?
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    Welche Symptome stellen Sie bei sich fest?
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    |16| Welche Folgen/Konsequenzen hat die Angst für Sie?
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    Welches Fazit ergibt sich daraus für Sie oder: welche Ziele wollen Sie mit Hilfe dieses Buches erreichen?
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    In dem folgenden Fragebogen sind sieben Redesituationen beschrieben, mit denen Sie das Ausmaß Ihrer Redeangst einschätzen können. Lassen Sie sich Zeit und versetzen Sie sich in die jeweilige Situation, stellen Sie sich die Umstände in Einzelheiten möglichst anschaulich vor und schätzen Sie jeweils ab, wie stark Ihre Angst, Anspannung oder Nervosität sein würde, wenn Sie sich in dieser Situation befänden.
    Verwenden Sie für die Einstufung die vorgegebene Skala von 0 bis 100, wobei 0 völlig angstfrei und entspannt und 100 extrem ängstlich und angespannt bedeutet, und kreuzen Sie die entsprechende Zehnerziffer an.
    Auch wenn Sie sich für nicht besonders redeängstlich halten, dürfte es ganz interessant sein zu sehen, wie Sie auf die einzelnen Situationen reagieren, ob Sie überall 0 ankreuzen oder auch Unterschiede registrieren.
    |17| Angsthierarchie
    (Ausmaß der Hemmungen, vor Gruppen zu reden)

    1.
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