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Raus aus der Suchtfalle

Raus aus der Suchtfalle

Titel: Raus aus der Suchtfalle
Autoren: Cornelia Dehner-Rau , Harald Rau
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Nichtkommunikation zeigt, dass Kommunikation nicht immer nur Selbstverständliches zutage fördert. Lassen wir uns doch diese Geschichte zum Anlass nehmen, unsere Kommunikationsgewohnheiten bewusst anzuschauen und durch Experimentieren zu erweitern!
Besuchen Sie eine Selbsthilfegruppe
    Für viele Betroffene und Angehörige bieten Selbsthilfegruppen einen wichtigen Anlaufpunkt, den sie regelmäßig aufsuchen.
    Auf den unterschiedlichen Wegen aus der Sucht machen viele Betroffene mit Selbsthilfegruppen gute Erfahrungen. Es gibt ganz unterschiedliche Organisationen und Konzeptionen von Selbsthilfegruppen. Am besten können natürlich immer Mitglieder von Selbsthilfegruppen Auskunft geben.
    Was spricht für eine Mitwirkung in einer Selbsthilfegruppe?
Aus unserer Sicht ist das wichtigste Argument: Betroffene profitieren davon, mit anderen Menschen im Austausch über ihr Ergehen und über gelingende wie auch problematische Situationen zu bleiben. Nicht in jeder Lebenslage ist der eigene Drang nach Austausch gleich hoch, obwohl er sinnvoll und hilfreich wäre. Regelmäßig in einer Selbsthilfegruppe mitzuwirken, stellt einen äußeren Rahmen und eine Struktur dar, die diesen Austausch erleichtert.
Ein weiteres Argument für den Besuch von Selbsthilfegruppen ist, dass manche Betroffene auch weiterhin mit Menschen in vielfältigen Kontakten stehen, mit denen sie sich aber nicht über die eigene Suchtproblematik austauschen wollen. In den Selbsthilfegruppen dagegen ist der Austausch viel leichter, da ja alle Mitglieder entweder als selbst Betroffene oder als Angehörige von Betroffenen viel eigene Erfahrung im Umgang mit Suchtmitteln haben.
Traditionell sprechen Selbsthilfegruppen eher Menschen an, die bereits an einer Abhängigkeitserkrankung leiden. Menschen, die »lediglich« einen Missbrauch oder riskanten Konsum betreiben, aber noch keine Abhängigkeit entwickelt haben, sind seltener in Selbsthilfegruppen zu finden. Dennoch:Auch Suchtmittel missbrauchende Menschen profitieren von einem stärkenden Austausch, auch dann, wenn sie keine Abstinenz anstreben, sondern ihren Konsum reduzieren und kontrollieren wollen.
    ÜBUNG
    Informieren Sie sich über Selbsthilfegruppen
    Da wir die Kraftquelle zwischenmenschlichen Austausches für so mächtig halten, empfehlen wir Ihnen als Betroffene oder Angehörige unbedingt, sich über verschiedene Selbsthilfegruppen in der Umgebung zu informieren. Nehmen Sie sich zumindest die Zeit, etwas in Erfahrung zu bringen und vielleicht mit einigen Menschen darüber zu reden. Vielleicht entsteht bei Ihnen ja der Eindruck, dass ein unverbindlicher Besuch interessant wäre – schädlich wird er kaum sein.
    Wegen der großen Unterschiede der Selbsthilfegruppen empfehlen wir, dass Sie durchaus Informationen über verschiedene Gruppen aufsuchen und vielleicht sogar verschiedene Gruppen kennen lernen.
    Die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) hilft bei der Suche nach einer der ungefähr 7 500 Selbsthilfegruppen (Adresse siehe Service, →  S. 154 ).

Im Kontakt mit mir
    Die Abhängigkeit überwinden, bedeutet immer auch, andere Lebensbereiche zu stärken. Und das bedeutet oft, für sich selbst herauszufinden, womit man sich gerne beschäftigen möchte, wie man sein Leben gestalten möchte, was einem selbst gut tut. Die folgenden Themen bieten einige Anhaltspunkte, die bei dem Aufbau neuer Gewohnheiten und neuer Betätigungen hilfreich sein können.
Was tun Sie in Ihrer Freizeit?
    Auch für die Freizeitgestaltung gilt das, was wir zum mitmenschlichen Umfeld dargelegt haben und was in der folgenden Frage angesprochen wird. Wollen Sie sich auf die Frage einlassen? Dann laden wir Sie ein, sich auch hierfür wieder etwas Zeit zu nehmen und sich intensiver mit diesem Thema auseinanderzusetzen:
    ÜBUNG
    Wie sieht Ihre Freizeitgestaltung aus?
    Stellen Sie sich intensiv Ihre übliche Freizeitgestaltung vor. Gehen Sie nacheinander einen ganz üblichen Tag, dann ein Wochenende und schließlich eine Urlaubssituation durch und stellen sich für jede dieser drei typischen Freizeitsituationen folgende Fragen:
Stärkt Sie Ihre Freizeitbeschäftigung?
Dient Ihnen Ihre Freizeitbeschäftigung als Ausgleich für das, was Sie sonst in Ihren Pflichten leisten?
Passt Ihre Freizeitbeschäftigung in Ihr persönliches Lebenskonzept?
Wünschen Sie, dass sich diese Freizeitbeschäftigung so fortsetzt?
    Wenn Sie diese Fragen für die einzelnen Freizeitsituationen
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