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Raus aus der Suchtfalle

Raus aus der Suchtfalle

Titel: Raus aus der Suchtfalle
Autoren: Cornelia Dehner-Rau , Harald Rau
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überwiegend mit »Ja« beantworten können, dann praktizieren Sie Freizeitbeschäftigungen, die ganz offensichtlich hilfreich für Sie sind und Sie stabilisieren.
    Wenn Sie allerdings feststellen, dass Ihre derzeitige Freizeitgestaltung Ihnen nicht wirklich gut tut, können Sie sich Gedanken dazu machen, was Sie bisher eigentlich daran gehindert hat, Ihre Freizeit passender und hilfreicher zu gestalten.
    Aus unserer Beobachtung von uns selbst und aus der Begleitung von vielen Patienten wissen wir, dass weit verbreitete Freizeitbeschäftigungen – zum Beispiel viel fernsehen, sich ziellos im Internet bewegen, sich ausführlich mit Informationen und Zeitungen beschäftigen, die nicht wirklich stärkend sind, sondern eher »herunterziehen« – nicht als hilfreich und stabilisierend erlebt werden. Und dennoch: Viele Menschen investieren viel Lebenszeit in diese wenig hilfreichen Freizeitaktivitäten. Wir wollen an dieser Stelle nicht viel spekulieren und sehen auch wieder die Gewohnheitsbildungen als wesentlichen Grund.
    Wenn Sie – vielleicht auch angeregt durch diese Fragen – etwas an Ihrer Freizeitgestaltung ändern wollen, dann packen Sie dieses »Projekt« an mit dem Bewusstsein, eine Chance nutzen zu können. Wenn es Ihnen nämlich gelingt, Ihre Freizeit mehr inÜbereinstimmung mit Ihrem Lebenskonzept zu gestalten und als wichtige Kraftquellen nutzen zu können, erschließen Sie sich neue Möglichkeiten, die Ihnen in Ihrer Lebensgestaltung gut tun.
Die eigene Authentizität stärken
    Nahezu jeder Mensch hat ein recht gutes Gespür dafür, ob ein anderer Mensch, mit dem man sich beschäftigt, »echt« ist.
    Info
    Merkmale von Authentizität
    Ein Mensch erscheint uns als echt oder »authentisch«, wenn wir bei ihm unter anderem Folgendes wahrnehmen:
In der Kommunikation stimmen verbale (sprachliche) und nonverbale (nicht sprachliche, also auch emotionale) Signale überein.
Die Gefühle, die jemand in der Kommunikation äußert, können vom Kommunikationspartner nacherlebt werden.
Ein eigener Standpunkt wird erkennbar. Dieser Standpunkt passt zum allgemeinen Leben des Kommunikationspartners. Er gerät nicht ganz schnell ins Wanken. Allerdings ist er nicht unveränderbar: Wenn genügend viele neue Erfahrungen und Erkenntnisse vorhanden sind, ist ein authentischer Mensch in der Lage, seinen Standpunkt weiterzuentwickeln. Die Entwicklung des Standpunkts wird von der Umgebung als wirkliche Weiterentwicklung erlebt und nicht als leichtfertige und oberflächliche Anpassung an neue Bedingungen.
Authentische Menschen sind konfliktfähig. Sie suchen keine Konflikte, können aber Konflikte mit angemessenen Mitteln gestalten.
    Authentische Menschen wirken auf ihre mitmenschliche Umgebung häufig wohltuend, vor allem dann, wenn sie zusätzlich wertschätzend sind. Wer authentisch ist, hat damit zusätzlich eine Kraftquelle für sich selbst und ist psychisch stabiler. Aus diesem Grund ist es hilfreich, sich über die eigene Authentizität Gedanken zu machen und darüber, wie diese Echtheit bei sich selbst noch weiterentwickelt werden kann. Viele der Themen, die in diesem Buch angesprochen werden, führen zur Weiterentwicklung der Authentizität.
Lernen, sich Gutes zu tun
    Laien haben gelegentlich die Vorstellung, von Sucht betroffene Menschen seien quasi Experten darin, sich etwas Gutes zu tun und ein genussvolles Leben zu führen. Das Gegenteil ist der Fall: Eine Sucht hat äußerst selten etwas mit Genuss zu tun, zumindest im Falle einer ausgeprägten Abhängigkeit. Wer »nur« riskant oder gar schädlich konsumiert, verbindet mit dem Suchtmittel unter Umständen noch Genuss – allerdings ist es ein bedrohlicher, weil schädigender Genuss.
    Auch Genießen kann man lernen und üben, je öfter man es bewusst in den Alltag einbaut, desto leichter gelingt es und desto reicher und befriedigender wird das Leben.
    Interessant – und für viele überraschend – ist es, dass auch das Genießen von Übung und Erfahrungen abhängig ist. Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens auch bezüglich ihres Genussverhaltens hilfreiche oder hinderliche Gewohnheiten. So, wie ängstliche und depressiv machende Gedanken die Angst und Depression verschlimmern und entsprechende Teufelskreise entstehen, so gilt auch umgekehrt: Genießen können setzt eine achtsame Wahrnehmung voraus, beinhaltet eine Schärfung der nach außen und nach innen gerichteten Sinne und das Entdecken von Schönem. Wer sich Gutes tun kann, entwickelt eine Sicht, die das
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