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Raus aus der Suchtfalle

Raus aus der Suchtfalle

Titel: Raus aus der Suchtfalle
Autoren: Cornelia Dehner-Rau , Harald Rau
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sich immer wieder selbst schädigen und verletzen, wenn Menschen immer wieder ähnliche Sackgassen-Gedanken denken: All dies ist die Folge von Denk-, Fühl- und Verhaltensgewohnheiten.
    Interessant ist, dass nahezu alle Menschen, die Veränderungen auf den Weg gebracht haben, die ihre Flexibilität weiter entwickelt haben, von sich sagen, dass das ihre Lebensqualität erhöht hat, sie sich freier und echter fühlen und gereift sind.
    Angeregt durch diese Erfahrungen, möchten wir Sie ermutigen, selbst noch mehr darüber nachzudenken, wie Sie auch in ihrem Umgang mit anderen Menschen durch Gewohnheiten geprägt sind, wie Sie zu neuen, noch hilfreicheren Kontakten gelangen können. Unser Rat: Experimentieren Sie ein wenig mit Ihren Sozialkontakten, erweitern Sie Ihre Erfahrungen, aktivieren Sie Ihre Neugier auf Menschen, die ganz andere Hintergründe kennen und folgen Sie Ihrem Gespür dafür, wer Ihnen guttut und wer nicht!
    ÜBUNG
    Wie sieht Ihr soziales Umfeld aus?
    Um einmal die eigene soziale Umgebung zu bewerten, sind die folgenden Fragen hilfreich. Wir laden Sie ein, auch diese Fragen wieder einmal als Gedankenübung zu bearbeiten und sich zu jeder Frage intensivere Gedanken zu machen.
Mit welchen Menschen fühle ich mich wohl?
Welche Kontakte schaden mir?
Verstärkt sich mein Suchtmittelgebrauch im Kontakt mit bestimmten Menschen?
Benötige ich das Suchtmittel, um mit anderen Menschen in Kontakt gehen zu können?
Hat das Suchtmittel dazu geführt, dass ich den Kontakt zu bestimmten Menschen vernachlässigt habe?
Haben sich frühere Freunde von mir zurückgezogen?
Fühle ich mich von anderen Menschen ausgenutzt?
Wem kann ich mich anvertrauen?
Wer kann mich unterstützen?
Wünsche und Bedürfnisse äußern
    In diesem Abschnitt beschäftigen wir uns nicht mit Haben-Wünschen, also mit dem Besitzen. Es geht um Bedürfnisse psychologischer Art, also vorwiegend darum, sich anderen mitzuteilen, anderen Rückmeldung zu geben, von anderen Rückmeldung zu erhalten, andere um Mithilfe zu bitten oder auch zu viel Mithilfe abzulehnen.
    Wer zunehmend gelernt hat, Dinge »mit sich selbst auszumachen«, wer immer weniger über die eigenen Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse redet, läuft Gefahr, sich in eine eigene Welt zu verkriechen. Kommunikation mit anderen wird dann oberflächlich, unecht – unauthentisch. Ein Abgleich der eigenen psychischen Situation mit der äußeren Situation findet dann immer weniger statt.
    Wir können ganz pauschal sagen: Wenn sich Menschen authentisch begegnen, haben sie ein Gespür dafür, was sie sich einander zumuten können, welche Wünsche sie mitteilen können. Im Umgang mit anderen zu erfahren, dass man sich aufdiese Weise »öffnen« kann, ist eine allermeist bereichernde Erfahrung, die stärkend ist. Wünsche können durchaus auch ablehnender Art sein: Seinem Gegenüber angemessen mitzuteilen, dass man jetzt am ausführlichen Bericht über ein bestimmtes Ereignis eigentlich nicht interessiert ist, sich vom Gegenüber also abzugrenzen, ist die Mitteilung eines Bedürfnisses – eines Abgrenzungsbedürfnisses. Ein anderes Beispiel ist, jemanden um eine Rückmeldung zu bitten – vielleicht eine Arbeitskollegin.
    ÜBUNG
    Experimentieren mit Wünschen
    Auch das Äußern von Wünschen und Bedürfnissen ist eine Frage der Übung und der Gewohnheitsbildung. Deshalb möchten wir Sie ermutigen, damit ein wenig zu experimentieren und neue Erfahrungen zu machen. Beispiele für Themen, die sich für diese Übung eignen, können sein:
Intensivieren Sie ein eigenes Hobby und wünschen Sie sich Unterstützung für dieses Hobby.
Suchen Sie sich Menschen, mit denen Sie gerne mehr Zeit verbringen würden.
Planen Sie wöchentlich mindestens einen Termin, den Sie ganz alleine bestimmen und ausfüllen können.
    Auch in einer Partnerschaft ist es wichtig, Wünsche und Bedürfnisse konkret zu benennen. Die folgende Geschichte macht deutlich, was in Partnerschaften passieren kann, wenn über Wünsche und Bedürfnisse zu wenig geredet wird:
    Bei einem alten Ehepaar galt zeitlebens, dass er – und nicht sie – den Anschnitt des Brotlaibs aß. Als er – über 80-jährig – wegen seiner Zahnprobleme das nicht mehr konnte, stellte sich heraus: Sie mochte den Brotanschnitt sehr, dachte aber, dass er ihn ebenso mochte und ließ ihm den Vortritt. Er umgekehrt aß den Brotanschnitt, ohne ihn zu mögen, mit Rücksicht auf seine Frau, von der er glaubte, dass sie ihn ebenfalls nicht mag.
    Dieses kleine Beispiel einer
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