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Raus aus dem Har(t)z IV!

Raus aus dem Har(t)z IV!

Titel: Raus aus dem Har(t)z IV!
Autoren: Diana Meier
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das Projekt zu setzen. Weniger einen Strich, um vollständig damit aufzuhören, vielmehr einen Schlussstrich in der Form, dass wir die gemeinsame Kasse unter uns aufteilten und erneut starteten. Wir hatten den Beweis, dass es möglich war, warum also nicht noch ein Mal zurück auf los. Nur dieses Mal mit dem Wissen, was uns erwartete. Das Geld, was jeder ausgeschüttet bekommen würde, selbst wenn wir ein deutlich größeres Polster für den Beginn in der Kasse lassen würden war hoch, um nicht zu sagen ‚sehr hoch‘. Weitaus mehr, als wir ansonsten hätten zurücklegen und sparen können. Eine Summe, die mich mehr und mehr die Erinnerung an die Möglichkeit wach riefen ließ, einfach dem Ganzen hier den Rücken zu kehren und woanders, ganz woanders neu anzufangen. Mein Selbstbewusstsein war durch das zurück liegende Jahr deutlich gestärkt und ich habe mir in diesem Jahr keine Auszeit gegönnt, wie niemand von uns. Alle haben wir bis heute uns aufgeopfert, dass unser Traum, unser gemeinsames Projekt ein Erfolg werden würde. Es war eine Mischung aus Talenten, Können und Fertigkeiten, die sich vorher noch gar nicht so deutlich gezeigt hatte. Sicher, ich wusste um meine Fähigkeiten und um mein Fachwissen, was die Antiquitäten und alte Dinge, wie Orden, Münzen oder Schmuck betraf. Auch traute ich zuvor Stefan und Tobias zu, dass sie sich mit dem Medium ‚Computer‘ hervorragend auskennen und dieses Wissen mit einbringen konnten in unser Team. Aber was mich sehr überraschte war, dass auch Michael sich als eine clevere Spürnase herausgestellt hat, die es verstand, unterbewertete oder viel zu günstig angebotene Dinge zu aufzuspüren und schließlich mit weiterem geschickten Handeln noch weiter im Preis zu drücken, sodass auch wir uns perfekt im Bereich ‚Einkauf und Beschaffung‘ ergänzten. Dann noch die Fähigkeiten der beiden für den Verkauf zuständigen, die Dinge nicht nur ins Netz stellen zu können, sondern in Sachen Präsentation selbst den etablierten Anbietern sehr oft die Schau zu stehlen, war letztendlich eine Kombination, die es uns erst möglich machte, so weit zu kommen, wie wir gekommen sind. Über die Finanzen hielt ich mich in den vergangenen Wochen immer mehr bedeckt. Jeder bekam monatlich den Betrag, den wir benötigten und vorher vereinbart hatten, immerhin war es ja unsere einzige Einkommensquelle. Aber alles was darüber hinaus ging, lag in meinen Händen. Jeder wusste zwar was gekauft wurde und welche Vorgaben ich für die Preise machte, die beim Verkauf mindestens zu erzielen wären, wenn es denn einen Gewinn geben sollte, aber sehr oft setzte ich diese schon höher an, um die Motivation weiter zu steigern, auch bei einem schlecht laufenden Markt alles zu geben, was den Erfolg zu sichern schien. Heute war der Tag der Abrechnung gekommen. Wir hatten uns ohnehin vorgenommen, in den Tagen zwischen Weihnachten und Mitte Januar nichts zu tun, außer uns den Urlaub und die Auszeit zu gönnen, die wir uns das gesamte Jahr über nicht gönnten, sodass es auch eine perfekte Gelegenheit war, die Bücher auf den Tisch zu legen und den erzielten Gewinn aufzuteilen. Die neue Strategie für das neue Jahr festzulegen und über mögliche Änderungen zu diskutieren. Denn auch wenn das Projekt erfolgreich gelaufen ist, so war uns schon von Beginn an klar, dass irgendwann ein Strich gezogen werden muss, wenn man es nicht unübersichtlich werden lassen wollte. Es war ein Projekt mit Zielvorgabe und die schien spätestens jetzt erreicht, da schon seit einigen Wochen die kompletten möglichen Gelder nicht mehr eingesetzt werden konnten. Nicht weil es nichts mehr zu kaufen gab, was sich weiter verkaufen lassen würde. Vielmehr lag es daran, dass entweder in zu viele kleine Sachen investiert werden müsste, was den Überblick über alles gefährdet hätte oder es in große Dinge hätte investiert werden müssen, bei denen das Risiko, es nicht umgehend weiter verkaufen zu können einfach zu groß gewesen wäre. Denn das war eines unserer eisernen Prinzipien, dass nichts gelagert wird, sondern umgehend wieder umgeschlagen werden musste. Zudem reichte auch mein Fachwissen nicht aus, mich auf Gebiete zu begeben, die derartige Größen umfasst hätten. Und Risiken galt es von vorn herein zu vermeiden.
     
    Ich bereitete alles für den Abend vor, an dem ich die drei Jungs in meiner Wohnung erwartete. Die Umschläge, in die ich das Geld aufteilte, welches ich am Tag zuvor von der Bank holte. Es waren dicke
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